K.Rudig
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Budget 2026: Innsbruck setzt auf gezielte Investitionen

Stadtfinanzen trotz stagnierender Ertragsanteile auf soliden Beinen

(IKM) Der Budget-Voranschlag für 2026 wurde veröffentlicht und wird nun in den Gremien der Stadt Innsbruck behandelt. Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc gab heute gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen, Klubobmann Dejan Lukovic, BA MA MA und Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter den MedienvertreterInnen einen ausführlichen Überblick. Im Zentrum stand, welche Ziele der Bürgermeister mit seinem Team verfolgt, um mehr Lebensqualität in die Stadt zu bringen und gleichzeitig die Stadt finanziell auf stabilen Beinen zu halten.

„Wir legen größtmögliches Verantwortungsbewusstsein in dieses Budget. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es unsere vorrangige Aufgabe, dort zu investieren, wo es den Kindern, den Familien und den Menschen in den Stadtteilen Lebensqualität bringt. Bildung, Sicherheit und attraktive Lebensraumgestaltung stehen oben auf der Prioritätenliste – andere Projekte wurden aus budgetären Gründen verschoben“, erklärt Bürgermeister Anzengruber.

„Die allgemeine Wirtschafts- und Finanzlage ist weltweit, in Österreich und damit auch in Innsbruck angespannt. Umso wichtiger ist es, dass die Stadt Innsbruck auf einem soliden finanzpolitischen Fundament steht, welches wir mit dem vorliegenden Voranschlagsentwurf noch weiter ausbauen. Es geht darum, dass die Stadt langfristig im Sinne der Innsbruckerinnen und Innsbrucker verantwortungsvoll und zukunftsorientiert gestaltet wird, was wir durch die geplanten Investitionen in Bildung, Kultur und Infrastruktur sicherstellen“, führt der Finanzausschussvorsitzende Lukovic aus.

Innsbrucker Ausgangssituation für das Budget 2026

Der Innsbrucker Finanzierungs-Voranschlag sieht insgesamt 565,9 Millionen Euro an operativen Einzahlungen und 566,8 Millionen Euro an operativen Auszahlungen vor. Der negative Saldo im operativen Haushalt macht somit ein leichtes Minus von 0,9 Millionen Euro aus. Gegenüber dem Budget 2025 konnte dieser operative Fehlbetrag deutlich um rund 10,5 Millionen Euro nach unten reduziert werden. Trotz aller widrigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen wir es den Saldo in der operativen Gebarung gering zu halten und werden im Budgetvollzug alles daransetzen, dass sich das Vorzeichen bis zum Ende des Jahres 2026 noch umkehrt“, erläutert Lukovic.

Laut WIFO-Konjunkturprognose rechnet man im Jahr 2026 mit einer leichten Konjunkturerholung und schätzt das Wirtschaftswachstum auf rund 1,1 Prozent ein. Finanzdirektor Martin Rupprechter hält fest, dass im Finanzjahr 2026 alle österreichischen Gemeinden mit steigenden Pflichtausgaben und stagnierenden Einnahmen zu kämpfen haben: „Wir schaffen es derzeit noch, den Innsbrucker Stadthaushalt auszugleichen und handlungsfähig zu bleiben.“ Bürgermeister Anzengruber ergänzt: „Wir greifen mit Budgetstrenge und Sparmaßnahmen bereits seit 2024 erfolgreich ein. Unsere Ausgaben für Gesundheit, Pflege und Bildung steigen derart stark, dass sie seit 2022 nicht mehr durch Bundesertragsanteile abgegolten werden“, erklärt Anzengruber.

Budgetdisziplin zahlt sich aus

Mit dem klaren Stufenplan zur Budgetstrenge sorgte die Stadt bereits im Jahr 2025 vor, um Nachhaltigkeit in den Finanzen zu erwirken. Dies macht sich beim VA 2026 bereits bezahlt. Der eingeschlagene Pfad der Budgetstrenge hat weiter oberste Priorität:

  • Budgetcontrollings als Lenkungsmaßnahme
  • 10 Prozent-Haushaltssperre für alle Deckungsklassen und Subventionen
  • Externe Budgetanalyse mit der Universität Innsbruck
  • Beauftragung des Finanzbeirats zur Sicherstellung einer nachhaltigen Stadtfinanzierung
  • Verschlankung der Verwaltung: Es kamen keine neuen Dienstposten dazu, im Gegenteil - es wurden 37 Dienstposten eingespart. Damit sinkt der Dienstpostenplan von 1.933 auf 1.896 Dienstposten.

