
Saubere Energie für Baustelle Allerheiligenhof-Lawine
Um die Stadt Innsbruck künftig vor Lawinenabgängen weiterhin bestmöglich zu schützen, wird laufend in die Lawinenverbauung, aber auch in die Aufforstung und Pflege des Schutzwaldes investiert. Aktuell wird im Westen der Landeshauptstadt die Standsicherheit und Schutzfunktionalität des mehr als 30 Jahre alten Lawinenauffangdamms Allerheiligen durch die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) erhöht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,2 Millionen Euro, wovon die Stadt einen Finanzierungsbeitrag von 25 Prozent, das sind 800.000 Euro, übernimmt. Weitere Projekt- und Finanzierungspartner sind der Bund und das Land Tirol. Der Abschluss der Bauarbeiten ist im Sommer 2024 geplant. Für die Durchführung der Bautätigkeiten vertraut die WLV auf nachhaltige Stromerzeugung.

Pilotprojekt zur Stromerzeugung
Eine Baustelle benötigt bekanntermaßen auch eine Menge Strom: Neben der Versorgung von großen elektrischen Geräten wie Kränen oder kleineren Geräten wie Sägen oder Bohrmaschinen, wird auch in den Baustellencontainern Energie benötigt. Im Winter muss geheizt und im Sommer gekühlt werden, auch EDV-Geräte sind täglich im Gebrauch. Im Zuge der Sanierung des Lawinenschutzdamms Allerheiligenhof-Lawine wurde nun ein Pilotprojekt zur Versorgung der Baustellencontainer mit grüner Energie durch eine Photovoltaikanlage der Firma Hilber Solar gestartet. Ing. Egmont Haas als zuständiger Techniker bei der WLV entwickelte in Zusammenarbeit mit der Firma Hilber Solar einen ersten Prototyp, welcher nun auf weiteren Baustellen der WLV in Tirol zum Einsatz kommt. Die Anlage erzeugt bei optimalen äußeren Bedingungen bis zu drei Kilowatt pro Stunde. „Im Bedarfsfall kann die Infrastruktur modular erweitert auf die lokalen Gegebenheiten einer WLV-Baustelle angepasst werden“, berichtet Haas.
„Hier wird der Energiebedarf künftig von der PV-Anlage klimaneutral gedeckt. Dank der direkten Nutzung der erzeugten Energie können beispielsweise Laptops, Bildschirme, kleinere Baumaschinen sowie die Sanitäranlage durch Sonnenenergie betrieben werden. Sofern die Anlage auf dem Container mehr Energie produziert, als benötigt, wird diese in den Akkus gespeichert“, freut sich Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc über die ökologische Maßnahme.
Kooperation verstärkt
Im Rahmen des Projektes „nachhaltiger Baubetrieb“ werden bei der WLV in Tirol diverse Maßnahmen und Optimierungen geprüft und entwickelt. „Nach einer erfolgreichen Umsetzung einer Parkplatzüberdachung mit PV-Anlage wurde die Kooperation mit der Firma Hilber Solar verstärkt und ein weiteres Projekt zur Stromerzeugung mit erneuerbarer Energie auf den WLV-Baustellen gestartet“, erläutert der Sektionsleiter der WLV, DI Gebhard Walter.
„Die Installation einer nachhaltigen, mobilen netzunabhängigen PV-Anlage auf einer Baustelle bringt viele Vorteile mit sich. Unter anderem die Minimierung der Gesamtenergiekosten durch die Erzeugung von sauberer, erneuerbarer Energie, aber auch die Reduzierung von fossilen Brennstoffen durch Diesel-Generatoren“, erklärt Elisabeth Anna Pöll von der Firma Hilber Solar. MF
