Bürgermeister Georg Willi (2.v.l.), Vizebürgermeister Andreas Wanker (l.), Referent David Messner (2.v.r.) und Schriftführer Meinhard Egger (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein) präsentieren die gemeinsame Lösung für den Hofwald-Trail.
Bürgermeister Georg Willi (2.v.l.), Vizebürgermeister Andreas Wanker (l.), Referent David Messner (2.v.r.) und Schriftführer Meinhard Egger (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein) präsentieren die gemeinsame Lösung für den Hofwald-Trail.

Der gemeinsame Weg

Lösung für Hofwald-Trail gefunden

Radsport in der Natur erfreut sich großer Beliebtheit, entsprechend groß ist der Bedarf an sicheren Strecken für das Mountainbike. Mit dem Hofwald-Trail auf der Innsbrucker Nordkette wurde von der Stadt Innsbruck eine legale Mountainbike-Strecke geschaffen, ein ursprünglich geplanter Teil der Streckenführung nahe des Bischof-Stecher-Wegs führte hier allerdings zu Bedenken. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, der ressortzuständige Vizebürgermeister Andreas Wanker, Referent David Messner, BSc (Natur und Erholung) und Schriftführer OSR Dipl.-Päd. Meinhard Egger (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein) präsentieren nun eine gemeinsame Lösung im Ausgleich zwischen sportlicher Aktivität, stiller Einkehr und umfassendem Naturschutz: Eine adaptierte Streckenführung des Trails sowie eine neue Platzgestaltung samt klarer Lenkung am Beginn des Pilgerwegs sorgen für ein naturfreundliches Miteinander ohne Konflikte.

„Bischof Reinhold Stecher bleibt als prägende Persönlichkeit unserer Stadt in Erinnerung – auch wenn er selbst am liebsten in den Bergen war. Er hat gezeigt, dass die vermeintlichen Widersprüche zwischen urban und alpin, zwischen Stille, Sport und Schutz der Natur keine sein müssen – und sie stattdessen miteinander verbunden. Nach diesem Vorbild konnten wir nun eine gemeinsame Lösung finden, bei der sowohl die ruhige Idylle des Kreuz- und Wanderwegs zum Höttinger Bild als auch die legale und sichere Möglichkeit zum Radsport erhalten bleiben. Mein Dank gilt hier den engagierten Mitarbeitenden des Amtes für Wald und Natur sowie dem Bischof-Stecher-Gedächtnisverein für die gute Zusammenarbeit“, betont Bürgermeister Georg Willi.

„Mit der vorgelegten Lösung, die das Amt für Wald und Natur mit sehr viel Engagement erarbeitet hat, können wir alle zufrieden sein: Durch den adaptierten, nun weiter östlich geplanten Verlauf der Teilstrecke und die umfassende Sicherung der Kreuzungspunkte nach dem Vorbild bestehender Forstweg-Singletrail-Kreuzungen werden nun jegliche Konflikte und nahen Parallelführungen verhindert. Gleichzeitig gestalten wir den Bereich am Fuße des Waldes ansprechend um – und stellen durch eine neue landschaftliche Gestaltung sowie Beschilderung sicher, dass Rad- und Wanderweg ersichtlich getrennt sind. So sorgen wir für ein möglichst problemloses Miteinander im Wald“, erklärt Vizebürgermeister Andreas Wanker. 

„Der Hofwald-Trail zeigt exemplarisch, welche grundsätzlichen Herausforderungen sich im Naturraum offenbaren: Verschiedene Gruppen möchten ihn auf verschiedene Arten nutzen. Deshalb erheben wir, wie der Naturraum genutzt wird, und suchen auf dieser Basis nach Lösungen, wie die unterschiedlichen Nutzergruppen möglichst konfliktfrei unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Aspekte gelenkt werden können – etwa durch die Verlagerung von Wegführungen, veränderte Landschaftsgestaltung, entsprechende Beschilderungen und das Schaffen verstärkten Bewusstseins. In der Neugestaltung des Trail-Abschnitts sowie des Areals am Beginn des Waldes vereinen wir alle diese Aspekte. Im Naturraum sollten alle Platz haben – deshalb ist es wichtig, hier Lösungen für alle zu finden“, führt Referent David Messner vom Amt für Wald und Natur aus.

„Der Bischof-Stecher-Gedächtnisverein bedankt sich ausdrücklich, dass die früheren Bedenken ernst genommen und berücksichtigt worden sind. Einem möglichst konfliktfreien Miteinander von MountainbikerInnen steht nun nichts mehr im Wege. Bischof Stecher hätte sich in seiner Natur- und Sportbegeisterung sicher darüber gefreut. Appellieren möchten wir an die RadfahrerInnen, dass sie die vorgesehenen Routen auch benützen und den Bischof-Stecher-Weg den Wanderern, Familien und BeterInnen überlassen“, freut sich Meinhard Egger, Schriftführer des Bischof-Stecher-Gedächtnisvereins.

