Gemeinsame Vorbereitung für den Krisenfall: Bürgermeister Johannes Anzengruber (Mitte) mit (v.l.) Christopher Petz, Helmut Hager, Christian Schneider (Amtsleiter Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen) und Stephan Gstraunthaler (Allgemeine Sicherheit).
Gemeinsame Vorbereitung für den Krisenfall: Bürgermeister Johannes Anzengruber (Mitte) mit (v.l.) Christopher Petz, Helmut Hager, Christian Schneider (Amtsleiter Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen) und Stephan Gstraunthaler (Allgemeine Sicherheit).

Sicher vernetzt: Innsbruck baut Krisenkompetenz weiter aus

Austausch, Zusammenarbeit und moderne Einsatzführung im Fokus

Am 28. November 2025 fand im Plenarsaal des Rathauses das „Vernetzungstreffen Innsbrucker BOS“ statt. Bei dieser Veranstaltung kamen Führungskräfte der Innsbrucker Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie VertreterInnen zentraler Partnerinstitutionen – darunter IKB, IVB oder tirol kliniken – zusammen, um den Austausch und die Zusammenarbeit im Katastrophen- und Krisenmanagement weiter zu stärken. Die Einladung richtete sich an alle Einsatz- und Partnerorganisationen der kommunalen Sicherheit.

Persönlicher Austausch als Schlüssel zum Erfolg

Im Mittelpunkt des Treffens standen der persönliche Kontakt und ein besseres Verständnis zwischen Gemeindeeinsatzleitung (GEL) und operativer Einsatzführung. Frei nach dem Motto „In Krisen Köpfe kennen“ soll durch solche Treffen die Zusammenarbeit weiter gestärkt und Führungskräfte noch besser miteinander vernetzt werden. Neben zwei fachlichen Impulsvorträgen – einem von Mag. Dr. Manfred Bauer (GeoSphere Austria) zur Vorhersagbarkeit extremer Wetterereignisse sowie der Präsentation des Projekts FLOODPREP – ein Projekt zur Starkregensimulation durch Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Manfred Kleidorfer von der Universität Innsbruck – blieb viel Raum für Austausch und Dialog.

Für den für Sicherheit zuständigen Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, der die Veranstaltung eröffnete, ist der Schulterschluss zwischen GEL und Einsatzorganisationen von zentraler Bedeutung: „Eine funktionierende Krisenvorsorge lebt von Menschen, die miteinander arbeiten – und einander kennen. Der fachliche Input unserer Partnerorganisationen kommt nicht nur der Stabsarbeit zugute: Im Einsatzfall profitiert vor allem die Bevölkerung von der Kompetenz, Professionalität und guten Zusammenarbeit aller Beteiligten.“

Sichtbarkeit und klare Rollenverteilung

Im Rahmen des Treffens wurden auch die neuen Einsatzjacken der Gemeindeeinsatzleitung Innsbruck vorgestellt. Sie sorgen – analog zu den Uniformen der Einsatzorganisationen – für klare Kennzeichnung und eindeutige Funktionszuordnung im Einsatzfall. Damit verbessern sie die Zuordenbarkeit von Führungskräften im Einsatz und ermöglichen einen noch effizienteren Ablauf in Krisensituationen. Im Sinne der Sicherheit und Transparenz steht die bestmögliche Erkennbarkeit der EntscheidungsträgerInnen im Fokus.

„Im Einsatzfall profitiert die Bevölkerung von der Kompetenz, Professionalität und guten Zusammenarbeit aller Beteiligten“: Bürgermeister Johannes Anzengruber beim Vernetzungstreffen der Gemeindeeinsatzleitung am 28. November.
„Im Einsatzfall profitiert die Bevölkerung von der Kompetenz, Professionalität und guten Zusammenarbeit aller Beteiligten“: Bürgermeister Johannes Anzengruber beim Vernetzungstreffen der Gemeindeeinsatzleitung am 28. November.

Technische Aufbauübung

Nur wenige Tage später, am 4. Dezember, absolvierte die GEL eine umfassende technische Aufbauübung im neuen Stabsquartier bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck (BFI). Dabei ging es nun darum, alle technischen Systeme in einem realitätsnahen Trockentraining zu testen.

Im Fokus standen unter anderem:

  • der Betrieb moderner IT- und Telekommunikationssysteme
  • die Integration neuer Visualisierungstools
  • das Testen innovativer Stabsarbeitsprozesse (S6-Bereich)
  • die Vorbereitung auf Live-Videobilder zur Lageführung, z.B. von Brücken oder hochwasserrelevanten Bereichen

Ing. Christian Schneider, MBA, Amtsvorstand für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen, betont die Bedeutung der Übung: „Im Ereignisfall müssen unsere Systeme sofort funktionieren. Deshalb probt die Gemeindeeinsatzleitung nicht nur ihre Abläufe, sondern testet im neuen Stabsquartier bewusst die gesamte technische Infrastruktur. Moderne Daten- und Kommunikationswege ermöglichen eine schnellere Lagebeurteilung und bessere Entscheidungen – und genau das bringt im Ernstfall mehr Sicherheit für die Menschen in Innsbruck. Gleichzeitig bleibt die GEL aber auch dann handlungsfähig, wenn Technik einmal ausfällt: Auch mit Papier und Bleistift können wir eine Lage führen – und genau diese Kombination aus modernster Ausstattung und robuster Grundbefähigung macht eine professionelle Einsatzleitung aus.“

Kompetenzzentrum der städtischen Krisenführung

Die Gemeindeeinsatzleitung der Stadt Innsbruck ist das zentrale Beratungsorgan des Bürgermeisters im Katastrophenfall. In seinem Auftrag koordiniert sie Maßnahmen, Maßnahmen, sammelt und bewertet Informationen, bereitet Entscheidungen vor und arbeitet eng mit Einsatzorganisationen und Partnerbetrieben zusammen. Mit dem neuen Stabsquartier, der technischen Modernisierung und klar erkennbaren Einsatzjacken wird die GEL weiter gestärkt – und die Sicherheit Innsbrucks nachhaltig ausgebaut. MF