
Stadt macht Business
"Sie fahren mit dem Fahrzeug Nr. 007 – Wir wünschen gute Fahrt“ – wenn dieser Satz zu lesen ist, sind Sie wahrscheinlich früh morgens am Weg zur Arbeit mit einem städtischen Unternehmen unterwegs. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaital GmbH (IVB) bringt sie sicher und umweltfreundlich an Ihr Ziel. Sie ist eine von 27 Beteiligungen, die im Konzert der Beteiligungsgesellschaften für die Aufrechterhaltung zentraler Lebensbereiche mit modernen und gutausgestatteten Bus- und Tramflotten in der Landeshauptstadt sorgt.
„Wenn die öffentliche Hand, entweder im Alleineigentum oder mit PartnerInnen, ein Unternehmen führt, stehen die Bedürfnisse der Innsbrucker Bevölkerung ganz oben. Nicht Profit, sondern das Wohl der Allgemeinheit stehen im Zentrum. Unsere Gesellschaften handeln sozial bewusst, enkeltauglich und trotzdem wirtschaftlich nachhaltig“, betont Bürgermeister und Beteiligungsreferent Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und führt weiter aus: „Darüber hinaus tragen die Beteiligungsgesellschaften nicht nur zur Aufrechterhaltung des städtischen Zusammenlebens bei, sie entwickeln unsere Stadt Jahr für Jahr weiter und geben der regionalen Wirtschaft wichtige Impulse." Auch Innsbrucks städtische Unternehmen zeigen auf, dass modernes Wirtschaften, soziale wie ökologische Verantwortung und ein attraktiver Arbeitgeber für rund 4.300 MitarbeiterInnen gut vereinbar sind. Details unter www.innsbruck.gv.at/beteiligungen.
Beteiligungsbericht 2023
Im jährlichen Beteiligungsbericht werden die Leistungen und der wirtschaftliche Erfolg der städtischen Beteiligungsgesellschaften gesamtheitlich dargestellt. Die Unternehmen stellen ihre Tätigkeiten und strategischen Überlegungen vor, beleuchten die besonderen Ereignisse des Berichtsjahres und informieren über das Risikomanagement in ihrem Unternehmen. Der Ausblick auf das folgende Geschäftsjahr und die Gewinn- und Verlustrechnung sind weitere Eckpunkte. Die Unternehmensdaten werden über die Jahre verglichen. Zusätzlich ist die Entwicklung von Vermögen, Kapital, Erfolg und Aufwand über fünf Jahre grafisch abgebildet. Veröffentlicht sind auch die Eigenmittelquote und der Eigendeckungsgrad, das Investitionsvolumen sowie die Art der Betriebs- und Investitionsfinanzierung im Berichtsjahr. Der Beteiligungsbericht 2023 umfasst die Zahlen zeitlich versetzt aus dem Jahr 2022, zumal die Unternehmen erst im Folgejahr ihre Jahresabschlüsse bekanntgeben. In der Analyse werden die Unternehmensdaten der Jahre 2019 bis 2022 gegenübergestellt.
Strategischer Überblick
„Im Magistrat Innsbruck ist die Beteiligungswirtschaft der Finanzdirektion unterstellt, damit die wesentlichen Unternehmensbereiche auch in wirtschaftlicher und finanzieller Sicht einer einheitlichen Steuerung unterliegen. Was dort früher Beteiligungsverwaltung genannt wurde, hat sich heute zu einem Beteiligungsmanagement entwickelt“, sind sich Bürgermeister Anzengruber und Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter einig. So gehören heute u. a. die Analyse wirtschaftlicher Daten der Beteiligungsunternehmen, die Unterstützung in strategischen Fragen oder die Einbeziehung der Unternehmen in die kommunale Haushaltswirtschaft zu den Aufgaben, die koordiniert und betreut werden müssen. Lesen Sie weiter...

Zahlen über Zahlen
„Der Beteiligungsbericht ist ein wesentliches Instrument und gibt einen guten Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen mit städtischer Beteiligung. Wenn man sich die Zahlen – insbesondere die Umsatzentwicklung und die Entwicklung des Anlagevermögens – anschaut, war das Jahr 2022 wieder sehr erfolgreich“, stellt Finanzdirektor Rupprechter fest. Der Gesamtumsatz im Jahr 2022 lag bei 698 Millionen Euro, 37 Prozent davon wurden in den Bereichen Immobilien, Wohnen und Bauwirtschaft, 32 Prozent im Bereich Versorger, Technik, 18 Prozent im Bereich Verkehr, zehn Prozent in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur und drei Prozent in der Kategorie Sport- und Veranstaltungszentren, Wirtschaft umgesetzt. Das Anlagevermögen ist von 3.809 Millionen Euro auf 3.902 Millionen Euro angestiegen.
