
Letzter Stein gesetzt: Altstadt fertig gepflastert
Im Juli 2025 wurde der letzte Pflasterstein gesetzt – und damit eines der wichtigsten innerstädtischen Gestaltungs- und Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre erfolgreich abgeschlossen. Die umfassende Neugestaltung der Oberfläche folgte auf die abgeschlossene Erneuerung der über 130 Jahre alten Trinkwasserleitungen. Auch die Leitungsnetze für Strom und Gas wurden runderneuert, dazu ein zeitgemäßes Glasfasernetz verbaut. Seit April 2024 wurde die Oberflächengestaltung in zwei Bauphasen mit viel Feingefühl für das historische Stadtbild und unter Berücksichtigung des laufenden Altstadtlebens umgesetzt.
Neuer Stein für die Altstadt
Insgesamt wurden 7.500 Quadratmeter Altstadtfläche neu gepflastert – mit Luserna-Gneis im Passé-Verband, einem Naturstein, der mit sechs verschiedenen Steingrößen das historische Flair der Innsbrucker Altstadt aufgreift und ihr einen zeitgemäßen Rahmen gibt. Die Pflasterung erfolgte millimetergenau mit Stahlschablonen – ein aufwändiger, aber notwendiger Schritt für ein harmonisches Gesamtbild. Neu gestaltet wurden die Herzog-Friedrich-Straße, die Hofgasse, die Pfarrgasse, die Schlossergasse, die Kiebachgasse und die Seilergasse. Dabei wurde der Bauablauf so geplant, dass Handelsgeschäfte, Gastgärten, Veranstaltungen und der FußgängerInnen-Verkehr möglichst störungsfrei weitergeführt werden konnten.

Gemeinschaftsprojekt für die Zukunft
„Die nun abgeschlossenen Arbeiten sind ein gelungenes Beispiel dafür, dass auch eine so großräumige Stadtgestaltung mit Weitblick, handwerklichem Können und Rücksicht auf das tägliche Leben der Menschen umgesetzt werden kann“, betont Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und führt weiter aus: „Mein großer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, den ausführenden Firmen, aber auch den Anrainerinnen und Anrainern sowie den Handels- und Gastronomiebetrieben, die mit viel Geduld und Kooperationsbereitschaft diesen Prozess mitgetragen haben. Das Ergebnis ist eine Altstadt, auf die die Innsbrucker Bevölkerung und die Altstadtbetriebe gleichermaßen stolz sein dürfen.“
Auch Stadträtin Mag.a Mariella Lutz, zuständig unter anderem für Tiefbau, Wirtschaft und Tourismus, zeigt sich zufrieden: „Wir haben nicht nur gepflastert, wir haben einen zukunftstauglichen öffentlichen Raum geschaffen, der Funktionalität mit Ästhetik verbindet. Die neue Gestaltung stärkt das Einkaufserlebnis und den Tourismus gleichermaßen – und macht die Altstadt noch lebenswerter für alle, die hier arbeiten, wohnen oder zu Besuch sind. Sehr erfreulich ist, dass die ursprünglich geschätzten Kosten der Neupflasterung mehr als deutlich unterschritten werden. Die neue Pflasterung bringt Helligkeit und Weitläufigkeit in die Altstadt und wird durch Bäume und Sitzmöglichkeiten, die noch kommen, abgerundet. Deswegen freue ich mich sehr, dass der Gemeinderat Anfang des Jahres noch die zusätzliche Neupflasterung der östlichen Sailergasse beschlossen hat, die die Aufwertung der Altstadt abrundet.“
„Nach in Summe sechs Jahren seit Beginn der Arbeiten erstrahlt die Altstadt in neuem Glanz. Ich bin dankbar, dass die Arbeiten für die Baufirmen de facto unfallfrei über die Bühne gingen. Die Besucherinnen und Besucher und die Wirtschaftstreibenden sollen viel Freude und Aufschwung erleben. Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott an die Bauherrin Stadt Innsbruck und die zuständigen Ämter für die Umsetzung“, sagt Michael Perger, Obmann vom Innsbrucker Zentrumsverein.
Besonders hervorzuheben ist die intensive und gut koordinierte Vorarbeit des Amtes für Stadtplanung, das in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt sowie dem Sachverständigenbeirat für Stadt- und Ortsbildschutz eine hochwertige gestalterische Umsetzung ermöglichte. Der Entwurf der Architekten ARGE Köberl-Giner-Wucherer überzeugt dabei sowohl in technischer als auch ästhetischer Hinsicht – und fügt sich als neues, stimmiges Element in die historische Struktur der Innsbrucker Altstadt ein.
Mehr Grün, mehr Komfort, mehr Sicherheit
Neben der Pflasterung wurde die Altstadt auch in anderer Hinsicht aufgewertet. Drei neue Bäume am Mundingplatz, beim Vier-Viecher-Eck und in der Herzog-Otto-Straße bringen frisches Grün und etwas Baumschatten in die mittelalterliche Altstadt. Ein neuer Trinkbrunnen am Vier-Viecher-Eck lädt zum Verweilen ein, 14 neue Abfallbehälter mit Pressvorrichtung verbessern die Sauberkeit in stark frequentierten Bereichen. Die innovativen Behälter sind mit Photovoltaik betrieben und pressen den enthaltenen Müll automatisch zusammen. So kann ein Vielfaches an Abfall aufgenommen werden, bevor eine Entleerung notwendig wird. Die Behälter sind zudem digital vernetzt: Eine integrierte Füllstandsanzeige informiert das städtische Amt für Straßenbetrieb automatisch, sobald eine Entleerung ansteht.
Insbesondere für Veranstaltungen wurden 15 neue Infrastrukturschächte eingebaut – so stehen Strom- und Wasseranschlüsse direkt vor Ort zur Verfügung. Auch die Sicherheit wurde dank Anti-Terror-Pollern an den Einfahrten Ottoburg und Marktgraben weiter erhöht. Außerdem werden noch heuer Sitzbänke für einen konsumfreien Aufenthalt platziert.