Die ehemaligen Steinbrüche am Innsbrucker Paschberg waren im 2. Weltkrieg Schauplatz der Hinrichtung von Deserteuren. Mit einem Projekt des Künstlers Richard Schwarz (Träger links) wird ihrer am 5. Mai gedacht.
Die ehemaligen Steinbrüche am Innsbrucker Paschberg waren im 2. Weltkrieg Schauplatz der Hinrichtung von Deserteuren. Mit einem Projekt des Künstlers Richard Schwarz (Träger links) wird ihrer am 5. Mai gedacht.

gedenk_potenziale 2025: „desertieren“

Ein Gedenk-Einsatz am 5. Mai

Am Montag, 5. Mai, wird das „gedenk_potenziale 2025“-Siegerprojekt „desertieren. Ein Gedenk-Einsatz“ des Tiroler Künstlers Richard Schwarz öffentlich präsentiert. Thema der Aktion ist das Schicksal von Deserteuren der Wehrmacht und jenen, die diese unterstützt haben – und deren spezielle Rolle in der Erinnerungskultur bis in die Gegenwart. Im Rahmen des Gedenk-Einsatzes tragen Freiwillige einen 40 kg schweren Stein von den ehemaligen Steinbrüchen am Paschberg in die Maria-Theresien-Straße, wo der Stein einen Tag lang als temporäres Denkmal dienen wird.

Der Gedenk-Einsatz beginnt um 7.30 Uhr am Paschberg, von wo der Stein in einem Umzug am Bretterkeller vorbei (ca. 8.30 Uhr) über die Graßmayr-Kreuzung (ca. 9.30 Uhr) durch die Leopoldstraße getragen wird, um zwischen 10.30 Uhr und 11.00 Uhr in der Maria-Theresien-Straße anzukommen. Interessierte können den temporären Gedenkort zwischen 11.00 und 16.00 Uhr in der Maria-Theresien-Straße (Höhe Spitalskirche) besuchen oder auch aktiv am davor und danach stattfindenden Umzug teilnehmen. Detaillierte Informationen zum Ablauf auf der Webseite desertieren.info

Hintergrundgespräche

Bei drei Info-Terminen werden in Gesprächen unterschiedliche Zugänge zum Thema und Grundlegendes über das Projekt „desertieren. Ein Gedenk-Einsatz“ vermittelt:
12.30 Uhr: „Zeitgeschichte“ mit Ass.-Prof. Dr. Nikolaus Hagen (Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck); 14.00 Uhr: „Militär“ mit Generalmajor i.R. Mag. Herbert Bauer (Militärkommandant von Tirol a.D.); 15.30 Uhr: „Erinnerungskultur“ mit Ing. Mag. (FH) Roland Irnberger (Vorstandsmitglied im Verein „Goldegger Widerstand – Plattform für regionale Erinnerungskultur“). Ort: Maria-Theresien-Straße, Höhe Spitalskirche

Das Werk basiert auf einem Konzept von Richard Schwarz im Rahmen der „gedenk_potenziale 2025“ der Stadt Innsbruck, die jährlich am 5. Mai stattfinden. Dieser Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen wird in Österreich seit 1997 als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen.

Beteiligung erwünscht

Interessierte können den Stein auf seinem Weg in die Stadt oder ab 16.00 Uhr retour zum Paschberg begleiten, vielleicht sogar als Trägerin oder Träger. Um Anmeldung unter brief@desertieren.info wird gebeten.

Kontakt und Informationen
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Badgasse 2
Telefon +43 512 5360 1400

Ein Stein als temporäres Denkmal am 5. Mai: Bürgermeister Johannes Anzengruber, der Künstler Richard Schwarz (Mitte) und Alexander Jünnemann (Milizsoldat) in der Maria-Theresien-Straße.
Ein Stein als temporäres Denkmal am 5. Mai: Bürgermeister Johannes Anzengruber, der Künstler Richard Schwarz (Mitte) und Alexander Jünnemann (Milizsoldat) in der Maria-Theresien-Straße.