
8. März: Internationaler Frauentag
Der erste Internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, der Schweiz, in den USA und in Österreich statt. Im Jahr 1921 wurde der Internationale Frauentag auf den 8. März festgelegt, an dem seither weltweit mit Veranstaltungen und Aktionen auf die Anliegen der Frauen aufmerksam gemacht wird. Vor Kurzem wurde dieser Tag in Berlin sogar zum allgemeinen Feiertag erklärt.
In diesen 109 Jahren hat sich die Lebenssituation von Frauen entscheidend verbessert, dennoch gilt es nach wie vor, die unerfüllten Grundforderungen weiter zu verfolgen und neue frauenpolitische Anliegen zu formulieren.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Ein eigenes Einkommen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Frauen, um sicher, eigenständig und unabhängig leben zu können. Frauen verdienen aber weiterhin deutlich weniger als Männer. Wie aus der Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria zu ersehen ist, liegt die Differenz in Tirol bei durchschnittlich 23,2 % – bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung und Vergleich der Bruttoeinkommen – von Frauen und Männern (österreichweit 19,7 %). Damit nimmt Österreich im EU-Vergleich weiterhin eine Schlussposition ein (EU-Schnitt: 16 %).
Nur ein geringer Teil dieses Gender Pay Gaps (= der geschlechtsspezifische Lohnunterschied gemessen an den Bruttostundenverdiensten in der Privatwirtschaft) lässt sich durch verschiedene Faktoren wie Branche und Beruf erklären (Berufe, in denen überwiegend Frauen tätig sind, sind schlechter bezahlt). Für die große Kluft, die darüber hinaus besteht, gibt es keine Erklärung, aber sie besteht.
Gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit
Die gravierendsten Nachteile erleiden Frauen aber dadurch, dass immer noch der Großteil der unbezahlten Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen wie selbstverständlich auf ihren Schultern lastet. Dadurch bedingte Reduktionen und Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit lassen nicht nur die Einkommensschere noch weiter auseinanderklaffen, sondern wirken sich auch empfindlich auf die Höhe der Pension aus; in vielen Fällen droht Altersarmut.
„Der Internationale Frauentag muss genutzt werden, um immer wieder öffentlichkeitswirksam einen konstruktiven Dialog rund um die vielen Formen der Benachteiligung von Frauen zu führen“, stellt Frauenstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr klar. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte eigentlich selbstverständlich sein, muss aber weiterhin vehement eingefordert werden. Was die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit betrifft, gilt es noch viel Bewusstseinsbildung bei Männern, aber auch bei Frauen zu leisten! Noch ungleicher ist die Verteilung von Vermögen und Eigentum zwischen den Geschlechtern: Sage und schreibe 95 % des Vermögens gehört Männern, und Vermögen ist in unserer Gesellschaft ein wesentlicher Faktor für Macht und Einflussnahme.“
Fahne am Rathaus: 6. bis 9. März
Um ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit allen Frauen zu setzen und gleichzeitig all jene Frauen zu würdigen, die sich für die Rechte der Frauen eingesetzt haben und weiter einsetzen, weht vom 6. bis 9. März 2020 die Fahne zum Internationalen Frauentag vom Innsbrucker Rathaus.
Feministischer Frauen*streik in Innsbruck: 9. März
Die Frauen’vernetzung, ein Bündnis von Organisationen, Vereinen, Projekten und Einzelpersonen, die sich feministisch engagieren, ruft am 9. März, ab 11.00 Uhr, zum feministischen Frauenstreik in der Maria-Theresien-Straße auf. Zahlreiche Infostände, unterschiedliche Redebeiträge, Gesprächsrunden und Leseecken bieten ausreichend Gelegenheit, sich zu informieren und auszutauschen. Filmvorführungen, Konzerte und Performances runden das Angebot ab. Details unter: www.frauenvernetzung.tirol
Weitere Informationen
Referat Frauen und Generationen
Mag.a Uschi Klee
Tel.: +43 512 5360 4206
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