
In „Lebensräume“ investieren
Mehrere Studien belegen, dass die Lernumgebung wesentlichen Einfluss auf die Lernleistung nimmt. Daher sollten Kinder bereits von klein auf Gegebenheiten vorfinden, die sie in ihrer Entwicklung fördern.
Auch in Innsbrucks Schulen und Kindergärten wird auf optimale und freundliche Rahmenbedingungen für Kinder ebenso wie für alle, die dort arbeiten, gesetzt. „Unsere Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sind mehr als Lernräume – sie sind Lebensräume“, betont Bildungsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. „Deshalb ist es nicht nur wichtig, ausreichend Platz für Kinder zu schaffen, sondern auch diesen qualitätsvoll und abgestimmt auf die Bedürfnisse von Kindern zu gestalten.“
Mehr Platz und Raum
Hohe Raumqualität, die offene pädagogische Konzepte unterstützt und den Kindern die bestmögliche Lernumgebung bietet, ist ein wichtiger Eckpfeiler bei der Planung und Gestaltung von Kinderbildungsstätten. Wie das aussehen kann, zeigt etwa der Kindergarten in der Au, dessen Erweiterung und Generalsanierung im April dieses Jahres fertiggestellt wurde. Im Untergeschoß des Gebäudes aus den 1970er-Jahren wurden ein Bewegungsraum, ein Speiseraum inklusive Küche, ein Ruheraum, Sanitäreinrichtungen sowie Lagermöglichkeiten errichtet. Damit entstanden in den oberen Geschoßen neue Gruppen- und Aufenthaltsräume für die Kinder, die während der Bauarbeiten im neuen Kindergarten Müllerstraße untergebracht waren. Durch den zusätzlich geschaffenen Platz ist es möglich, die bisherigen fünf Gruppen ab Herbst auf sechs zu erweitern und auch der Bereich für den Mittagstisch wurde ausgebaut.
Für die Bauarbeiten des insgesamt 4,1 Millionen Euro großen Projekts verantwortlich zeichnete die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG). Diese setzt bei Neubauten wie auch bei Sanierungen von Bildungsstandorten auf Barrierefreiheit, Integration und Inklusion. So wurde auch der Kindergarten in der Au durch den Einbau einer Liftanlage barrierefrei erschlossen. Gleiches gilt für die Volksschule Franz-Fischer-Straße, welcher durch die Übersiedelung des bisher im gleichen Gebäude beheimateten Kindergartens in die Müllerstraße bald mehr Platz für Schulräumlichkeiten, Mittagstisch und die Tagesbetreuung zur Verfügung steht.
„Mit der Absiedelung des Kindergartens Wilten-West in die Müllerstraße, in der wir im Vorjahr den mit acht Gruppen größten Kindergarten der Stadt geschaffen haben, werden rund 615 Quadratmeter zusätzlich für die Volksschulkinder in der Franz-Fischer-Straße freigespielt. So gelingt es uns, durch geschickte Vorausplanung im denkmalgeschützten Bestand Verbesserungen zu erzielen“, hält Stadträtin Mayr fest. Die Kosten dafür betragen rund 1,1 Millionen Euro und umfassen neben Brandschutz- und Akustikmaßnahmen eine Umstellung der Beleuchtung auf LED. Im Rahmen der Klimafit-Investitionen wird zudem die oberste Geschoßdecke gedämmt.
„Wer auf Bildung setzt, investiert in die Zukunft. Deshalb wird das Bildungsangebot der Stadt mit größtmöglicher Qualität ständig weiter ausgebaut.“ Amtsführende Stadträtin Elisabeth Mayr |
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Gutes Klima
Bei Großinstandsetzungen plant die IIG, eine 100-Prozent-Tochter der Stadt, automatisch wirtschaftliche, energieeffiziente und nachhaltige Maßnahmen ein. Dafür wurde im Rahmen des „Zukunftspakets klimafitte Bildungsreinrichtungen“ ein Budget in der Höhe von 1,8 Millionen Euro für das Jahr 2022 veranschlagt, heuer wurden 1,2 Millionen Euro investiert. Zusätzlich sind jeweils 300.000 Euro für Lüftungsgeräte im Jahr 2022 und 2023 vorgesehen. Das Klimafit-Programm ermöglicht es, Vorhaben zu prüfen, zu planen und umzusetzen und somit klimatechnische Verbesserungen in Einrichtungen durchzuführen. Darüber hinaus findet durch Maßnahmen, die unter anderem eine Verbesserung von Raumluft, Dämmung, Energieversorgung erzielen, eine Aufwertung der Gebäude statt. MD
Bildung wird klimafit
Klimatechnisch auf den neuesten Stand gebracht wurde die als Siegmairschule bekannte Volksschule Pradl Ost. Der Standort wurde mit Kinderkrippe, Kindergarten und Volksschule seit 2014 im Rahmen des EU-Projekts „Sinfonia“ weiterentwickelt bzw. umfassend saniert und erhielt u. a. einen großzügigen Mittagstisch (Gesamtkosten 12,6 Millionen Euro). Auch die Volksschule Allerheiligen erhielt im Zuge der Sanierung einen Bereich für den Mittagstisch und neue Räumlichkeiten für die Ganztagesbetreuung (Gesamtkosten 2,7 Millionen Euro). Im Rahmen der klimafitten Maßnahmen erfolgten der Fenstertausch, die Dämmung der Fassade und elektrische Beschattungsmaßnahmen (Kosten 508.000 Euro).