
Frauen und Kultur
Kunst und Kultur genießen in Innsbruck einen großen Stellenwert: Im Jahr 2022 gab die Stadt Innsbruck 36.220.731 Euro für Kultur aus, das sind 7,4 Prozent der gesamten Ausgaben der Stadt. Im Landeshauptstädte-Vergleich wird mit 8,1 Prozent nur in Salzburg mehr für Kunst und Kultur ausgegeben als in Innsbruck. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben liegt Innsbruck mit 276 Euro hinter Salzburg (315 Euro) und Linz (299 Euro) an dritter Stelle. Diese Vergleiche ermöglicht der Kulturausgabenbericht, der heuer zum zweiten Mal erschienen ist. Er umfasst alle Ausgaben für Kunst und Kultur auf der Basis des Rechnungsabschlusses 2022 der Stadt Innsbruck und legt Finanzierungsstrukturen offen. „Die Rückmeldungen seitens der Kulturpolitik, aber auch der Kulturarbeitenden und Kulturinteressierten sind äußerst positiv“, betont Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl: „Erfreulich ist auch, dass das Gender Budgeting erhoben wird – das ermutigt und unterstützt Frauen in der Kultur- und Kunstszene, noch aktiver und sichtbarer zu werden.“
Ausgaben im Detail
„Wir setzen damit eine wichtige Maßnahme der ‚Kulturstrategie 2030‘ um,“ informieren Kulturamtsleiterin Dr.in Isabelle Brandauer und Mag.a Christina Alexandridis (Kulturentwicklung und Förderung): „Interessant ist, dass einige Ausgaben nicht durch die Kulturverwaltung selbst, sondern durch andere Dienststellen der Stadt erfolgen, die einzelne Projekte oder Institutionen an der Schnittstelle von Kultur und dem jeweiligen eigenen Tätigkeitsfeld finanzieren.“
Die Innsbrucker Kulturausgaben setzen sich zum Großteil aus der Finanzierung der vielfältigen städtischen und stadtnahen Kulturbetriebe wie Landestheater, Musikschule, den städtischen Museen, Galerie Plattform 6020, Stadtarchiv und Stadtbibliothek mit Personal und Betriebskosten sowie Stipendien und Preisen zusammen. Ein weiterer großer Teil besteht aus Förderungen an Vereine und Initiativen – die „freien Szenen“. Erfasst werden auch Ankäufe und Instandhaltungen von Kulturgütern und eigene bzw. stadtnahe Kulturveranstaltungen wie die Festwochen der Alten Musik, das Bergsilvester oder das New Orleans Festival.
„Mit 7,4 Prozent Anteil der Kultur am Gesamtbudget liegt Innsbruck österreichweit an zweiter Stelle. Der Kulturausgabenbericht 2022 ermöglicht diese Vergleichbarkeit und Transparenz aller Kulturausgaben unserer Stadt. Durch das Gender Budgeting werden mehr Frauen ermutigt, um Förderungen anzusuchen.“ (Stadträtin Uschi Schwarzl)
Gender Budgeting
Im Bericht werden auch personenbezogene Förderungen nach Sparten und FördernehmerInnen erhoben. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich hier die Verhältnisse zwischen weiblichen und männlichen FördernehmerInnen und Förderungen an Frauen und Männer insgesamt umgekehrt: Die weiblichen Anteile stiegen in allen Kategorien. Einen Teil bilden auch die im Jahr 2022 vergebenen Corona-Arbeitsstipendien, die die Hälfte dieses (erhöhten) Budgets ausmachten.
Transparent und vergleichbar
Dargestellt werden die Ausgaben nach dem sogenannten LIKUS-System (Länderinitiative Kulturstatistik), das nach der internationalen Definition von Kulturstatistik der UNESCO elf spartenbezogene und fünf spartenübergreifende Kategorien umfasst. Durch die konsequente Anwendung dieses Schemas können die Kulturausgaben der Gemeinden, Bundesländer und des Bundes verglichen werden.
Die Kulturausgabenberichte 2021 und 2022 gibt es zum Download unter www.innsbruck.gv.at/kulturausgaben AS
Kontakt und Informationen
Kulturamt der Stadt Innsbruck
Herzog-Friedrich-Straße 21 / 2. Stock
Telefon: +43 512 5360 1654
E-Mail: post.kulturamt@innsbruck.gv.at