Innsbruck investiert 8,5 Mio. Euro in Schulen
In Innsbruck wird Transparenz beim Budget 2026 großgeschrieben: Heute präsentierten Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr und Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter im Rahmen einer Pressekonferenz die Zahlen, Daten und Fakten des breit gefächerten Bildungsressorts – von Bildung und Kinderbetreuung über Schule, Familie, Jugend, und SeniorInnen, Frauen, Gleichstellung und Queer bis hin zu Kinder- und Jugendhilfe, Universitäts- und Hochschulangelegenheiten sowie dem Behindertenbeirat.
„Kommendes Jahr geben wir in Innsbruck knapp 8,5 Millionen Euro für moderne, zeitgemäße Schulgebäude und Kindergärten aus. Das Ziel ist, eine zeitgemäße, sichere und freundliche Betreuungs- und Lernumgebung für unsere Kinder zu schaffen. Moderne Schulen sind entscheidend für die Lebensqualität der Familien. Sie schaffen gleiche Chancen, unterstützen berufstätige Eltern und machen Innsbruck attraktiv“, bekräftigte Bürgermeister Anzengruber in seiner Funktion als Finanz- und Beteiligungsreferent.
Und ergänzt zur herausfordernden Budget-Situation: „Haushaltspolitik muss immer vorausschauen. Deshalb investieren wir 2026 wieder in Schulen, Kinderbildung und -betreuung. Damit machen wir auch das Beste aus der wirtschaftlichen Lage, konzentrieren uns auf das Wesentliche und ergreifen alle erdenklichen Maßnahmen für ein gesundes Budget, um auch Ausgaben für Schulassistenz und Freizeitpädagogik trotz fehlender Bundesmittel weiterhin finanzieren zu können“, so Anzengruber.
Kosten steigen stark an, mehr Geld für Schule und Bildung
44,54 Millionen Euro werden in den Ämtern und Referaten aus dem Ressort von Vizebürgermeisterin Mayr 2026 verwaltet. Auf den Bereich Kinder- und Jugendhilfe entfallen 11,21 Millionen Euro. Der Bereich Schule und Bildung schlägt 2026 mit 23 Millionen Euro – damit fast doppelt so viel wie im Jahr 2025 – zu Buche, für die städtischen und privaten Kinderbildungseinrichtungen, für Generationen- und Frauenreferat sind insgesamt 9,37 Millionen reserviert.
24,45 Millionen des Gesamtbudgets und damit mehr als die Hälfte des angemeldeten Budgets betreffen die laufende Mittelverwendung. Diese gehen überwiegend in die Schulassistenz, die Freizeitpädagogik oder den Mittagstisch an den Volksschulen. Dazu kommen 12,3 Millionen Euro, die aufgrund von öffentlich-rechtlichen oder privatrechtlichen Verpflichtungen wie z.B. im Bereich der Jugendwohlfahrt oder den Berufsschul-betriebsbeiträgen bestehen. Im Bereich der Subventionen geht der Löwenanteil der insgesamt 6 Millionen als Betriebsförderung an die privat geführten Kinderkrippen und Kindergärten.
„Die Umstellung der Personalabrufe für Freizeitpädagogik und Schulassistenz von der insolventen GemNova auf die KIB – Kinder Bildung Tirol gem. GmbH mit 1. September 2023 hat nicht nur zu veränderten Kosten geführt, sondern aufgrund von Personalengpässen auch die operative Abwicklung erschwert. Zusätzlich haben sowohl die stark gestiegenen Personalkosten in der Schulassistenz als auch der rund 20-prozentige Anstieg der zu betreuenden Kinder und Jugendlichen zu einem massiven Kostenanstieg geführt. Der Refundierungssatz des Landes Tirol liegt derzeit bei 40 Prozent“, erklärt Finanzdirektor Rupprechter: „Hier hoffen wir auf Unterstützung durch das Land Tirol, um diese Aufgaben auch in Hinkunft bewältigen zu können.“
Eine Kostensteigerung gibt es auch im Bereich Kinder- und Jugendhilfe. Im Vergleich zum Voranschlag 2025 ist mit einer Steigerung um 4,8 Prozent zu rechnen, was im Voranschlag mit rund 11 Millionen Euro in Anschlag gebracht wird.
„Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft und deshalb gut angelegt. Dieser Gedanke schlägt sich auch im städtischen Budget 2026 nieder. Der Ausbau der Kinderbildungsplätze wird weiter fortgeführt. Zahlreiche neue Einrichtungen sind in der Pipeline. Innsbruck macht seine Hausaufgaben und ist – laut Statistik Austria – der mit Abstand beste Bezirk innerhalb ganz Tirols, was das ganztägige und ganzjährige Angebot betrifft“, betont die für Bildung ressortzuständige Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr und führt weiter aus: „Bei den Unter-Dreijährigen liegt Innsbruck bei einer Betreuungsquote von 36,2 Prozent schon ganz weit vorne. Und auch bei den Kindergartenplätzen bauen wir laufend aus, nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Qualität sowie die Öffnungszeiten betreffend. So haben wir etwa die Öffnungszeiten der städtischen Einrichtungen bedarfsgerecht erweitern können. So werden mit den kommenden Sommerferien ein Drittel mehr geöffnete städtische Kindergärten sowie ein Viertel mehr Ganztagesplätze zur Verfügung stehen.“
Investitionsvorhaben 2026
Das große Bekenntnis zu Bildungsprojekten drückt sich im Stadtbudget abermals in den Investitionsvorhaben für 2026 aus. Für den sich in der finalen Phase befindlichen Campus Arzl sind 2,77 Millionen Euro vorgesehen. Der Neubau des Kinderzentrums Pechegarten mit Kinderkrippe und Kindergarten wird mit 1,8 Millionen Euro budgetiert, und für die Kinderkrippe Casa dei Bambini sind 0,74 Millionen Euro eingeplant. Für die Kinderbildungseinrichtungen (Kinderkrippe/Kindergarten) auf der Hungerburg (Höhenstraße) nimmt die Stadt Innsbruck 0,66 Millionen Euro in die Hand und auch kleinere, aber wichtige Maßnahmen wie der Fenstertausch in der Volksschule Fischerstraße werden mit 0,21 Millionen Euro veranschlagt.
Projekte mit Mehrwert und Zukunft
Das Ressort von Vizebürgermeisterin Mayr umfasst über die Bildung hinaus auch die Bereiche Frauen, Gleichstellung und Queer sowie Jugendarbeit. So legt Mayr ihren Fokus auch auf kleinere, aber nicht weniger wichtige Projekte: „Im Zukunftsvertrag haben wir unter dem Punkt ‚Frauen*wege‘ die Umsetzung von geschlechtersensiblem und -gerechtem Bauen und Verbesserungsmöglichkeiten für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum im Sinne von ‚Night Walks‘ aufgenommen. Eine Querschnittsmaterie, die mir sehr wichtig ist, die unterschiedliche Ressorts betrifft und bei der wir in der Koalition auf unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeiten.“
Im Bereich Jugendarbeit geht es klar um die Stärkung der Offenen Jugendarbeit. „Wir bekennen uns zur wertvollen Arbeit der Innsbrucker Jugendzentren, sprechen uns für die Junge Talstation aus und setzen auf die Etablierung der Parkbetreuung im Olympischen Dorf. Wir dürfen unsere Jugendlichen nicht verlieren, jede Gruppe soll in Innsbruck ein entsprechendes Angebot finden und sich willkommen und gesehen fühlen. In diesem Zusammenhang freuen wir uns auch auf den Start des ersten queeren Jugend- und Beratungszentrums in ganz Tirol, des ‚Queeze‘, das ab 5. Dezember seine Tore öffnet“, bricht Innsbrucks Jugendreferentin eine Lanze für die Einbindung und Unterstützung der nächsten Generationen. KR

