Die Hilde-Zach-Kunststipendiatinnen Veronika Abigail Beringer (2. v.l.) und Esther Strauss (3. v.l.) mit Vizebürgermeister Georg Willi und Kulturamtsleiterin Isabelle Brandauer.
Die Hilde-Zach-Kunststipendiatinnen Veronika Abigail Beringer (2. v.l.) und Esther Strauss (3. v.l.) mit Vizebürgermeister Georg Willi und Kulturamtsleiterin Isabelle Brandauer.

Hilde-Zach-Kunststipendien 2025

Auszeichnung für Esther Strauß und Veronika Abigail Beringer

Am 23. September wurden die „Hilde-Zach-Kunststipendien 2025“ durch Vizebürgermeister Georg Willi an zwei Tiroler Künstlerinnen vergeben. Das Hauptstipendium in Höhe von 7.500 Euro geht heuer an die Performance- und Sprachkünstlerin Esther Strauß. Das Förderstipendium in Höhe von 3.500 Euro nahm Veronika Abigail Beringer entgegen.

„Ich freue mich, mit Esther Strauß und Veronika Abigail Beringer zwei Künstlerinnen auszuzeichnen und auf ihrer Laufbahn zu begleiten, die in Innsbruck, im öffentlichen Raum oder in Ausstellungen, bereits zahlreiche künstlerische Spuren hinterlassen haben“, gratuliert Vizebürgermeister Georg Willi: „Esther Strauß hat bereits 2016 das Förderstipendium erhalten – sie scheut sich nicht, relevante gesellschaftliche Themen wie Leben und Tod, Schuld und Verantwortung in ihrem Schaffen zu thematisieren. Werke der Künstlerin Veronika Beringer waren in der ‚Plattform 6020‘ zu sehen und sind inzwischen Teil der städtischen Kunstankäufe.“

Fachjury entscheidet

Die Fachjury, bestehend aus Sarah Jonas (Kuratorin/Sammlungsleitung Grafik und Fotografie im Lentos Museum, Linz), Gregor Sailer (Künstler) sowie Lena Ganahl (Leiterin Klocker Museum, Hall i. T.), begründete ihre Auswahl aus 31 Einreichungen wie folgt: „Esther Strauß scheut sich nicht davor kompromisslos aktuelle Themen aufzugreifen und sich mutig den kontroversen Diskussionen zu stellen. Dabei bedient sie sich vielfältigster Werkzeuge und geht über den rein konzeptuellen Anspruch hinaus. So entstehen Kunstwerke, die sowohl inhaltlich mit bewegenden Geschichten aus dem Leben, als auch mit einem hohen ästhetischen Anspruch überzeugen. Veronika Abigail Beringer erweitert die Grenzen der Keramikkunst und verbindet mit viel Ironie und Humor unterschiedlichste Medien wie Textilien, Keramik und Malerei gekonnt miteinander.“

Zu den Künstlerinnen

Esther Strauß (geb. 1986) lebt und forscht in Wien, Linz und London. 2005 bis 2011 Studium an den Kunstuniversitäten Linz und Bristol, Abschluss mit Diplomen in Performance und Kulturwissenschaften. Seither Performances, Ausstellungen und Labore unter anderem im Sigmund Freud Museum London, Perdu Amsterdam, Fabbrica del Vapore Mailand, OK Linz, Künstlerhaus Wien, TAXISPALAIS Innsbruck. Seit 2015 lehrt Strauß Sprachkunst an der Kunstuniversität Linz. 2015 schläft und träumt Strauß auf Anna Freuds psychoanalytischer Couch im Sigmund Freud Museum London. 2016 hebt sie das Grab ihres Großvaters mit den Händen aus und wäscht sich mit der Erde, die sein Zuhause ist. 2020 legt Strauß ihren Namen ab, um ein Jahr lang den Namen von Marie Blum zu tragen, die 1943 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau auf die Welt gekommen und dort am dritten Tag ihres Lebens ermordet wurde. In der Nacherzählung ihrer Performances in Galerien und Büchern setzt Strauß gezielt Lücken und Geheimnisse ein; das, was ihre Performances verbergen, ist ebenso wichtig, wie das, was sie preisgeben. Im Jahr 2024 erregte ihre gebärende Mariendarstellung im Linzer Mariendom großes Aufsehen, nachdem diese durch einen Vandalenakt mutwillig zerstört wurde. Mehr über Esther Strauß unter https://estherstrauss.info/

Veronika Abigail Beringer (geb. 1990) lebt und arbeitet in Wien. 2017 Studium der Arté Multimedia an der Universidade de Belas-Artes in Lissabon; 2020 Diplom für Malerei und Animationsfilm (Prof. Judith Eisler) an der Universität für Angewandte Kunst, Wien. Zahlreiche Ausstellungstätigkeiten in Österreich, Schweiz, Italien, Slowakei, Island und Japan. Beringer arbeitet stark interdisziplinär. Sie verbindet Keramik mit Malerei, Textilien, Video, Licht, Animation und Performance. Diese Materialkombinationen ermöglichen ihr, Gegensätze wie Dauer und Vergänglichkeit, Festigkeit und Fluidität oder auch Produktivität und Untätigkeit bzw. Regeneration zu untersuchen. 2021 war ihre Ausstellung „Spa“ in der „Plattform 6020 – Fördergalerie der Stadt Innsbruck“ zu sehen. Mehr unter https://www.vibia.at/

Kontakt und Informationen:

Kulturamt der Stadt Innsbruck
Mag.a Katharina Schimpl, BSc
Telefon +43 512 5360 8345
post.bildende.kunst@innsbruck.gv.at