Gemeinsam arbeiten für die Gedenkkultur: Tobias Rettenbacher (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, 2. v.r.), Markus Pinter (Grünanlagen – Planung und Bau, Mitte) und Ricardo Leuschel (Grünanlagen, 1. v.r.) begleiten das Projekt seitens der Stadt Innsbruck.
Gemeinsam arbeiten für die Gedenkkultur: Tobias Rettenbacher (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, 2. v.r.), Markus Pinter (Grünanlagen – Planung und Bau, Mitte) und Ricardo Leuschel (Grünanlagen, 1. v.r.) begleiten das Projekt seitens der Stadt Innsbruck.

Gedenkort Reichenau: Bauen an Erinnerung

Arbeiten am Gedenkort Reichenau schreiten zügig voran

Mit dem Gedenkort Reichenau schafft die Stadt Innsbruck gemeinsam mit zahlreichen PartnerInnen eine zeitgemäße und würdige Gedenkstätte für die Opfer des Lagerkomplexes Reichenau. Die Bauarbeiten am Projekt, dessen Fertigstellung für Herbst 2026 geplant ist, schreiten bereits zügig voran, das Innufer östlich der Grenobler Brücke ist sichtlich von den Arbeiten am Gedenkort geprägt.

„In der Reichenau entsteht ein angemessener Gedenkort für alle Menschen, die an diesem Ort inhaftiert waren und ermordet wurden“, erläutert der für Kultur zuständige Vizebürgermeister Georg Willi und freut sich sich über den Baufortschritt bei Innsbrucks größtem Gedenkprojekt: „Dieser Ort wird zur Bildung, Einkehr und Auseinandersetzung einladen. In diesem richtungsweisenden Projekt werden neueste historische Erkenntnisse, zeitgemäße Ansprüche an Erinnerungskultur und innovative pädagogische Konzepte miteinander vereint.“

Fertigstellung 2026 geplant  

Der „Gedenkort Reichenau“ entsteht in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Arbeitserziehungslagers Reichenau am Innufer östlich der Grenobler Brücke. Der Siegerentwurf der Werkgemeinschaft Heike Bablick–Ricarda Denzer–Karl-Heinz Machat–Hermann Zschiegner wird in zwei Projektphasen umgesetzt. Die erste Projektphase startete am 8. Mai dieses Jahres mit der Enthüllung der ersten Prototypen von 114 geplanten „Namenssteinen“. Projektphase 1 beinhaltet weiters die Landschaftsgestaltung mit gepflasterten Oberflächen und Namenssteinen, einen Audioweg, eine analoge Informationstafel vor Ort sowie das per Website zugängliche digitale Archiv.

In Projektphase 2 – ab kommendem Jahr – fallen die Errichtung des Pavillons, die Montage der vorgesehenen Displays für historische und didaktische Informationen, Sitzgelegenheiten und Beleuchtung sowie die Dachskulptur des Pavillons samt Witterungsschutz. Die geschätzten Bruttogesamtkosten für die Errichtung des Gedenkorts Reichenau im Vollausbau (Projektphase 1 und 2) belaufen sich auf rund 1.278.000 Euro, von denen 840.000 Euro von der Stadt Innsbruck getragen werden. Die Differenz zum Gesamtbetrag für den Ausbau wird vollständig durch externe Fördergelder (wie Land Tirol, Landesgedächtnisstiftung, Post AG, ÖBB Holding AG, Nationalfonds, Zukunftsfonds, Stiftung Sparkasse, Innsbruck Tourismus, NHT und IKB) bereitgestellt. FB/AS