
Stadt testet „intelligente“ Mülleimer
Mülleimer, die von selbst erkennen, wann sie geleert werden müssen? Was nach Zukunftsmusik klingt, ist ein Pilotprojekt des Amtes für Straßenbetrieb, das derzeit getestet wird. Und das geht so: Ein im Deckel des Mülleimers angebrachter Sensor − eine kleine schwarze Box − misst den Abstand bis zum Boden. Je kleiner der Abstand, umso mehr Müll ist im Eimer. Die vom Sensor gelieferten Daten werden online ins System eingespeist, die MitarbeiterInnen des Bauhofs wissen so Bescheid, ob und wann eine Entleerung notwendig ist.
„Von dem Projekt versprechen wir uns einen sparsameren Umgang mit den vorhandenen Ressourcen, weil Leerfahrten entfallen. Die Innovation macht sich für die Umweltbilanz des Straßenbetriebs in jedem Fall bezahlt“, zeigt Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl auf, die das Projekt persönlich angestoßen hat. Nach Ende des sechswöchigen Tests soll ein Bericht Aufschluss über Kosten sowie Vor- und Nachteile bringen. Die endgültige Entscheidung über die Einführung des Systems trifft der Gemeinderat.

1.600 Mülleimer auf Innsbrucks Straßen
Konkret sind beim Pilotprojekt 17 städtische Mülleimer in Sieglanger, Mentlberg und auf der Hungerburg mit Sensoren bestückt. Laut dem verantwortlichen Leiter der städtischen Bauhöfe, Ing. Walter Stockner ist deren Einsatz aber nicht flächendeckend im Stadtgebiet zweckmäßig. In der Innenstadt bzw. zentrumsnahen Stadtteilen müssen die Behälter wegen der hohen Abfallmenge täglich entleert werden. „Dort wird das System wohl nicht zum Einsatz kommen. Wo es Sinn macht, ist in den äußeren Stadtteilen und am Stadtrand, weil die Eimer in großer Entfernung voneinander aufgestellt sind“. Zu bedenken gibt Stockner auch, dass an heißen Tagen im Sommer auch wenig gefüllte Eimer starke Gerüche entwickeln, und deshalb unabhängig vom Füllstand geleert werden müssen.
Insgesamt stehen auf öffentlichem Grund in der Landeshauptstadt rund 1.600 graue Müllbehälter des Straßenbetriebs. 35 MitarbeiterInnen sind mit 22 Kleinfahrzeugen täglich im Einsatz, damit diese nicht überquellen und Innsbruck sauber bleibt. WG