
Wertvolles sichtbar machen – Neue Pfandhilfe im Testlauf
(IKM) Seit dem 1. Jänner 2025 gilt in ganz Österreich ein neues Einwegpfandsystem: Auf Einweg-Getränkeverpackungen aus Kunststoff oder Metall wird ein Pfand von 25 Cent erhoben. Für Mehrweg-Glasflaschen beträgt das Pfand seit Februar 20 Cent. Mit dieser Maßnahme verfolgt der Bund das Ziel, die Sammelquote für pfandpflichtige Verpackungen bis Jahresende auf mindestens 80 Prozent zu steigern. Die Stadt Innsbruck unterstützt dieses Ziel aktiv und startet nun ein Pilotprojekt mit sogenannten Pfandhilfen, um das Pfandsystem auch im öffentlichen Raum sinnvoll zu ergänzen.
Was ist eine Pfandhilfe?
Pfandhilfen sind Vorrichtungen, die an öffentlichen Abfallbehältern angebracht oder als eigene Sammelstationen – sogenannte Pfandinseln – verankert werden. Sie ermöglichen es, pfandpflichtige Flaschen und Dosen sichtbar und getrennt vom Restmüll abzulegen. Das erleichtert das unkomplizierte und hygienische Sammeln von Pfandgebinde, ohne in Abfalleimern wühlen zu müssen. Gleichzeitig wird dadurch das achtlose Wegwerfen dieser Verpackungen – sogenanntes Littering – im öffentlichen Raum reduziert.
„Mit den Pfandhilfen starten wir ein innovatives Pilotprojekt, das soziale Verantwortung mit ökologischer Weitsicht verbindet. Wir schaffen eine neuartige Möglichkeit Pfandflaschen und –dosen sichtbar und getrennt vom Müll zu sammeln. Eine einfache Maßnahme mit mehrfacher Wirkung: Sie hilft Menschen, die auf Pfandeinnahmen angewiesen sind, bringt wertvolle Rohstoffe zurück in den Kreislauf und reduziert Abfall. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Testphase liefern die Grundlage für eine mögliche Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet“, erklärt Stadträtin Janine Bex, BSc, zuständig für Stadtklima und Umwelt.
Zwei Systeme – eine Idee
Geplant ist ein mehrmonatiger Test zweier Systeme: kleinere Pfandringe, die direkt an Müllbehältern befestigt werden, sowie größere Pfandinseln als freistehende Sammelpunkte. Verantwortlich für die Umsetzung ist das Amt für eine klimaneutrale Stadt. In der ersten Phase werden die neuen Sammelhilfen an folgenden Orten installiert: Zwei Pfandinseln an der Franz-Gschnitzer-Promenade (Sonnendeck), ein Pfandring am Marktplatz sowie sieben Pfandringe am DDr.-Alois-Lugger-Platz und Olympiapark (ab Sommer 2025).
Nachhaltig und sozial gedacht
Das Projekt „Pfandhilfe“ verfolgt mehrere Ziele: die Reduktion von Restmüll im öffentlichen Raum, die Steigerung der Sammel- und Recyclingquoten, eine mögliche Entlastung der Entsorgungskosten sowie eine direkte Unterstützung für Menschen, die auf Pfandeinnahmen angewiesen sind. Darüber hinaus soll das Projekt zur Bewusstseinsbildung beitragen – indem es den Wert von Rohstoffen sichtbar macht und einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen fördert. MF