
Sommerschule für geflüchtete Kinder in Innsbruck
Bereits zum zweiten Mal findet heuer die Sommerschule für Kinder, die in den Grundversorgungszentren der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) in Innsbruck leben, statt. Um diese Kinder möglichst gut auf die erforderlichen Kompetenzen des Schulalltags vorzubereiten, fördert die Stadt Innsbruck gemeinsam mit dem Land Tirol dieses Projekt.
Insgesamt nehmen circa 100 Kinder und Jugendliche (21 VolksschülerInnen, 39 MittelschülerInnen und 35 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) an der Sommerschule für geflüchtete Kinder teil, die vom 7. Juli bis 1. August in den Räumlichkeiten der TSD in der Trientlgasse durchgeführt wird. Bei einem Besuch machten sich der für Integration zuständige Landeshauptmannstellvertreter und TSD-Eigentümervertreter Philip Wohlgemuth, die für Bildung verantwortliche Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr und Integrationsstadträtin Janine Bex, BSc ein Bild von den Fortschritten der SchülerInnen.
„Gerade Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung brauchen besondere Unterstützung, um in unserem Bildungssystem Fuß zu fassen. Die Sommerschule ist dabei ein wichtiger Baustein für gelingende Integration. Bildung ist der Schlüssel für eine selbstbestimmte Zukunft – und sie beginnt mit dem Gefühl, willkommen zu sein. Deshalb unterstützen wir als Land Tirol dieses Projekt ganz bewusst und treiben es aktiv voran“, betont Integrationsreferent LHStv.Philip Wohlgemuth.
„Über den Sommer braucht es ein Angebot, um Deutsch zu lernen und um bereits vorhandene Deutschkenntnisse zu festigen und zu vertiefen. Unsere Sommerschule bereitet auch all jene Kinder gut auf den Schuleinstieg vor, für die unser Schulsystem noch neu ist, sodass sie sich beim Schulstart im Herbst in ihrer neuen Umgebung gut zurechtfinden können. Im Zentrum stehen dabei die Freude am Lernen und insbesondere am sprachlichen Lernen und Entdecken", erklärt Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr.

Erfolgreiches Konzept
Organisiert und durchgeführt wird die Sommerschule von der Bildungsdirektion Tirol und der TSD. Der Unterricht findet, aufgeteilt in verschiedene Gruppen, in der TSD-Einrichtung in der Trientlgasse statt. Dabei wird auf ein bereits sehr erfolgreich durchgeführtes Sommerschul-Konzept, welches im Caritas Integrationshaus seine Anwendung gefunden hat, zurückgegriffen. Neben allgemeinen Inhalten wie der bilingualen Vermittlung der Lerninhalte für ein „Ankommen in der Sprache des Landes“ gibt es Deutschförderkurse. In Workshops können die Kinder ihre Gedanken und Gefühle mit Hilfe verschiedener Kunsttechniken kreativ ausdrücken.
„Die Weiterführung des Unterrichts über die Sommermonate schafft nicht nur Kontinuität, sondern vor allem eine vertrauensvolle Lernumgebung, in der sich Kinder mit Fluchterfahrung entfalten und weiterentwickeln können. Gerade weil es in diesem Bereich kaum Angebote gibt, ist die Sommerschule ein umso wichtigerer Beitrag zu echter Bildungsgerechtigkeit. Rund 170 geflüchtete Kinder leben derzeit in Innsbrucker Flüchtlingsunterkünften – wir können es uns als Gesellschaft schlicht nicht leisten, sie zurückzulassen. Es ist unsere Aufgabe, Angebote zu schaffen, die allen Kindern die Chance geben, ihre Potenziale zu entdecken und eine Perspektive aufzubauen“, so Integrationsstadträtin Janine Bex.
Daten und Fakten
2024 hat die Sommerschule für geflüchtete Kinder in Innsbruck zum ersten Mal stattgefunden. Land Tirol und Stadt Innsbruck übernehmen dafür wie im Vorjahr die Finanzierung.
Insgesamt leben in den Innsbrucker Flüchtlingsheimen 166 Kinder im Vorschul- und Pflichtschulalter, im Flüchtlingsheim in der Trientlgasse sind 102 Kinder untergebracht.MD