
Gute Kinderbetreuung - entspannte Eltern
Als wäre die Corona-Pandemie mit ihren wirtschaftlichen Folgen nicht schon belastend genug gewesen, haben die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Teuerungen Familien kalt erwischt. „Die massiven Preissteigerungen sind gerade für Familien mit geringerem Einkommen ein Problem, aber auch für jene mit mittlerem Einkommen wird es immer schwerer, diese Fixkosten zu stemmen“, erklärt Bildungsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. „Deshalb gilt es umso mehr, dafür zu sorgen, dass ein Besuch der Ganztagsschule oder der Nachmittagsbetreuung sowie Bildungschancen im Allgemeinen nicht von der Geldtasche der Eltern abhängen. Zusätzlich müssen wir die ganztägigen Betreuungsangebote weiter ausbauen, damit alle Kinder einen Platz erhalten können.“
Ermäßigungen bei Ganztagsschule, Nachmittagsbetreuung und Hort
Auch um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist es für Eltern wichtig, dass ihr Kind die schulische Nachmittagsbetreuung oder einen der städtischen Schülerhorte besuchen kann. Für immer mehr Familien zählt aber jeder einzelne Euro. Somit stellt dieses Angebot für viele eine finanzielle Herausforderung dar.
Ermäßigungen für den Besuch in beiden Einrichtungsformen und für das Mittagessen in der schulischen Nachmittagsbetreuung gibt es bereits. „Allerdings sind die Einkommensgrenzen für eine Ermäßigung sehr niedrig angesetzt, sodass nur sehr wenige Familien mit ihrem Haushaltseinkommen unter diesen Richtsätzen liegen. „Deswegen ist es ein Gebot der Stunde, ein neues sozial gestaffeltes Modell für Ermäßigungen einzurichten, das eine spürbare Erleichterung für Familien bringt“, hält Stadträtin Mayr fest und erinnert daran, dass die Stadt mit dem Bildungsservice in der Ing.-Etzel-Straße 7 (BFI) eine Stelle eingerichtet hat, bei der man sich persönlich und diskret auch über Angebote und mögliche Ermäßigungen informieren kann.
Wenn alle technischen Umstellungen über den Sommer durchgeführt werden können, sollen die neuen Einkommensgrenzen schon mit Start des kommenden Schuljahres zur Anwendung kommen. Damit könnte ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Innsbrucker Familien bereits mit Herbst erfüllt werden.
Unterstützung für die Kleinsten
Um die steigende Nachfrage abzudecken, wird das Betreuungsangebot für SchülerInnen, genauso wie für die Kleinsten, laufend angepasst und ausgeweitet. Wichtig ist dabei auch die Zusammenarbeit mit privaten Einrichtungen, die die Stadt zum Beispiel mit Förderungen unterstützt. So wurde die mit über vier Millionen Euro dotierte Betriebsförderung für die privaten Kinderkrippen und Kindergärten in den letzten drei Jahren reformiert und sukzessive erhöht. Zudem wurden Unterstützungen für den Entfall der Kinderbetreuung in privaten sowie in städtischen Einrichtungen während der coronabedingten Lockdowns umgesetzt.
Für immer mehr Familien zählt jeder Euro. Deshalb arbeiten wir in sehr vielen Bereichen, dass Angebote für alle Kinder offenstehen. Amtsführende Stadträtin Elisabeth Mayr |
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Bewegung und Freizeitspaß ermöglichen
Gemeinsam mit verschiedenen PartnerInnen und Vereinen werden weitere Maßnahmen gesetzt, um Eltern und ihren Kindern in schwierigen Zeiten nicht nur finanziell unter die Arme zu greifen. In Kooperation mit SOS Kinderdorf startete die Integrationsstelle der Stadt bereits im Vorjahr das Projekt „SOS Kinder.Welt.Mobil“. Die niederschwellige, aufsuchende Familienassistenz bietet Unterstützung für benachteiligte Familien mit Flucht- oder Migrationshintergrund. Das Projekt hilft dabei, soziale Isolation zu überwinden und den Zugang zu Angeboten von Vereinen im Bereich Sport oder Kultur zu erleichtern.
Während der Corona-Pandemie konnten viele Kinder aufgrund der einschneidenden Maßnahmen das Schwimmen nicht erlernen. Der Ausfall an schulischem Schwimmunterricht kann nicht ausreichend kompensiert werden. Anfänger-Schwimmkurse bei Schwimmschulen kosten um die 160 bis 180 Euro. Um Familien zu unterstützen, die sich diese Kosten nicht zur Gänze leisten können, wird ein Gutscheinprogramm erarbeitet, das nach Einkommen gestaffelt 50 bzw. 100 Euro Unterstützung pro Kurs ermöglichen wird.
Jenen Kindern, die schon schwimmen können, den Zugang zu Freizeitangeboten wie den Besuch von Frei- und Hallenbädern zu erleichtern, ist auch das Ziel der Sozialtickets für Bäder der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB). Dafür werden über das Sportamt ermäßigte Badewertkarten bei der IKB angekauft. Die Karten haben ein Guthaben von 25 Euro und enthalten außerdem einen 15-Prozent-Bonus. „Dieses Angebot soll – wie schon in den Vorjahren – auch heuer wieder umgesetzt werden, damit benachteiligte Kinder die Möglichkeit erhalten, Freizeitspaß mit Bewegung verbinden zu können“, erklärt Mayr das Projekt, das in Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe sowie DOWAS für Frauen abgewickelt wird. MD