
Sicher unterwegs im öffentlichen Raum
Dafür, dass sich Frauen auf ihrem Nachhauseweg durch dunkle Parks und Gassen sicher fühlen können, wird in Innsbruck einiges getan. Eine Möglichkeit, um das subjektive Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum zu erhöhen, sind moderne Lichtkonzepte. So wurde bis zum Jahr 2020 die gesamte öffentliche Beleuchtung in Innsbruck von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) auf LED-Leuchten umgestellt.
„Wir betreiben mehr als 11.000 LED-Lichtpunkte in Innsbruck und tun unser Bestes, um alle ‚Hotspots‘ perfekt auszuleuchten. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass es etwa durch Abschattungen von Bäumen zu lokalen Beeinträchtigungen kommen kann. Sobald uns diese kenntlich gemacht werden, leiten wir entsprechende Maßnahmen ein“, weist DI Roland Tiwald, IKB-Geschäftsbereichsleiter Strom-Netz darauf hin, dass ständig Nachrüstungen durchgeführt werden können.
Die LED-Lichtpunkte in Innsbruck wurden normgerecht installiert. Licht wird somit gleichmäßiger verteilt und Dunkelbereiche auf Straßen werden minimiert. Bei weniger frequentierten Bereichen, beispielsweise an Rad- und Fußwegen wie beim Wohnheim O-Dorf oder der Sillmündung kommen dynamische Lichtsysteme zum Einsatz. Das bedeutet, dass die Straßenlampen bei Bewegung heller erstrahlen.
Durch neue Lichtkonzepte werden öffentliche Räume wie Geh- und Radwege in den Abendstunden besonders zur dunkleren Jahreszeit für alle, insbesondere für Frauen, zu sicheren Orten. Neben Helligkeit ist auch Sauberkeit sowohl in den Parkanlagen als auch im Straßenraum von großer Bedeutung. Stadträtin Mariella Lutz |
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Verstärkte Zusammenarbeit
Selbstverständlich wirkt sich das optimierte Lichtkonzept nicht nur auf das Sicherheitsempfinden aus – auch VerkehrsteilnehmerInnen wie Radfahrende und Zufußgehende, sind durch die bessere Sichtbarkeit in der Nacht sicherer unterwegs. Darüber hinaus ist LED-Beleuchtung energieeffizient und damit kostensparend und die Umwelt wird durch weniger Lichtverschmutzung geschont.
In erster Linie soll durch die verstärkte Beleuchtung an den Innsbrucker Hotspots wie dem Rapoldipark oder der Bogenmeile aber das Sicherheitsgefühl der InnsbruckerInnen erhöht werden. So wurde bereits vor Jahren die bestehende Beleuchtung entlang der Geh- und Radwege im Rapoldipark auf neue LED-Leuchten mit spezieller Optik und „Lumi-Motion-Funktion“, bei der es sich um ein dynamisches Lichtband handelt, umgerüstet. Zusätzlich wurde eine Sicherheitsbeleuchtung installiert, mit der große Parkbereiche ausgeleuchtet werden können. Nicht zuletzt arbeitet die Stadt an den Hotspots verstärkt mit der Exekutive zusammen, welche die notwendigen Standorte mit Kameras videoüberwacht. Die Zusammenarbeit über verschiedenste Bereiche Bereiche und Ressorts hinweg soll dazu beitragen, dass sich besonders Frauen nachts sicherer fühlen auf ihrem Nachhauseweg. MD

In Österreich ist jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von sexualisierter Gewalt betroffen. Dieses strukturelle Problem ist immer noch sehr tabuisiert und macht auch vor dem Nachtleben nicht Halt.
Betroffenen Personen fällt es häufig schwer, sich in einer bedrohlichen Situation ans Personal zu wenden. Mit der Code-Frage „Ist Luisa hier?“ (an der Aktion teilnehmende Lokale sind auf den Damen-WCs kenntlich gemacht) sinkt diese Hemmschwelle. Das Personal bietet lösungs- und bedürfnisorientierte Unterstützung und verweist den Belästiger im Notfall auch des Lokals.
- Wählen Sie gut beleuchtete Straßen und Wege statt menschenleere und dunkle Abkürzungen. Bleiben Sie aufmerksam und lassen Sie sich nicht durch Ihr Smartphone oder Musik über Kopfhörer ablenken.
- Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, nutzen Sie gut beleuchtete Parkplätze, etwa an belebten Straßen.
- Informieren Sie die Stadtverwaltung darüber, wenn Ihnen eine Straße, Durchgang oder eine Grünanlage unübersichtlich oder unzureichend beleuchtet und daher gefährlich erscheint. Über www.buergermeldungen.com/innsbruck können Sie Anregungen, unter anderem zur Verbesserung der Beleuchtung, einbringen.
- Gelangen Sie in eine Gegend, in der Sie sich nicht sicher fühlen, rufen Sie eine Freundin oder einen Freund an, und lassen Sie sich „telefonisch begleiten“.