Auch städtische Förderungen und Unterstützungen helfen, wenn das Haushaltsbudget immer knapper wird.
Auch städtische Förderungen und Unterstützungen helfen, wenn das Haushaltsbudget immer knapper wird.

Wenn Wohnen zu teuer wird …

Teuerung ist leider ein Schlagwort des Jahres. Die steigende Inflationsrate macht das tägliche Leben und damit auch das Wohnen zunehmend zur finanziellen Mehrbelastung.

Im Mai wurde das Städtebarometer, die repräsentative Umfrage zum Thema Lebensqualität und kommunale Dienstleistungen im Auftrag des Österreichischen Städtebundes, präsentiert. Seit 2009 wird diese vom SORA-Institut durchgeführt. 2022 umfasste der Schwerpunkt zusätzliche Fragen zur Corona-Pandemie, Zukunftsthemen und den Folgen des Ukraine-Kriegs. Vor allem letzterer brachte eine wesentliche Teuerung für die Bevölkerung. Für 86 Prozent der 1.060 Befragten ab 16 Jahren ist dringender Handlungsbedarf bei den steigenden Energiekosten gegeben. 82 Prozent sehen den Kampf gegen hohe Wohnkosten für qualitativ hochwertigen Wohnraum als dringend an.

Runder Tisch

Neben Bundes- und Landesinitiativen hat sich auch die Stadtpolitik des Themas aktiv angenommen. Im Rahmen mehrerer Termine unter dem Motto „Runder Tisch“ wurde seit Ende April diskutiert, wie und in welchen Bereichen die Stadt unterstützen kann. Beraten wurde mit VertreterInnen der Gemeinderatsfraktionen sowie VertreterInnen der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) und Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB). „Bei allen Initiativen, die gesetzt wurden, war es uns wichtig, über bereits vorhandene Maßnahmen zu informieren, Doppelgleisigkeiten zu verhindern und dort, wo es möglich, ist von Seiten der Stadt aufzustocken“, so Bürgermeister Georg Willi.

Energiekosten senken

Seit Mitte Juni steigen wie prognostiziert die Energiekosten um rund 14 Prozent. In diesem Zusammenhang kommt auch der vom Bund initiierte Energiekostenausgleich in der Höhe von 150 Euro, der auch bei der IKB eingelöst werden kann, zum Tragen. Zusätzlich hat die IKB Härtefall-Fonds eingerichtet. Die Stadt Innsbruck hat als Antwort auf die Teuerung am Energiesektor mit der Verdoppelung des Heizkostenzuschusses für finanzschwache Innsbrucker BürgerInnen gemäß der Heizkostenzuschussrichtlinie reagiert. Die Mittel stehen bereits für das Jahr 2022 zur Verfügung. Die Förderung wird auch im Kalenderjahr 2023 fortgeführt.

Erhöhung Mietzins- und Annuitätenbeihilfe

Mit 1. Jänner 2022 wurde die Mietzinsbeihilfe entsprechend den Richtlinien des Landes angepasst und damit der Zugang zu Beihilfe erweitert. In Sachen Wohnkosten wird im Gleichklang mit dem Land Tirol der Zugang zur Mietzins- und Annuitätenbeihilfe erleichtert. „Hier wird die Stadt einiges Geld in die Hand nehmen. Bei Unterstützungsmaßnahmen sind zielgerichtete soziale Maßnahmen effektiver als das Gießkannenprinzip. Von der Erleichterung bei der Mietzinsbeihilfe profitieren jene am meisten, die es am dringendsten brauchen“, unterstreicht Bürgermeister Willi. Konkret werden der Freibetrag und die Grenze für die Begünstigungsregelung angehoben und die Zumutbarkeitstabelle abgeflacht. Die neue Richtlinie ist mit 1. Juni in Kraft getreten. Die Stadt Innsbruck trägt vom finanziellen Mehraufwand 465.000 Euro. Alle Infos unter https://bit.ly/mietzins-undannuitaetenbeihilfe


Kautionsfonds

Eine weitere Idee ist die Einführung eines Kautionsfonds. Nach Einschätzung des zuständigen Amtes für Wohnungsservice könnte der Kautionsfonds im Herbst 2022 starten. Die Richtlinien dafür sind aber noch zu finalisieren und dem Gemeinderat vorzulegen. Für die Jahre 2022 und 2023 sind aktuell bereits je 50.000 Euro budgetiert.

"Bereits jetzt sind viele Förderungen vorhanden, einige sind durch aktuelle Unterstützungspakete dazu gekommen. Den Überblick zu behalten ist schwer, deshalb plant die Stadt Innsbruck ab Herbst 2022 die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Dort wird vom „einfachen Ausfüllen“ von Formularen bis zur Information bei Spezialthemen geholfen." (Bürgermeister Georg Willi)

Förderung von PV-Anlagen

Innsbruck ist E5-Gemeinde und reiht sich damit nahtlos in den Reigen der energiebewussten und klimafreundlichen Gemeinden in Österreich ein. Seit dem Jahr 2013 wird die energetische Sanierung von Wohngebäuden unterstützt. Im Rahmen des Innsbrucker Energieentwicklungsplans wurde ein Fördermodell ausgearbeitet, in dem den InnsbruckerInnen eine finanzielle Unterstützung von Maßnahmen, die der Reduktion des Heizwärmebedarfs und dem Schallschutz dienen, angeboten wird. Dieses Förderprogramm soll nun um PV-Anlagen erweitert werden Dazu müssen die Ausführungsbestimmungen für EnergiePlus angepasst und das zur Verfügung stehende Budget im Jahr 2022 um 200.000 Euro und im Jahr 2023 um 450.000 Euro angepasst werden. Weitere Infos unter energie.innsbruck.gv.at


Günstiger Wohnraum

Das städtische Referat für Wohnungsvergabe bietet Serviceleistungen bezüglich der Vormerkung und Vergabe von geförderten Mietwohnungen sowie von Mietkauf- und Eigentumswohnungen. Ein Punktesystem regelt dabei die Vergabe an die BürgerInnen. Die städtische Serviceeinrichtung befindet sich in der Maria-Theresien-Straße 18, 2. Stock. Die Antragstellung für eine Stadtwohnung erfolgt ausnahmslos über Terminvereinbarung.

Die SachbearbeiterInnen an den Namensschaltern sind dienstags von 13.30 bis 16.00 Uhr sowie donnerstags von 13.00 bis 15.00 Uhr telefonisch unter +43 512 5360 DW 2120 (A-D), DW 2122 (E-J), 2142 (K-N), DW 2144 (O-SO), DW 2146 (SP-Z) erreichbar. Termine können auch unter post.wohnungsservice@innsbruck.gv.at vereinbart werden.
Allgemeine Infos unter https://bit.ly/wohnungsvergabe