
Vielfalt ist Chance
In Innsbruck leben Menschen aus 152 Nationen. Das Zusammenleben von Einheimischen und Zugezogenen ist längst gelebte Realität – mit all ihren Chancen und Herausforderungen. Das Amt für Stadtplanung, Mobilität und Integration engagiert sich aktiv für die Förderung von Teilhabe und Integration.
Integration als Stadtaufgabe
Die Integrationsstelle der Stadt Innsbruck bringt soziale und gesellschaftliche Themen in die Stadtentwicklung ein, sensibilisiert für Integrationsfragen und setzt gezielt Projekte um. In enger Zusammenarbeit mit NGOs und Institutionen werden bedarfsgerechte Angebote entwickelt, um aktuellen Hürden zu begegnen. Zudem unterstützt die Stelle andere städtische Ämter mit ihrer Expertise, denn Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie soll Diskriminierung abbauen und gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen. Ein sichtbares Zeichen für ein gelungenes Miteinander ist das „Fest der Vielfalt“, das jedes Jahr im Frühsommer im Tiroler Volkskunstmuseum stattfindet Am 14. Juni 2025 lädt die Stadt erneut dazu ein, Innsbrucks kulturelle Vielfalt gemeinsam zu feiern.
Integration bedeutet, Netzwerke zu stärken und gleiche Chancen für alle zu schaffen. Besonders Frauen benötigen gezielte Unterstützung, um selbstbestimmt am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilzuhaben. Durch enge Zusammenarbeit mit Vereinen fördern wir Teilhabe und Chancengleichheit. Stadträtin Janine Bex |
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Gleichberechtigung
Seit Jahren arbeiten Vereine, Organisationen und öffentliche Stellen eng zusammen, um auf Barrieren und Diskriminierung aufmerksam zu machen. Ihr Ziel ist es, allen Menschen in Tirol die gleichberechtigte Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben zu ermöglichen. Neben Chancengleichheit stehen dabei auch soziale Gerechtigkeit und der Abbau struktureller Ungleichheiten im Fokus. Ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit ist die „Mobile Familienberatung“, die seit 2020 in Kooperation mit dem Teilhabe-Netzwerk FiFi (Familien im Fokus Innsbruck) sozial benachteiligten Familien den Zugang zu Beratungseinrichtungen erleichtert. Die Beratung findet direkt im öffentlichen Raum statt, etwa auf Spielplätzen, wo Familien Zeit verbringen. Auch die Vereine der „Vernetzung Asyl“ und das Tiroler IntegrationsForum engagieren sich für eine nachhaltige Integrationspolitik Die unabhängige Plattform, bestehend aus Organisationen, Einrichtungen und Privatpersonen, ist seit 2012 als Verein organisiert. Drei VertreterInnen des Forums wirken beratend im Integrationsbeirat des Landes Tirol mit.
Neben der allgemeinen Integrationsarbeit gibt es zahlreiche Initiativen, die gezielt bestimmte gesellschaftliche Gruppen unterstützen Besonders Organisationen, die sich für Frauenrechte, Chancengleichheit und den Schutz vor Diskriminierung engagieren, tragen maßgeblich zu einer gerechteren Gesellschaft bei Sie begleiten Frauen in herausfordernden Lebenssituationen, stärken ihre Selbstbestimmung und fördern ihre aktive Teilhabe Auf der folgenden Seite stellen wir einige dieser wichtigen Vereine vor, die mit Beratung, Bildung und Schutzräumen konkrete Unterstützung bieten und neue Perspektiven eröffnen. MF
* Die vorgestellten Vereine stellen eine Auswahl dar und repräsentieren nicht die gesamte Vielfalt der bestehenden Initiativen.
Der RMSA ist eine Non-Profit-Organisation erfahrener Hebammen, die schwangere geflüchtete Frauen und Familien in Innsbruck unterstützt Neben der Vermittlung von Hebammen bietet RMSA muttersprachliche Familienbegleitung, Hausbesuche, Begleitung zu Ämtern und Workshops zu Frauengesundheit Ziel ist es, Frauen in schwierigen Lebenslagen zu stärken, ihre Gesundheit zu fördern und ihre Selbstwirksamkeit zu unterstützen RMSA trägt so zur Orientierung und Stabilisierung geflüchteter Familien bei.
