
Frauen powern
Die höchste Position in der Verwaltung der Stadt Innsbruck ist mit einer Frau besetzt. Magistratsdirektorin Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc führt den Inneren Dienst seit nunmehr fast fünf Jahren mit ihrer ruhigen Hand. Österreichweit ist sie aktuell eine von vier Frauen in dieser Position in einer Landeshauptstadt. Zum Thema Frauen und Karriere hat sie eine klare Position: „Gender steht für mich nicht über allem, sondern die Leistung unserer Mitarbeitenden. Nach meiner festen Überzeugung arbeiten möglichst vielfältig und divers zusammengesetzte Teams am besten, da viele verschiedene Erfahrungen und Kenntnisse helfen, möglichst wenig zu übersehen und möglichst viel einzubeziehen.“
Frauen ansprechen
Auch die Stadtregierung macht sich für das Thema Frauen stark. Insgesamt 30-mal findet man das Wort Frauen im Zukunftsvertrag der Stadtkoalition. Von der Frauengesundheit über das Thema Sicherheit über geschlechtergerechtes Bauen und Gender Budgeting bis hin zu einer geplanten Frauenumfrage, die die Lebenssituation und die Bedürfnisse von Frauen in Innsbruck aufzeigen soll, reichen die Inhalte. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist die Förderung von Frauen-Karrieren im Magistrat. „Frauen darin bestärken, aktiv Leitungsfunktionen zu übernehmen, das verfolgen wir ausdrücklich als politisches Ziel dieser Stadtregierung“, erklärt Bürgermeister und Personalreferent Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.
Eine Strategie, der sich auch Magistratsdirektorin Herlitschka anschließen kann: „Frauen neigen vor neuen beruflichen Möglichkeiten oder Angeboten häufig zu Selbstunterschätzung oder Zurückhaltung. Hier wollen wir unterstützen und sie selbst ermächtigen, auch durch unser Personalentwicklungsprogramm. Mir war und ist es persönlich ein besonderes Anliegen, möglichst viele Empowerment-Möglichkeiten anzubieten. Diese stehen aber selbstverständlich immer genderneutral allen Geschlechtern als Angebot zur Verfügung.“

Konkrete Angebote
In der Personalentwicklung wird das Thema Chancengleichheit schon bei der Konzeption des jährlichen Schulungsprogramms ernst genommen. Angesetzt wird bei den Strukturen, um die Vereinbarkeit weiter zu stärken. So werden bewusst Teilnahmemöglichkeiten bei Teilzeitbeschäftigung berücksichtigt oder Wahlmöglichkeiten bei den kommissionellen Dienstprüfungen geschaffen.
Aber wenn es um „Frauenthemen“ geht, dann geht es alle Geschlechter etwas an: Erstmals wurde deshalb die Veranstaltung „Taktgefühl – Wo sind deine Grenzen?“ als Beitrag zur Sensibilisierung, Aufklärung sowie Prävention von sexueller Belästigung, Diskriminierung und Gewalt aufgenommen. „Darüber hinaus ist die Nachfrage zum Thema ‚mentale Belastungen‘ groß und die Anmeldezahlen gehen seit Jahren stetig hinauf. Der Anteil von Frauen, die sich dafür interessieren, ist ungleich größer“, wissen auch Personalamtsleiterin Mag.a Milka Peraic-Rasic und Mag.a Karin Burger von der Personalentwicklung mit Verweis darauf, dass der Spagat zwischen Berufs- und Privatleben und Achtsamkeit im Umgang mit den eigenen Ressourcen auch im Öffentlichen Dienst ein Thema ist.
Frauen stehen interessante Tätigkeitsfelder und spannende Karrieren bei der Stadt offen. Groß geschrieben wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Flexibilität reicht bis zur ‚ergänzenden Führung‘. So wird etwa das Referat Gemeindeabgaben-Vorschreibung derzeit von zwei Frauen gleichberechtigt geleitet. Bürgermeister Johannes Anzengruber |
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Nutzen für alle
„Im Magistrat bieten wir bewusst und aus Überzeugung z.B. Gleitzeit und Homeoffice-Möglichkeiten an, um Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Familie bedeutet für uns in diesem Zusammenhang aber nicht nur klassisch die Betreuung von Kindern, sondern auch alle anderen familiären Aufgaben und Verpflichtungen, die das Leben so mit sich bringen kann. Ein tragfähiges gesellschaftliches Netz und die Gemeinschaft lebt auch vielfach von diesem Engagement in der Familie, im Beruf oder auch im Ehrenamt“, so Innsbrucks Magistratsdirektorin.
In diese Richtung geht es auch beim Thema Gleichbehandlung. Sabine Floßmann agiert in ihrer Funktion als Gleichbehandlungsbeauftragte gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Mag. Oliver Pohl: „Oft geht es in meinen Beratungen nicht um Gleichbehandlung im ‚klassischen Sinn‘. Es geht vielmehr um einen geschützten Raum, um ein offenes Ohr, einen Rat oder um Verständnis.“ KR

Frauen gesamt: 1.109
Frauen in Führungspositionen gesamt: 83
• Abteilungsleiterinnen: 2
• Amtsvorständinnen: 8
• Referentinnen: 37
• Kindergarten-Leitung: 29
• Schülerhort-Leitung: 6
Familienfreundliche Maßnahmen im Überblick
• Flexible Teilzeitbeschäftigung möglich (keine Kernzeit), Homeoffice-Möglichkeiten
• Ergänzende Führung auf ReferatsleiterInnen-Ebene möglich (Teilung der Führungsposition)
• Möglichkeit der Inanspruchnahme einer Betriebskinderkrippe (je nach verfügbaren Plätzen)*
* Hinweis: keine kostenlose Kinderkrippe, es wird ein Betreuungsplatz ermöglicht