Murals wie dieses, 2021 von Lukas Goller kreierte Schwarz-Weiß-Bild beim Zeughaus, werden auf der neuen Streetart-Map sichtbar.
Murals wie dieses, 2021 von Lukas Goller kreierte Schwarz-Weiß-Bild beim Zeughaus, werden auf der neuen Streetart-Map sichtbar.

Neue Karte macht Graffiti sichtbar

Wettbewerb für Fassadengestaltung in der Campagne Reichenau

Mehr öffentliche Aufmerksamkeit für Graffiti und Streetart verspricht eine Initiative des städtischen Kulturamtes. Seit heute Dienstag, 18. Jänner, ist eine neue Karte online, die mehr als hundert Streetart-Kunstwerke in der gesamten Stadt zeigt. Auf www.innsbruck.gv.at/streetart bzw. auf dem neuen Geohub auf der Webseite der Stadt findet man die Werke – sogenannte Murals – namhafter und unbekannter WandkünstlerInnen.

Was Fassaden, Brückenpfeiler und andere Bauwerke als öffentliche Kunst verschönert, wird oftmals aber gar nicht als solche wahrgenommen. „Wir wollen mit der neuen Streetart-Karte die bunte Vielfalt der Murals im Innsbrucker Stadtgebiet zeigen, welche die Stadt selbst zur Leinwand machen“, schildert Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl eine der Zielsetzungen der neuen Karte. Graffiti sind seit Jahren auf vielen städtischen Flächen legal, die dafür auch kostenlos zur Verfügung gestellt werden, etwa beim Osteingang des Schwimmbades Tivoli oder am Parkplatz beim Baggersee. Nicht überall darf aber gesprayed oder gemalt werden. Empfohlen wird deshalb eine Anmeldung beim städtischen Tiefbauamt (post.tiefbau@innsbruck.gv.at). Auf privaten Hausfassaden darf jedenfalls nur mit Einwilligung der EigentümerInnen bzw. der jeweiligen Hausverwaltung ans Werk gegangen werden.

"Mots" heißt das fassadenfüllende Werk des bekannten Streetart-Künstlers HNRX, das in der Kapuzinergasse zu bewundern ist.
"Mots" heißt das fassadenfüllende Werk des bekannten Streetart-Künstlers HNRX, das in der Kapuzinergasse zu bewundern ist.

Streetart-Karte wird regelmäßig gewartet

Die neue Streetart-Map wird als Dokumentationsarchiv für die vielfältigen Möglichkeiten von Streetart stetig überarbeitet. Das Kulturamt freut sich und hofft auch auf Inputs aus der Bevölkerung. „Auf der neuen Streetart-Citymap können fehlende Kunstwerke oder fehlende Künstlerinnen und Künstler ergänzt werden. Außerdem wird die Karte monatlich aktualisiert,“ führt Kulturamtsleiterin Dr.in Isabelle Brandauer aus. Ebenso können neue Flächen, die für Murals zur Verfügung gestellt werden, unter post.kulturamt@innsbruck.gv.at gemeldet werden. „Diese lebendige und kommunikative Kunst hat sich jedenfalls mehr Öffentlichkeit verdient“, ist Brandauer überzeugt.

Graffiti-Wettbewerb: Teil der Stadt

Eine Chance dafür bietet die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) Streetart-KünstlerInnen in der Campagne Reichenau. Dort soll auf einer insgesamt 130 Quadratmeter großen Außenfassade ein Graffiti für einen Blickfang sorgen. Wessen Kunst zum Zug kommt, entscheidet sich in einem Wettbewerb, der nun startet. Mit der Abwicklung wurde Dr. Jakob Kattner, Gründer des Calle Libre Streetart Festivals in Wien, beauftragt. Als Thema wurde „Ein Teil der Stadt werden“ gewählt – ein Motto, das die Campagne Reichenau charakterisiert. „Wir sind gespannt und hoffen auf zahlreiche Künstlerinnen und Künstler und unterschiedliche Zugänge und Ideen,“ freut sich Kattner. Die Entscheidung trifft eine Fachjury im Sommer. Die Kosten für die künstlerische Fassade von rund 23.000 Euro trägt die IIG.BG/WG

Eine Raubkatze von Crazy Mister Sketch ist bei der Unterführung Universitätsbrücke zu sehen.
Eine Raubkatze von Crazy Mister Sketch ist bei der Unterführung Universitätsbrücke zu sehen.