Gemeinsamer Lösungsweg
Basis des gemeinsamen Lösungswegs war die Zustimmung der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBF) und das gemeinsame Ziel aller Beteiligten von ÖBF, Stadt Innsbruck und Bischof-Stecher-Gedächtnisverein, ein Angebot zur Lenkung der Radfahrer zu realisieren. Darauf aufbauend konnte das städtische Amt für Wald und Natur eine abgestimmte Lösung zur Errichtung einer durchgehenden Strecke ausgehend vom Bärfallweg erarbeiten. Diese sieht Änderungen an den Abschnitten des Trails vor, die Bedenken ausgelöst hatten: Die Streckenführung des rückgebauten Trail-Abschnittes wird weiter nach Osten verlegt, Kreuzungspunkte werden entflechtet und entsprechend sicher für alle ausgeführt. Abschrankungen aus Holz – analog zu den funktionierenden Forstweg-Trail-Kreuzungen am Schiller- oder Hungerburgweg – sorgen für Sicherheit, ein ursprünglich geplanter Kreuzungspunkt fällt weg. Vormals stellenweise nahe Parallelführungen von Trail-Abschnitt und Forstweg werden vermieden.

Eine adaptierte Streckenführung des Trails sowie eine neue Platzgestaltung am Beginn des Pilgerwegs sorgen für ein Miteinander ohne Konflikte.
Eine adaptierte Streckenführung des Trails sowie eine neue Platzgestaltung am Beginn des Pilgerwegs sorgen für ein Miteinander ohne Konflikte.

Das in der Erstvariante geplante Ende des ersten Single-Trail-Abschnitts am Parkplatz Planötzenhof wird nicht hergestellt, die frühere Ausfahrt oberhalb des Parkplatzes nicht mehr benötigt. Stattdessen wird hier ein abgesicherter, gefahrenfreier Kreuzungspunkt mit dem Forstweg hergestellt und der Singletrail westlich davon weitergeführt, bis er dann direkt in den unteren Abschnitt des Hofwaldtrails (Abschnitt Planötzenhof – Sadrach) mündet.

Neuer Ausgangspunkt
Mit der Errichtung des Hofwald-Trails und den damit einhergehenden Umplanungen wurde auch die konfliktfreie Ausgestaltung des Ausgangspunktes Planötzenhof seitens der Politik angeregt. Auf der sich im Besitz der ÖBF befindenden Grünfläche am Waldrand treffen nahezu alle Infrastruktureinrichtigungen zusammen, die für den Besuch des Naherholungsgebietes Hofwald/Planötzenhof/Höttinger Bild wichtig sind. Zur weiteren Information und Lenkung der Nutzergruppen werden die unterschiedlichen Erholungsthemen wie Laufen, Radfahren, Wandern und der Besuch des Höttinger Bildes über den Bischof-Stecher-Weg anhand neu errichteter Stelen thematisch erklärt und aufgezeigt.

Die Beschilderung wird so neugestaltet, dass es sowohl für WandererInnen als auch RadfahrerInnen eindeutig und unmissverständlich klar ist, über welche beschilderten Wege der Zugang in den Wald gegeben ist. Am Beginn des Bischof-Stecher-Wegs wird durch eine entsprechende Information und eine landschaftlich attraktive Ausgestaltung verhindert, dass dieser illegal als Radweg genutzt wird. Dieser Weg wird künftig auch weiterhin durch einen Schranken mit dem Fahrverbotsschild „Radfahren Verboten“ abgeschrankt sein. Die Maßnahmen wurden mit der ÖBF und dem Bischof-Stecher-Verein abgestimmt und werden vom Amt für Wald und Natur durchgeführt.

Hintergrund
Technische Entwicklungen und geändertes Freizeitverhalten führten in den letzten Jahren zu einem starken Anstieg an Radsport im Naturraum. Um hier Konflikte mit anderen Nutzergruppen zu vermeiden, wurden legale Radstrecken geschaffen. Die von der Stadt Innsbruck seit mehreren Jahren betriebenen Strecken Arzler-Alm-Trail und Hungerburgtrail sind sehr beliebt, 2021 konnten hier insgesamt rund 52.000 Fahrten verzeichnet werden. Der im Mai 2022 eröffnete Stadtwald-Trail trägt im Bereich unter der Hungerburg zu einer Entlastung des Arzler-Alm-Trails und Hungerburgtrails bei, sodass für Wartungsarbeiten Abschnitte der beiden Strecken gesperrt werden können, und gleichzeitig eine Alternative für RadsportlerInnen besteht.

Um eine weitere legale und sichere Mountainbike-Strecke zu etablieren und die entsprechende Lenkung der Nutzergruppen zu gewährleisten, wurde ab Sommer 2022 der Hofwald-Trail gebaut. Nach Bedenken aufgrund des Verlaufs einer Teilstrecke, die sich in der Nähe des Bischof-Stecher-Wegs zum Höttinger Bild befand, wurde im August 2022 in einer Sondersitzung des Innsbrucker Gemeinderats der Rückbau der Teilstrecke beschlossen.

Weitere Informationen
Weiterführende Informationen zum Innsbrucker Naturraum, Freizeitmöglichkeiten und Forstwegen, sowie zu den Tätigkeiten des Amtes für Wald und Natur finden sich laufend unter: www.innsbruck.gv.at/natur FB