
Den Forschergeist wecken
Der Duft nach einem Sommerregen, der Anblick eines Regenbogens, das Zwitschern der Vögel bei Tagesanbruch, auf Baumstämmen balancieren, Himbeeren und Heidelbeeren vom Strauch naschen, Blätter und Kastanien sammeln, abends das duftende Schwammerlgulasch am Herd. Schon der berühmte Weltreisende und Forscher Alexander von Humboldt sagte: „Die Natur muss gefühlt werden.“
So weit wie Humboldt muss man sich in Innsbruck glücklicherweise dafür gar nicht auf die Reise begeben – rund 40 Prozent des Stadtgebiets sind Wald, der zum Betrachten, Erforschen und Erfühlen geradezu einlädt. Der umliegende Wald bietet einfache Möglichkeiten, die Pflanzen- und Tierwelt kennenzulernen und selbst Naturerfahrungen zu machen. Zahlreiche Waldspielplätze und Almen, Wege und Steige, Bäche und Brunnen laden vor allem Kinder zu Erkundungstouren ein.

Erfolgreiche Pilotphase
„Ich finde es wichtig, Kinder und Jugendliche im Umgang mit unserer Natur so früh wie möglich zu begleiten – denn durch erlerntes Wissen und das Verstehen von Zusammenhängen entsteht Verantwortung für die Zukunft“. erklärt David Messner,
BSc (Referent Natur und Erholung). Vor diesem Hintergrund wurde auf der Erlerwiese mitten im Mühlauer Stadtwald, leicht erreichbar von der Hungerburgbahn aus (Haltestelle Alpenzoo), die Waldschule der Stadt Innsbruck geschaffen. Der Bau wurde 2022 vom städtischen Amt Wald und Natur in Kooperation mit der Innsbrucker Immobilien Service Gesellschaft (IISG) umgesetzt und bereits in einer Pilotphase bis Herbst 2023 erprobt. Die Waldschule ist Teil des Konzepts „Plan i“, das das vielfältige Angebot im alpin-urbanen Erholungsraum, von Wegen, Almen und Spielplätzen im Wald und auf den Bergen darstellt.
Lernen mit allen Sinnen
In der Waldschule soll Kindern und Jugendlichen jedenfalls mehr als nur reines Wissen vermittelt werden: „Wer die Natur schon im Kindesalter bewusst mit allen Sinnen wahrnehmen lernt und einen Bezug zur Umwelt, zur vielfältigen Flora und Fauna aufbaut, wird auch als Erwachsener bewusster und respektvoller mit seinem Lebensraum umgehen“, ist Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc überzeugt: „Für viele ist der Wald auch ein Kraftplatz, ein Ort, an dem sie zur Ruhe kommen können.“ Gemeinsam mit externen ProjektpartnerInnen soll künftig ein waldpädagogisches Angebot für Pflichtschulen praxisnah direkt im Naturraum vermittelt werden.
„In der Waldschule in Mühlau soll schon bei Kindern das Bewusstsein für ein Miteinander im Naturraum geschaffen werden. Wir möchten junge Menschen auf unseren größten Schatz, die Natur vor der Haustüre, aufmerksam machen.“ Vizebürgermeister Johannes Anzengruber |
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Bildung und Sensibilisierung
Doch auch für Erwachsene steht die Waldschule offen. So diente bereits der erste „Naturraum-, Respekt- und Sensibilisierungstag“ im April 2023 zum Aufbau respektvoller Beziehungen unter den verschiedenen NutzerInnengruppen und konnte zum nachhaltigen Erhalt der Bergnatur beitragen. Der Sensibilisierungstag findet heuer am 13. Oktober und dann in regelmäßigen Abständen statt.
Auch der „Naturraum Karwendel“ in der Umbrüggler Alm ist immer einen Besuch wert: Dort wird der Innsbrucker Teil des Karwendels vorgestellt. Herzstück des Naturraums ist neben den 26 Wandvitrinen mit den typischen BewohnerInnen zwischen Hungerburg und Praxmarerkar-Spitzen das Karwendel-Relief aus Ahornholz. AS
Kontakt und Informationen
Referat Natur und Erholung
Telefon +43 512 5360 8287
post.wald.natur@innsbruck.gv.at