Die Investitionsquote lag im Jahr 2022 bei 238 Millionen Euro. Der Löwenanteil der Investitionen mit rund 70 Prozent entfällt dabei auf die Bereiche Immobilien, Wohnen und Bauwirtschaft. Der überwiegende Anteil an Darlehensverpflichtungen städtischer Tochterunternehmen – rund 98 Prozent – fallen auf den Bereich Immobilien und Wohnungswesen – mehr als die Hälfte davon in Form von Wohnbauförderungsdarlehen des Landes Tirol. Insgesamt waren 2022 rund 4.258 Personen in den Beteiligungsunternehmen der Stadt Innsbruck tätig, wobei 45 Prozent auf den weiblichen Anteil fallen.
Was haben Sie davon?
Wie der Übersicht der städtischen Beteiligungen zu entnehmen ist, ist das Aufgabenportfolio der städtischen Beteiligungen breit gefächert. Im Folgenden werden vier Beispiele herausgegriffen.
Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), eine 100-prozentige Tochter der Stadt Innsbruck, die mit mehr als 6.000 städtischen Wohnungen und 300 Geschäftslokalen Lebensraum schafft, erhält und verwaltet, reüssiert gemeinsam mit der Neuen Heimat Tirol (NHT), an der die Stadt Innsbruck mit 50 Prozent beteiligt ist, am geförderten städtischen Wohnungsmarkt. Insgesamt werden dadurch für das Wohnungsservice der Stadt Innsbruck mit anderen Wohnbauträgern rund 17.000 Wohnungen im Stadtgebiet verfügbar. Zusammen lag das Bau- und-Instandsetzungsvolumen 2022 beider Unternehmen bei 193 Millionen Euro. Lesen Sie mehr zur IIG...
Mit derzeit acht Altenwohn- und Pflegeheimen ist die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD) der größte Heimträger Westösterreichs. Das stationäre Angebot beinhaltet Dauer-, Kurzzeit- und Tagespflege. Eine ideale Wohnform für SeniorInnen bietet die ISD mit ihren elf modernen Seniorenwohnanlagen. Neben dem stationären bzw. teilstationären Angebot hält die ISD eine Vielzahl an mobilen Betreuungsmöglichkeiten bereit, wie die mobile Hauskrankenpflege und Heimhilfe, die mobile Therapie im Bereich Logopädie und Physiotherapie sowie die mobile Essensversorgung durch das Innsbrucker Menu Service. Ebenso tätig ist die ISD in den Bereichen der Kinder- und Jugendbetreuung, der Wohnungslosenhilfe und der ambulanten Suchtprävention. In den einzelnen Stadtteilen stellt die ISD außerdem mit ihren Stadtteiltreffs sowie der mobilen Sozialarbeit zusätzliche Informations- und Beratungseinrichtungen zur Verfügung. Mehr zur ISD hier...
„Die städtischen Beteiligungen sind das Rückgrat unserer Versorgungsqualität. Zudem werden über unsere Gesellschaften öffentliche Aufträge erteilt, die unsere Regionalwirtschaft ankurbeln.“ Bürgermeister Johannes Anzengruber |
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Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) ist eine der tragenden Säulen der städtischen Beteiligungen im Versorgungsbereich. Nicht zuletzt leistet die IKB einen wichtigen Beitrag dazu, dass Innsbrucks Infrastruktur jeden Tag bestens funktioniert und für die nächsten Generationen erhalten bleibt. Von der stabilen Trinkwasserversorgung über die Öko-Stromerzeugung bis zur Internetversorgung, Abwasserentsorgung, Abfallsammlung und dem Betrieb der Bäder liefert die IKB die Basis für eine hohe und vor allem stabile Lebensqualität in Innsbruck. Seit der Gründung im Jahr 1994 hält sie nicht nur den bestehenden Betrieb verlässlich aufrecht, sondern setzt laufend Maßnahmen, die sich langfristig positiv auf die Innsbrucker Bevölkerung auswirken. 2022 flossen insgesamt 53 Millionen Euro in Investitionen und Instandhaltungen des kommunalen Versorgungsunternehmens. Die IKB AG leistet in den typischen kommunalen Bereichen Strom, Kanal, Wasserversorgung, Ausbau von Glasfasernetzen und Abfallwirtschaft die maßgebliche Ver- und Entsorgungsleistungen für die Stadt.
Eine wichtige Partnerin in Sachen urbaner Infrastruktur und Dienstleistung im öffentlichen Nahverkehr stellt die IVB dar. Klimafreundlich befördert die IVB auf ihren Linien mit 200 Fahrzeugen (Busse und Straßenbahnen) Tag und Nacht jährlich mehr als 69 Millionen Fahrgäste mit steigender Entwicklung. Nachhaltigkeit ist dabei ein Zukunftsthema mit Mehrwert für die Bevölkerung, aber aus finanzieller Sicht für die Stadt und somit den Zuschussbedarf eine finanzielle Herausforderung. Mehr zur IVB lesen Sie hier...
Weitere Informationen
Der städtische Beteiligungsbericht kann auf www.innsbruck.gv.at/beteiligungen nachgelesen werden.