Im Winterdienst
Innsbruck, Roßaugasse: Es ist kurz vor 3.30 Uhr morgens und die meisten InnsbruckerInnen sind noch am Träumen – während andere schon räumen: Die Mitarbeiter des Winterdiensts, die jeden Tag für sichere Wege im Stadtgebiet sorgen. Straßen müssen geräumt, betreute Wege gestreut und das sichere Weiterkommen aller VerkehrsteilnehmerInnen ermöglicht werden. Bei Schneefall auch 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Eiskristall für Eiskristall wird neutralisiert, Salz auf vereiste Straßen gepfeffert – gerutscht werden soll schließlich nur zu Silvester. Einer, der gemeinsam mit seinen Kollegen jeden Winter schneemassenhaften Widrigkeiten trotzt, ist Manfred Haider vom Amt für Straßenbetrieb. Wir begleiten ihn auf einer Kontrollfahrt durch das Stadtgebiet.
Weite Wege
„Auch vor dem ersten Schneefall sind wir ab 3.30 Uhr bis 23.30 Uhr unterwegs und kontrollieren alle Straßen in unseren jeweils zugeteilten Gebieten“, erklärt Manfred Haider, während wir in den orangen Unimog steigen, „ich bin zum Beispiel für Mühlau und die Hungerburg zuständig“.
Das bedeutet: Jede Straße muss hier von ihm abgefahren, kontrolliert und gesichert werden. Rund 550 Kilometer an Straßen und Wegen liegen im Zuständigkeitsbereich des Winterdienstes. Zum Vergleich: Die Strecke Innsbruck-Nizza beträgt 530 Kilometer. „Wir sind auf allen Straßen im Stadtgebiet unterwegs – auch in den höhergelegenen Stadtteilen, die oft besonders betroffen sind“ – vom Patscherkofel bis zur Nordkette.
„Sobald der erste Schnee da ist, sind wir im Dauereinsatz“, führt Haider aus. Dabei kann es auch spät werden: „Wenn ich Bereitschaft habe, kann ich auch um 1.00 Uhr in der Nacht einen Anruf vom Einsatzleiter bekommen und muss dann raus.“ Auch zu Weihnachten, auch zu Silvester. Sicherheit kennt keine Feiertage, „da muss man seine Freizeit eben entsprechend umplanen, das ist Teil des Berufs“, erklärt der erfahrene Winterdienst-Mitarbeiter. Mittlerweile kennt er jeden Winkel jeder Gasse: „Bei besonders engen Straßen ohne Wendemöglichkeiten muss ich auch mal rückwärts mit dem Schneepflug wieder runter.“ Keine leichte Aufgabe, doch routiniert meistert er selbst die schmalsten Sackgassen der höchstgelegenen Wohngebiete. Aber Routine-Job ist das keiner: „Es kann immer was passieren, wir müssen auf alles vorbereitet sein“. Gute Zusammenarbeit ist dabei unerlässlich – sowohl mit den Kollegen, als auch mit der Bevölkerung.
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Das fleißige Team des Winterdienstes ist 24/7 im gesamten Stadtgebiet einsatzbereit. Ohne diese wichtige Arbeit wären wir im Winter verloren. Deshalb ist jede und jeder von uns angehalten, hier besondere Rücksicht auf unsere Mitarbeiter zu nehmen. Vielen Dank an alle, die sich um unsere Sicherheit im Winter sorgen! Stadträtin Mariella Lutz |
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Zusammen wirken
Deutlich wird dies etwa bei einspurigen Straßen, die für die Fahrzeuge des Winterdienstes frei bleiben müssen: „Um unsere Arbeit ordentlich erledigen zu können, brauchen wir Platz. Deshalb sind wir besonders dankbar für achtsam abgestellte Autos und ordentlich gestutzte Hecken, die nicht über die Grundstücksgrenze hinausragen“, führt Manfred Haider aus, während er mit ruhiger Hand über die Gefälle der steilsten Nordkettenstraßen fährt.
Ebenso zu beachten gilt, dass AnrainerInnen gesetzlich dazu verpflichtet sind, Gehwege vor ihren Grundstücken zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr selbst zu räumen - im Idealfall aber, ohne den Schnee dabei auf die Straße zu schieben. Innerhalb des Kernbetreuungsgebietes, zu finden unter www.innsbruck.gv.at/kernbetreuung, kann die Räumung von Gehwegen auch vertraglich mit dem Straßenbetrieb vereinbart werden.
Wir sind am Ende unserer Kontrollfahrt angekommen. Noch liegt kein Schnee, die Gefahr von Eisbildung besteht allerdings trotzdem schon. Menschen wie Manfred Haider sorgen täglich dafür, dass Innsbrucks Straßen sicher sind. Das wissen auch viele zu schätzen: „Besonders freut mich die Dankbarkeit der Menschen in meinen Gebieten. Sie lassen uns spüren, wie sehr sie unsere Arbeit schätzen. Das ist für mich unglaublich schön“, lässt er uns noch wissen – bevor der Dienst weitergeht. Tag für Tag, Winter für Winter und immer für die Sicherheit aller Menschen im Innsbrucker Stadtgebiet. FB


