Frauen können in Notsituationen auf ein vielfältiges Angebot an Beratungs- und Unterstützungsleistungen in der Landeshauptstadt Innsbruck zurückgreifen.
Frauen können in Notsituationen auf ein vielfältiges Angebot an Beratungs- und Unterstützungsleistungen in der Landeshauptstadt Innsbruck zurückgreifen.

Wohnen in Sicherheit

Frauen, die von Gewalt oder Wohnungsnot betroffen sind, brauchen dringend Unterstützung. Die Stadt Innsbruck bietet in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen umfassende Hilfsangebote.

Die Mietkosten in Innsbruck sind hoch, und unerwartete Ereignisse wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder eine Trennung können das Leben schnell aus der Bahn werfen. In solchen Situationen bietet der Härtefallfonds der Stadt Innsbruck Unterstützung für Frauen und alleinerziehende Elternteile, die akut von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Der Fonds übernimmt die Kosten für einen kurzfristigen Aufenthalt – bis zu fünf Tage – in einer Pension oder einem Apartment, um sofortige Hilfe zu gewährleisten.

„Die Stadt Innsbruck will verhindern, dass Menschen durch das soziale Netz fallen. Der Härtefallfonds greift schnell und unkompliziert ein, wenn reguläre Unterstützungsangebote nicht ausreichen“, erklärt Vizebürgermeister Georg Willi.

Sicherheit in Krisenzeiten

Frauen, die sich in einer Notlage befinden, weil sie etwa nach einer Flucht vor einer gewaltsamen Beziehung plötzlich ohne Unterkunft dastehen, können auf ein vielfältiges Beratungsangebot diverser spezialisierter Einrichtungen zurückgreifen. Dazu zählen u. a. die Angebote des Tiroler Frauenhauses und des Vereins lilawohnt. Diese Einrichtungen bieten nicht nur ein sicheres vorübergehendes Zuhause, sondern auch umfassende Unterstützung, um langfristig wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. Neben der Bereitstellung eines sicheren Rückzugsortes wird Frauen auch psychosoziale, rechtliche und sozialarbeiterische Beratung angeboten und sie werden bei der Arbeitssuche unterstützt. Besonders Frauen sind aufgrund finanzieller Abhängigkeiten oft davon bedroht, in Gewaltbeziehungen zu bleiben, weil sowohl entsprechende Wohnmöglichkeiten als auch Existenzgrundlagen fehlen.

In einem Kooperationsprojekt mit der Stadt Innsbruck konnte darüber hinaus ein zusätzliches Angebot an geschützten Notwohneinheiten für von Gewalt und Armut betroffene Frauen mit und ohne Kinder geschaffen werden.

Unterstützung für Alleinerziehende

Alleinerziehende stehen oft vor großen Herausforderungen. Bei der Planung von Neubau-Wohnungen der Stadt wird zudem auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden Rücksicht genommen, insbesondere hinsichtlich der Größe und Einteilung der Wohnungen. „Es ist uns wichtig, dass alleinerziehende Elternteile, die in eine Notsituation geraten, nicht allein gelassen werden. Kinder sollen in einem stabilen und sicheren Umfeld aufwachsen können“, betont Vizebürgermeister Georg Willi.

Frauen – und ihre Kinder – haben ein Recht auf ein Leben frei von Gewalt. Für mich ist der Kampf gegen Gewalt an Frauen untrennbar mit der Frage nach sicherem und leistbarem Wohnraum verbunden.

Vizebürgermeister Georg Willi

Vizebürgermeister Georg Willi

Sicherer Wohnraum

Gerade für Frauen hängt die Möglichkeit, eine gewaltvolle Beziehung zu verlassen, häufig von der Verfügbarkeit eines gesicherten Wohnraums ab. Die Stadt Innsbruck berücksichtigt in ihrem Punktesystem zur Vergabe von Wohnungen besonders „familiäre Notfälle“. In Fällen, in denen Gewalt eine Rolle spielt und die Betroffenen die Vergaberichtlinien erfüllen, wird der Fall dem gemeinderätlichen Ausschuss zur Entscheidung über eine vorzeitige Wohnversorgung vorgelegt, um eine raschere Zuweisung von Wohnraum zu ermöglichen. Darüber hinaus stehen die MitarbeiterInnen des Referats Wohnungsvergabe regelmäßig in Kontakt mit Einrichtungen, die sich auf das Thema Frauen und Gewalt spezialisiert haben.

Platz für soziale Einrichtungen

Neben den akuten Hilfsangeboten arbeitet die Stadt Innsbruck an langfristigen Lösungen, um ausreichend Raum für soziale Einrichtungen zu schaffen, die Menschen in Not unterstützen. Ein wichtiges Projekt in diesem Bereich ist der Neubau des Betreuungs- und Beratungszentrums für in Not geratene Frauen im Stadtteil Amras. Diese neue Einrichtung, in der unter anderem die Initiative lilawohnt untergekommen ist, bietet Frauen in schwierigen Lebenslagen nicht nur eine sichere Anlaufstelle, sondern auch professionelle Beratung und Unterstützung auf ihrem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. 

Es ist entscheidend, dass wir genügend Raum schaffen, damit soziale Einrichtungen, die Menschen in Not helfen, ihre wertvolle Arbeit fortsetzen können“, betont Vizebürgermeister Georg Willi: „Solche Projekte sind ein zentraler Bestandteil unserer Sozialpolitik.“

Das Engagement der Stadt Innsbruck ist klar: Niemand soll ohne Unterstützung bleiben. Frauen in Not brauchen nicht nur eine Wohnung – sie brauchen Sicherheit, Begleitung und Perspektiven. Mit einem breiten Angebot an Hilfsmaßnahmen und der intensiven Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen setzt die Stadt Innsbruck genau hier an. „Wir wollen eine Stadt sein, in der jede Frau die Chance hat, aus schwierigen Lebenslagen herauszukommen und in Sicherheit zu leben“, betont Vizebürgermeister Georg Willi abschließend. DJ

Was ist im Falle von (akuter) Gewalt zu tun?