
Waldschule Innsbruck: Natur erleben, Wissen vertiefen
(IKM) Seit dem Frühjahr 2024 bereichert die Waldschule Innsbruck auf der Erlerwiese im Mühlauer Stadtwald die städtische Bildungslandschaft. Der vom Amt für Wald und Natur der Stadt Innsbruck initiierte und getragene Lernort bringt Kinder, Jugendliche und Erwachsene in direkten Kontakt mit der Natur. Ziel ist es, generationenübergreifend ein Bewusstsein für Waldökologie, Nachhaltigkeit und den Schutz unserer Umwelt zu schaffen. Ein überdachtes Waldklassenzimmer in Form einer blattförmigen Holzkonstruktion, ein funktionales Holz-Lehm-Gebäude sowie ein Biotop als Lern- und Beobachtungsort schaffen die Rahmenbedingungen für Unterricht im Freien. Die Finanzierung erfolgte durch die Stadt Innsbruck, das Land Tirol sowie EU-Mittel aus dem ELER-Programm.
Hohe Nachfrage
Bereits im ersten Jahr kamen rund 1.400 Kinder und Jugendliche in die Waldschule. Im ersten Halbjahr 2025 folgten weitere 1.300 BesucherInnen – ein deutlicher Hinweis auf die steigende Nachfrage. Die Angebote richten sich in erster Linie an SchülerInnen im Alter von sechs bis 14 Jahren, ergänzt durch Programme für PädagogInnen und interessierte Erwachsene. Tiroler Schulen können die Waldschule kostenfrei nutzen, für Innsbrucker Pflichtschulen übernimmt die Stadt Innsbruck auch die Programmkosten.
„Die Waldschule Innsbruck zeigt eindrucksvoll, wie wir Bildung, Naturerfahrung und Nachhaltigkeit miteinander verbinden können. Nach eineinhalb Jahren Betrieb steht fest: Mit durchdachter Infrastruktur, innovativem Bildungsansatz und engagierten Partnern hat sie sich zu einem beliebten außerschulischen Lernort entwickelt. Dass so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Angebot begeistert nutzen, bestätigt den hohen Stellenwert dieses Projekts für unsere Stadt. Die Bildungseinrichtung im stadtnahen Wald leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung des Naturraums und wird diesen in den kommenden Jahren weiter ausbauen“, betont der für Wald und Natur zuständige Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.
Von Biodiversität bis Klimaschutz
Das pädagogische Konzept verbindet unmittelbare Naturerfahrungen mit praxisorientiertem Lernen. Themen wie Waldökologie und Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie Sinneserfahrungen durch Erkundungen und Spiele stehen im Mittelpunkt. Viele Innsbrucker Volksschulen nutzen das Waldklassenzimmer regelmäßig, um Unterrichtsinhalte anschaulich zu vertiefen.

Projekte und Kooperationen
Im Zuge von praktischen Projekten bestimmten die Kinder Bäume, bepflanzten das Biotop, analysierten Bodenproben oder nahmen an Workshops zu Waldpflege und Artenschutz teil. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei der breite Partnerkreis der Waldschule Innsbruck, der laufend wächst. Dazu zählen der Naturpark Karwendel, der Alpenzoo, die Grüne Schule, der Tiroler Jägerverband, das Land Tirol – Abteilung Waldschutz, freiberufliche WaldpädagogInnen sowie weitere Natur- und ErlebnispädagogInnen. Gemeinsam tragen sie dazu bei, die Programme vielfältig zu gestalten und die Qualität der Umweltbildung kontinuierlich zu stärken.
Die Waldschule Innsbruck machte auch international von sich reden: Bei der EUniverCities-Konferenz im belgischen Gent wurde die Schule als Innsbrucker Leuchtturmprojekt vorgestellt. Weitere Highlights waren der Besuch von Delegationen aus den Partnerstädten Freiburg, Grenoble und Krakau sowie die „Woche des Waldes“ im Juni 2025, ein Tirol-weites Programm für Schulklassen. Auch Ferienangebote, etwa im Rahmen des Innsbrucker Sommerferienzuges, stoßen auf großen Zuspruch.
Nachhaltige Wirkung
„Die Waldschule Innsbruck überzeugt vor allem durch ihre Praxisnähe: Unterricht findet nicht im Klassenzimmer, sondern mitten im Wald statt – mit allen Sinnen, zum Anfassen und Ausprobieren. Diese unmittelbaren Erfahrungen machen den Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte besonders greifbar. Auch die digitale Buchungsplattform trägt wesentlich dazu bei, das Angebot unkompliziert und gut planbar in den Schulalltag zu integrieren. Die stetig steigende Zahl der Teilnehmenden zeigt, dass die Waldschule nicht nur heute erfolgreich ist, sondern auch langfristig großes Potenzial für die Umweltbildung in Innsbruck und weit darüber hinaus hat“, erklärt Amtsvorstand Matthias Stang, MSc.
Weitere Informationen zur Waldschule der Stadt Innsbruck unter www.innsbruck.gv.at/waldschule. Die buchbaren Programmangebote für Schulen sind unter folgendem Link abrufbar: www.etermin.net/ibk-termin-Waldschule