Mehr unter: www.rmsa.help
FiFi ist ein Netzwerk von Organisationen, die mit Familien arbeiten, insbesondere mit jenen, deren Bedürfnisse oft übersehen werden. Durch Vernetzungstreffen wird der Austausch gefördert, um Familien bestmöglich zu unterstützen. Im Sommer bietet FiFi mobile Spielplatzberatungen an, um mit Familien ins Gespräch zu kommen und sie bei Bedarf an Hilfsangebote zu vermitteln. FiFi versteht sich als wichtiges Sprachrohr für familiäre Interessen und setzt sich aktiv für deren Anliegen ein.
Der Verein Beziehungsweise Lernen bietet mit Deutsch als FreundInsprache ein achtwöchiges Sprachtraining in Kleingruppen an. Der praxisnahe Unterricht findet nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch in Alltagssituationen wie beim Kochen, Nähen oder bei Stadtspaziergängen statt. Ausflüge, zum Beispiel in die Stadtbibliothek oder ins Café Namsa, ermöglichen den Austausch mit anderen Organisationen. Freiwillige unterstützen beim Deutschlernen und der Prüfungsvorbereitung. Das Programm stärkt Eigenverantwortung und erleichtert die aktive Teilhabe.
Mehr unter: www.beziehungsweise-lernen.info
Der 2001 gegründete Verein unterstützt Frauen und Mädchen mit Migrations- oder Fluchterfahrung durch Bildungs- und Beratungsangebote zur Förderung von Selbstbestimmung, Teilhabe und Chancengleichheit. Das Angebot umfasst Deutschkurse, Alphabetisierung, Prüfungsvorbereitung und psychosoziale Beratung zu Themen wie Familie, Arbeit oder Gewalt. Während der Kurszeiten wird eine kostenlose Kinderbetreuung für Teilnehmerinnen angeboten. 2019 erhielt der Verein den Arthur-Haidl-Preis der Stadt Innsbruck.
Mehr unter: www.frauenausallenlaendern.org
Das EKiZ bietet Familien Raum für Begegnung, Austausch und Unterstützung. Neben einem offenen Treff gibt es Kurse von der Schwangerschaft bis zum sechsten Lebensjahr, Bildungsangebote für Eltern, eine Familienberatungsstelle und eine Kinderkrippe. Seit September 2024 ergänzt die interkulturelle Eltern-Kind-Gruppe das Programm. Sie bringt Familien aus verschiedenen Kulturen zusammen, fördert Integration und stärkt das Miteinander.
Mehr unter: www.ekiz-ibk.at
Der Verein lilawohnt in Innsbruck unterstützt Frauen in Notlagen, insbesondere nach Gewalt, mit sicherem Wohnraum und Beratung. Die Beratungsstelle hilft bei Wohnungssuche, Arbeit, Finanzen und rechtlichen Fragen. Drei Wohnformen bieten individuelle Unterstützung: eine Wohngemeinschaft für Frauen mit Kindern, Betreutes Wohnen mit psychosozialer Begleitung und Housing First für langfristige Wohnsicherheit. lilawohnt stärkt Frauen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben.
Mehr unter: www.lilawohnt.at
Der Verein Skaid in Innsbruck nutzt seit 2017 das gemeinsame Skateboarden, um sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen und Vorurteile abzubauen. Zu erwähnen ist, dass hier nicht nur junge Männer, sondern auch viele junge Frauen skaten und dadurch im öffentlichen Raum sichtbar werden. Durch regelmäßige, kostenlose Skateboard-Kurse schafft Skaid einen geschützten Raum für Bewegung und Integration. Für dieses Engagement wurde der Verein 2020 mit dem Preis der Vielfalt der Stadt Innsbruck ausgezeichnet.
Weitere Infos: www.skaid.org