
Rechnungsabschluss von 2019 liegt vor
„Die erfreuliche Bilanz 2019 hilft uns im Covid-19-Krisenjahr 2020“, bringt Bürgermeister und Finanzreferent Georg Willi den Rechnungsabschluss 2019 der Stadt Innsbruck auf den Punkt. „Die gute Wirtschaftslage 2019 mit hohen Steuereinnahmen, engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die verantwortungsbewusste Stadtverwaltung haben ein budgetiertes Minus in ein Plus drehen können. Gleichzeitig konnte Innsbruck weiter in den Ausbau der Infrastruktur investieren und liegt als Wirtschaftsstandort im österreichweiten Vergleich gut. Trotz der aktuell schwierigen Zeit wollen wir in die Verbesserung der Lebensqualität der Innsbruckerinnen und Innsbrucker investieren und dabei zukunftsorientiert und gewissenhaft handeln“, betont Willi.
„Als öffentliche Verwaltung handeln wir nach dem Grundsatz der sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung. Somit sind ausgeglichene Einnahmen und Ausgaben im Rechnungsabschluss anzustreben“, erklärt Finanzdirektor Mag. Johannes Müller. Im Rechnungsabschluss 2019 stehen Einnahmen von 402,9 Millionen Euro Ausgaben von 390,9 Millionen Euro gegenüber. „Das Ergebnis von fast 12 Millionen Euro war um rund 27,3 Millionen Euro über dem veranschlagten Zuschussbedarf. Aufgrund der finanziellen Herausforderungen, denen wir als Stadt aufgrund der aktuellen Situation gegenüberstehen, sollte der Überschuss auf eine allgemeine Haushaltsrücklage eingestellt werden. Damit können wir für das schwierige Jahr 2020 Vorsorge treffen“, führt Müller weiter aus. Im Voranschlag 2019 war ein Abgang von 15,3 Millionen Euro präliminiert.
Einnahmen- und Ausgabenvergleich
Die Einnahmen aus Ertragsanteilen und der Kommunalsteuer übertrafen den Voranschlag um rund 10,3 Millionen Euro. „Mehreinnahmen und Minderausgaben, die von der allgemeinen Wirtschaftslage getrieben waren, führten zur positiven Bilanz des Jahres 2019“, berichtet Müller. Auch Dividendeneinnahmen von Beteiligungen sowie Zuschüsse von Bund und Land übertrafen die Planungen um rund 6,5 bzw. 6,8 Millionen Euro. Die Ausgaben im Außerordentlichen Haushalt betragen laut Rechnungsabschluss 41,7 Millionen Euro und liegen damit um 2,8 Millionen Euro über dem präliminierten und 5,9 Millionen unter dem tatsächlich bewilligten Gesamtvolumen für 2019.
Leistungsfähigkeit
Die sogenannte „Freie Finanzspitze“, auch „Kommunaler Cash Flow“ genannt, ist 2019 gegenüber dem Vorjahr 2018 um 5,1 Millionen Euro gestiegen. „Dieser Betrag von 32,5 Millionen Euro bedeutet die Leistungsfähigkeit einer Gemeindewirtschaft und beziffert den finanziellen Spielraum für Investitionen“, erklärt Müller.
Maastricht-Ergebnis und Gesamtschulden
Nach den Maastricht-Konvergenz-Kriterien wurde für den Gesamthaushalt 2019 ein Ergebnis von +11,26 Millionen Euro erwirtschaftet. „Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 7,51 Millionen Euro“, führt der Finanzdirektor weiter aus. Die Höhe der realen Gesamtschulden (Bankschulden und Wohnbauförderungsdarlehen) beläuft sich laut Jahresrechnung 2019 auf 119,9 Millionen Euro. Dies bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung der Bevölkerung von 907,08 Euro (2018: 920,66 Euro).
Doppelte Buchführung seit 2020
Der Rechnungsabschluss 2019 war der letzte sogenannte kamerale bzw. am Geldfluss orientierte Rechnungsabschluss. Seit 1. Jänner 2020 führt die Stadt ihre Bücher als doppelte Buchführung. Das bedeutet, der Gesamthaushalt des städtischen Budgets gliedert sich in Ergebnishaushalt (Gewinn- und Verlustrechnung), Finanzierungshaushalt (Cashflow-Rechnung) und Vermögenshaushalt (Bilanz). Beim Ergebnishaushalt geht es um die Frage, welche Ressourcen die Gemeinde verbraucht und welche Erträge der Gemeinde zufließen. Der Finanzhaushalt beantwortet die Frage, ob die Gemeinde mit den Zahlungsmitteln auskommt. Der Vermögenshaushalt gibt Antworten, welches Vermögen existiert (Aktivseite) und wie sich die Gemeinde finanziert (Passivseite). AD