Ein historischer Adventnachmittag für die ganze Familie
Am Nachmittag des 24. Dezember steht für viele Familien dieselbe Frage im Raum: Wie vertreibt man die lange, aufregende Wartezeit bis zur Bescherung? Die Hofburg Innsbruck bietet heuer erneut eine stimmungsvolle Antwort darauf. Unter dem Motto „Warten aufs Christkind“ öffnet die Kaiserliche Burg ihre Türen und lädt Kinder, Eltern und Großeltern zu einem kostenlosen, vorweihnachtlichen Besuch ein. Im Mittelpunkt steht dabei, neben den Kaiserappartements und der Dauerausstellung über Kaiser Maximilian, die neue Sonderausstellung „Maximilian I. – Kaiserliche Vision und städtische Blüte Innsbrucks“.
„Unser Ziel ist es, Kindern altersgerecht unsere Geschichte und unser kulturelles Erbe näherzubringen. Das familienfreundliche Angebot unterstreicht das Engagement der Burghauptmannschaft für eine lebendige und zugängliche Kulturvermittlung“, betont der stellvertretende Burghauptmann Markus Wimmer.
Eine Stadt im Wandel – Innsbruck neu erzählt
Die neue Sonderausstellung widmet sich jenem Innsbruck, das unter Kaiser Maximilian I. zum politischen, kulturellen und innovativen Zentrum des Alpenraumes aufstieg. Sie zeigt, wie eng Kaiser und Stadt miteinander verbunden waren und wie diese Verbindung das Stadtbild bis ins 18. Jahrhundert prägte.
Im Mittelpunkt stehen die historischen Viertel Innsbrucks, deren Entwicklung in der Forschung zwar bekannt, in ihrer räumlichen Dynamik jedoch selten so anschaulich dargestellt wurde. Die Schau eröffnet diesen Blick mithilfe eines großen digitalen Stadtmodells, das die Besucherinnen und Besucher auf eine virtuelle Reise durch mehrere Jahrhunderte mitnimmt.
Die Altstadt erscheint in ihrer ursprünglichen Form, umgeben von der mittelalterlichen Ringmauer und strukturiert durch vier Stadttore. Hier bündeln sich höfische Repräsentation und städtisches Leben – mit dem Goldenen Dachl als glänzendem Zentrum. Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung ist ein originaler Reliefstein des Goldenen Dachls, eine bemerkenswerte und seltene Leihgabe des Stadtmuseums Innsbruck.
Viertel, Wege und Visionen
Östlich und nordöstlich der Hofburg erstreckten sich einst die weitläufigen Hofgärten, ausgestattet mit Wirtschaftsgebäuden, Lusthäusern und einem funktionierenden Hofbetrieb. Die Ausstellung zeigt, wie stark diese Flächen das Bild der Residenzstadt prägten und wie sie in die höfische Welt eingebettet waren.
Entlang der Universitätsstraße entstand ab Mitte des 16. Jahrhunderts ein Klosterviertel von überregionaler Bedeutung. Franziskaner, Jesuiten, Servitinnen und Kapuziner prägten den geistigen Kosmos der Stadt und machten diesen Straßenzug zum spirituellen und intellektuellen Zentrum.
In der Kohlstatt wiederum entstand ein lebendiges Gewerbe- und Handwerksviertel. Zwischen großer und kleiner Sill entwickelten sich Mühlen, Werkstätten und landesfürstliche Betriebe, ein frühes industrielles Herz der Stadt.
Der Innrain zeigt ein Innsbruck im Wandel: lange Zeit dünn besiedelt, im 18. Jahrhundert dann dicht verbaut. Das Innufer selbst war ein strategischer Umschlagplatz für Flößer, Holz und Waren – eine wichtige Lebensader des alltäglichen Handels.
Die Neustadt, die heutige Maria-Theresien-Straße, veränderte das Stadtbild schließlich grundlegend. Aus der nach Süden führenden Handelsstraße wurde eine repräsentative barocke Achse, gesäumt von adeligen Stadthäusern und Beamtenpalais, ein eindrucksvolles Ensemble, das bis heute den Charakter Innsbrucks prägt.
Auf der gegenüberliegenden Innseite entwickelten sich die Siedlungen Obere und Untere Anbruggen, begrenzt von den Kirchen St. Nikolaus und Maria Hilf. Auch hier stand das Innufer im Zentrum der wirtschaftlichen Aktivität.
Geschichte erleben – für Groß und Klein
Die Ausstellung bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Stadtgeschichte atmosphärisch zu erleben: detaillierte Modelle, originale Baufragmente, historische Karten und digitale Rekonstruktionen machen sichtbar, wie Innsbruck zur Residenzstadt wurde und welche Rolle Maximilian I. dabei spielte.
Gerade für Familien ist die Schau ein idealer Rahmen, um gemeinsam zu entdecken, wie vertraute Orte früher aussahen und wie eng das heutige Innsbruck mit der kaiserlichen Vergangenheit verwoben ist.
Ein stimmungsvoller Ausklang: Warten aufs Christkind
Am 24. Dezember wird dieser Blick in die Vergangenheit zum besonderen Adventerlebnis. Bei freiem Eintritt lädt die Hofburg nachmittags zum gemeinsamen „Warten aufs Christkind“ ein. Familien können an Kurzführungen teilnehmen, die Ausstellung spielerisch erkunden und die historischen Kaiserapartments entdecken.
Mit diesem Angebot schafft die Hofburg Innsbruck einen ruhigen, kulturellen und zugleich festlichen Start in den Heiligen Abend – einen Moment, der Erinnerung, Vorfreude und gemeinsames Erleben miteinander verbindet. Die Sonderausstellung ist noch bis 15. Februar 2026 zu sehen.

