
Pflege: In Frauenhänden
Rund 1.900 Menschen – darunter 480 Ehrenamtliche – arbeiten für die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD) – Frauen und Männer, die jeden Tag in unterschiedlichen Berufen für die Gesellschaft tätig sind. Neben zahlreichen Angeboten für die Bevölkerung, wie beispielsweise Kinderkrippen, Kindergärten, dem Innsbrucker Menu Service, den Mobilen Diensten oder der ISD-Stadtteilarbeit, betreibt die ISD auch acht Wohn- und Pflegeheime mit insgesamt 1.048 Plätzen.
Damit die Menschen in den Heimen gut versorgt werden, bedarf es vieler Mitarbeitender jeden Geschlechts, die gemeinsam wirken – auf allen Ebenen: So finden sich auch unter den 20 leitenden Mitarbeitenden der ISD-Einrichtungen zwölf Frauen. Zwei davon sind an der Spitze des Wohnheims Tivoli tätig: Heimleiterin Mag.a Claudia Ellmerer und Pflegedienstleiterin Luzia Knapp, MSc, DGKP.
Gute Zusammenarbeit
„Meine Aufgabe ist, ganzheitlich darauf zu schauen, dass es sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch dem Personal gut geht – von ordnungsgemäßer Pflege über das Essen bis zum Budget“, erklärt Claudia Ellmerer. Seit 2018 ist sie Heimleiterin im Wohnheim Tivoli. In ihrem Job arbeitet sie eng mit der Pflegedienstleitung zusammen. „Als Pflegedienstleiterin liegt mein Fokus auf der Qualität der Pflege, dass wir gut ausgestattet sind, damit die Pflege qualitativ hochwertig bereitgestellt werden kann. Das geht immer nur gemeinsam, wir haben dasselbe Ziel“, führt Pflegedienstleiterin Luzia Knapp aus.
Auch im Wohnheim Tivoli, das vier Stockwerke mit acht Wohnbereichen umfasst, ist das Pflegepersonal zu zwei Dritteln weiblich. „Pflege ist überwiegend weiblich –
noch immer –, aber auch bei uns arbeiten einige Männer“, erklärt Ellmerer. Wichtig ist beiden, dass in jedem Wohnbereich auch mindestens ein männlicher Pfleger arbeitet, manche Bewohnerinnen und Bewohner bevorzugen Personal des eigenen Geschlechts – aber, betont Knapp: „Unterschiede nach Geschlecht machen wir selbstverständlich keine. Bei uns sind alle willkommen, die die grundlegenden Voraussetzungen mitbringen.“ Doch auf welche Voraussetzungen kommt es im Pflegeberuf an?
„Die ISD als größte Pflegedienstleisterin Westösterreichs ist für Innsbruck sehr wichtig. Gleichzeitig ist es mir ein besonderes Anliegen, mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller in Innsbruck tätigen stationären und mobilen Pflegedienstleister aufrichtig zu bedanken. Wir wissen um ihren großen persönlichen Einsatz und schätzen diesen sehr.“ Vizebürgermeister Andreas Wanker |
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Was in der Pflege zählt
„Am Allerwichtigsten sind die sozialen Kompetenzen. Die erste Beurteilung im Praktikum hat immer den Fokus darauf“, erklärt Luzia Knapp, die seit 28 Jahren in der Pflege tätig und seit September 2023 Pflegedienstleiterin ist: „Wir können jedem beibringen, den Blutdruck zu messen – was wir aber niemandem beibringen können, sind soziale Kompetenzen. Gerne mit Menschen zu arbeiten, ist wichtig, Wertschätzung wird bei uns im Haus großgeschrieben. Wir legen großen Wert auf den Umgang miteinander.“ Weitere wichtige Eigenschaften sind Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Verschwiegenheit. Menschen, die diese Eigenschaften mitbringen, sind zum Schnupperpraktikum eingeladen: „Wir brauchen Menschen in der Pflege – junge, offene, empathische Menschen mit Humor, Herz und Hirn“, so Knapp.
Auch in Führungspositionen sind soziale Kompetenzen gefragt: „Bewohnerinnen und Bewohner kommen auch zu uns, wollen sich aussprechen oder haben Verbesserungsvorschläge. Wir sind immer für alle da – und wir beide gegenseitig für uns“, erklärt Knapp. Ellmerer pflichtet bei: „Die gegenseitige Unterstützung ist sehr wichtig. Wir sind nicht in Konkurrenz, sondern ein Team mit einem gemeinsamen Ziel.“ Besonders wichtig ist dabei, Ruhe zu bewahren: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen Verlässlichkeit. Besonders in Krisensituationen merkt man, ob Führungskräfte da sind oder nicht.“
Toll an ihrem Job findet Luzia Knapp die Gestaltungsmöglichkeiten: „Wir entscheiden, wen wir ins Team aufnehmen und wo einsetzen. Wenn wir Stärken sehen, können wir diese gezielt dort einsetzen, wo sie am besten genutzt werden.“ Claudia
Ellmerer fügt hinzu: „Man entscheidet über das Budget, kann etwa neue Hilfsmittel für die Pflege anschaffen und sinnvoll einsetzen. Man schaut, was getan werden muss, damit das Haus erhalten wird – und das bekommt man dann wieder zurück.“
„Das Personal der ISD-Wohnheime zeigt auf jeder Ebene, dass in der Pflege vor allem eines zählt: Menschlichkeit. Vielen Dank an Claudia Ellmerer, Luzia Knapp und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in diesem wichtigen Bereich tätig sind – und jeden Tag gebraucht werden“, betont Vizebürgermeister Andreas Wanker. FB
Weitere Informationen zu den Angeboten der ISD finden sich unter: www.isd.or.at