Sozialleistungen steigen – Innsbruck Nettozahler

Seit 2023 existiert ein Finanzierungsdelta zwischen dem, was Bund und Land bestellt und vorschreibt und dem, was an die Stadt Innsbruck an Finanzmitteln zurückfließt. In Innsbruck lag der Negativ-Saldo bei den Transfers zwischen Land und Stadt im Finanzjahr 2024 bereits bei rund 61 Millionen Euro. Die Stadt Innsbruck zahlte an das Land Tirol 132,6 Millionen Euro, hat aber lediglich 71,6 Millionen Euro zurückerhalten. Allein die Zahlungen im Rahmen des Sozialpaktums (Reha, Mindestsicherung und Pflege) schlugen im Jahr 2024 mit rund 50 Millionen Euro im Stadtbudget zu Buche. „Wir sind Nettozahler in Tirol und stützen mit unserer Finanzkraft andere Gemeinden“, sagt dazu der Bürgermeister. „Diese Ausgaben wachsen weiter an, ohne Gegenfinanzierung von Land und Bund. Die Lage wird sich noch zuspitzen und Innsbruck muss viele Pflichtleistungen aus eigener finanzieller Kraft stemmen, das wirkt sich auf unsere Handlungsspielräume aus und wir werden kreativ das Beste daraus machen.“

  • Darlehen

Bei den geplanten Darlehen für 2026 wurde um mehr als 10 Millionen Euro zurückgeschraubt. „Das Gros der Schulden sind Altlasten – die Darlehen müssen trotz des Schuldenstands kontrollierbar und rückzahlbar bleiben. Eine verantwortungsvolle Haushaltsführung im Sinne der Innsbruckerinnen und Innsbrucker ist selbstverständlich“, bekennt Anzengruber. Sollten es ursprünglich 223,3 Millionen Euro sein, wird der städtische Schuldenstand voraussichtlich um 11,9 Millionen Euro niedriger sein als ursprünglich für 2025 geplant. Für das Budget 2026 sind nun neue Darlehen in Höhe von 19,5 Millionen Euro vorgesehen. „Wir frieren den gesamten Schuldenstand auf dem Niveau von 2025 ein“, weist Bürgermeister Anzengruber auf eine verantwortungsvolle Haushaltsführung hin.

  • Subventionen

Im Bereich der Subventionen (Subventionen und Sondersubventionen) gibt es im Vergleich zum Voranschlag 2025 (27,1 Millionen Euro) im Jahr 2026 einen moderaten Rückgang auf 26,3 Millionen Euro. „Die Jahressubventionen bleiben dabei nahezu unverändert - damit können Vereine und Organisationen auch 2026 auf die Stadt Innsbruck als verlässliche Partnerin vertrauen. Das Ziel ist, stabile Rahmenbedingungen für ein funktionierendes Gemeinwesen aufrecht zu erhalten. Dort ist das Rückgrat unserer Stadt“, hält der Bürgermeister fest.

  • Gestellungsbetrieb und Personalausgaben

Seit dem Jahr 2023 steigt der Abdeckungsabgang des Gestellungsbetriebes zur Deckung der Pensionslasten der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG zugewiesenen MitarbeiterInnen stetig an. 2025 lag er bei bereits bei rund 18 Millionen Euro, für das Jahr 2026 sind 18,5 Millionen Euro prognostiziert, Tendenz steigend. 2030 liegt der Wert aus heutiger Sicht bei rund 19,5 Millionen Euro, den die Stadt aus ihren Mitteln allein bestreiten muss. Aktuell sind 69 Aktive und 457 PensionistInnen davon umfasst.

Die prognostizierten Personalausgaben im Jahr 2026 liegen bei 142,8 Millionen Euro (ohne Ruhebezüge/Pensions-zuschüsse, Reisegebühren, Bezüge für MandatarInnen usw.). Diese machen damit rund ein Viertel der operativen Auszahlungen im Stadthaushalt aus. Im Dienstpostenplan 2026 wurde um 37 Dienstposten auf 1.896 reduziert und der aktuelle Gehaltsabschluss im öffentlichen Dienst ist moderat.

  • Innsbruck setzt weiter auf Investitionen in die Zukunft

Trotz steigender Ausnahmen und sinkender Einnahmen ist es wichtig in die Entwicklung der Stadt zu investieren. Dabei wird auf Projekte gesetzt, die den Menschen direkt zugutekommen und die Lebensqualität steigern. Der vorliegende Budgetentwurf für 2026 garantiert die Liquidität der Stadt und setzt klare Schwerpunkte bei Bildung, Infrastruktur und Sicherheit. Das Investitionsprogramm 2026 setzt deutliche Akzente in den Bereichen Bildung, Sicherheit und Lebensqualität. 2026 fließen 50 Millionen Euro in Investitionen.

INFOBOX BUDGET

Transparenz und Information großgeschrieben

Wie in den Vorjahren wird auch heuer viel Wert auf Transparenz bei der städtischen Budgeterstellung gelegt. Bis zum Budgetbeschluss finden deshalb weitere Medientermine mit den Mitgliedern der Stadtregierung statt. Dabei werden die Schwerpunkte aus den Ressorts präsentiert.

Zahlen, Daten, Fakten

Vergleichszahlen aus den Vorjahren sowie zum letzten Rechnungsabschluss und dem Thema Subventionen finden sich unter www.innsbruck.gv.at/haushaltsplan-und-abschluss www.offenerhaushalt.at/gemeinde/innsbruck/subventionen KR

 

Präsentation Budget-Voranschlag 2026

251106_praesentation_budget_voranschlag_2026.pdf   (656 KB)