
Sozial durch die Krise
Zuerst war es die Corona-Pandemie, die eine steigende Arbeitslosigkeit sowie Kurzarbeit und andere Einschränkungen mit sich brachte. Nun stellt die immer weiter steigende Inflation eine sehr große Herausforderung für viele dar – vor allem in finanzieller Sicht. Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, der für den Bereich Soziales in der Stadt Innsbruck verantwortlich ist, erklärt: „Der Gang zum Sozialamt ist für viele nicht einfach. Doch das sollte er eigentlich sein. Hier bekommen jene, die es brauchen und denen es zusteht, schnell und unkompliziert Hilfe.“
Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Mindestsicherung, die dort beantragt werden kann. „Es handelt sich dabei um eine bedarfsorientierte Mindestsicherung für Menschen, die in eine Notlage geraten sind und ihren Lebensunterhalt mit eigenen Mitteln – also mit ihrem Einkommen oder Vermögen – nicht ausreichend abdecken können. Der Zugang zu dieser Leistung ist sehr niederschwellig gehalten, damit wirklich alle, die die Mindestsicherung benötigen, diese auch bekommen können“, so der Vizebürgermeister. MindestsicherungsbezieherInnen bekommen finanzielle Mittel zur Sicherung des Lebensbedarfs und des angemessenen Wohnbedarfs Geregelt wird die Leistung durch das Tiroler Mindestsicherungsgesetz.
Infos vor Ort und online
Detaillierte Informationen – wie zum Beispiel die genauen Richtlinien und Anspruchsvoraussetzungen zur Mindestsicherung – können direkt beim Amt Soziales angefragt werden. Das Service-Center ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 7.30 bis 12.30 Uhr sowie am Freitag von 7.30 bis 12.00 Uhr geöffnet und befindet sich in der Ing.-Etzel-Straße 5. Zusätzlich finden sich die notwendigen Informationen gesammelt auf der Website der Stadt Innsbruck unter www.innsbruck.gv.at (Leben|Soziales, Mindestsicherung) wieder.
Niemand soll sich schämen, wenn sie oder er im Sozialmarkt einkauft. Dort gibt es einwandfreie Produkte zu niedrigen Preisen. Die Lebenshaltungskosten steigen derzeit drastisch an – der Tiroler Sozialmarkt schafft Abhilfe. Vizebürgermeister Johannes Anzengruber |
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Sozialmarkt sorgt für Erleichterung
Vor genau 17 Jahren wurde die Lebensmittelversorgungs-GmbH gegründet. Besser bekannt ist diese als Tiroler Sozialmarkt „TISO“, hinter dem die von Caritas, Arbeiterkammer und Stadt Innsbruck gegründete GmbH steht. Der Markt befindet sich in der Adamgasse 13-15 und bietet Berechtigten die Möglichkeit, zu günstigen Preisen
Grundnahrungsmittel sowie andere Gegenstände für das tägliche Leben einzukaufen. Personen, die über ein geringes Einkommen verfügen, können eine sogenannte „Einkaufskarte“ beantragen und haben dann die Möglichkeit, drei Mal pro Woche für zehn Euro einzukaufen.
„Gerade jetzt, wenn vieles teurer wird, ist es wichtig, dass sich die Menschen ausreichend Grundnahrungsmittel leisten können. Die Zahl der Menschen, die diese Erleichterung benötigen und in Anspruch nehmen, steigt stetig an. Deshalb hat sich der Gemeinderat kürzlich auch für eine Sondersubvention für den Tiroler Sozialmarkt in der Höhe von 10.000 Euro ausgesprochen“, so Anzengruber.
Einkaufskarte beantragen
Einkaufsberechtigt sind im „TISO“ all jene Personen, die eine bestimmte Nettoeinkommensgrenze nicht übersteigen. „Diese liegt bei einer Person bei maximal 900 Euro. Zu zweit dürfen 1.200 Euro nicht überstiegen werden. Für jedes Kind kommen 100 Euro hinzu“, erklärt Vizebürgermeister meister Anzengruber. Ist diese Vorgabe erfüllt, kann während der Öffnungszeiten eine Karte beantragt werden, die ab diesem Zeitpunkt zum Einkauf berechtigt. Mitzubringen sind das ausgefüllte Antragsformular (zum Download auf der Webseite www.tiso.at/formulare.html), ein Einkommensnachweis sowie ein Passfoto. Geöffnet ist der Markt von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr, mittwochs von 15.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr. DG
Der Krieg im eigenen Land hat zahlreiche UkrainerInnen zur Flucht gezwungen. Als Unterstützung stehen für diese Menschen die Türen zum Tiroler Sozialmarkt offen. Geflüchtete UkrainerInnen haben somit die Möglichkeit, zu günstigen Preisen Grundnahrungsmittel sowie andere Dinge für das tägliche Leben zu erwerben.