
Barrierefrei für alle
Der öffentliche Raum ist oft nicht ohne Hürden. Wege, diese Hürden abzubauen, gibt es allerdings auch: Wenn Gehsteigkanten abgeschrägt sind, Stufen durch Rampen ersetzt oder ergänzt werden, Leitlinien den Weg vorzeigen und gelbe Kästchen an Ampeln nicht nur der schnelleren Freigabe der Grünphase auf Knopfdruck dienen, sondern auch akustische Signale von sich geben – dann begegnen wir Maßnahmen der Barrierefreiheit im Alltag.

Barrierefrei auf allen Wegen
In Innsbruck wurde bereits 1991 ein innovatives System entwickelt, um freie Wege für blinde und sehbeeinträchtigte Personen zu schaffen: Eine Kombination aus taktilen und akustischen Leitsystemen.
Das taktile Leitsystem besteht aus Rillen am Boden, die entlang des Gehsteigs führen. Endet der Gehsteig, wird dies durch querende Linien markiert, die auf den Signalgeber für das akustische Leitsystem hinweisen. Diese Signalgeber - gelbe Kästen am Anfang und Ende jedes Schutzwegs - können dann aktiviert werden. Dies erfolgt mittels eines speziellen Handsenders, der über den Blinden- und Sehbehindertenverband bezogen werden kann. Nach Aktivierung eines Signalgebers spielen alle Signalgeber im Bereich der Kreuzung für drei Minuten akustische Signale ab - zur Orientierung für eine sichere Querung der Straße. Zudem befindet sich unter dem Signalgeber ein Pfeil, der die Richtung des Schutzweges anzeigt und per Knopfdruck vibrierende Signale von sich gibt, die eine sichere Querung signalisieren - oder Wartezeiten. Mittlerweile sind alle signalgeregelten Schutzwege der Stadt Innsbruck mit einem taktilen und akustischen Leitsystem ausgestattet.

„Diese Maßnahmen ermöglichen sehbeeinträchtigten Menschen, sich selbstständig und sicher durch die Stadt zu bewegen. Wichtig ist dabei aber auch, dass die taktilen Leitlinien wie auch die Gehsteigsflächen generell zu jeder Zeit frei von Barrieren sind. Eine weitere Maßnahme, die wir auch deshalb gesetzt haben, sind die designierten Stellplätze für E-Scooter, um das Abstellen auf dem Gehsteig zu verhindern.
Gemeinsam sorgen wir so dafür, dass sich alle sicher in unserer Stadt bewegen können", erklärt Stadträtin Mag.a Mariella Lutz.
Barrierefreiheit ist auch im öffentlichen Raum kein ‚nice-to-have‘ – sondern die Grundvoraussetzung dafür, dass alle daran teilhaben können. Deshalb legen wir besonderen Wert auf öffentliche Räume ohne Hürden, damit ein Miteinander für alle möglich ist: Auf der Straße, auf unseren Plätzen, in den Parks und selbstverständlich auch beim Spielen. Der öffentliche Raum ist für alle da – und muss deshalb immer auch von allen genutzt werden können. Stadträtin Mariella Lutz |
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Spielspaß für alle
Seit Ende Juni lädt der neugestaltete Beselepark in Wilten zum Verweilen ein. Bei der Neugestaltung war die Bevölkerung federführend beteiligt. Unter den Ideen der Bevölkerung, die bei der Neugestaltung umgesetzt wurden, ist auch ein inklusives Spielgerät für den Spielplatz.
Das neue Karussell ist ebenerdig zugänglich und kann auch von Kindern mit Rollstuhl benutzt werden, zusätzlich sorgt ein neuer Bodenbelag für verbesserte Bewegungsmöglichkeiten.
Auch bei der Neugestaltung des Tivoli-Spielplatzes wurde auf Inklusion geachtet: Ein neuer Weg wurde angelegt, um den Zugang zu erleichtern, ein neuer Aufenthaltsbereich samt barrierefreiem Zugang zur Sandkiste sowie ein fallschutzsicherer Bodenbelag runden die Neugestaltung ab, auch das Karussell ist nun barrierefrei zugänglich. Herzstück des neuen Spielplatzes ist ein barrierefreier Spielturm. So sorgt die Stadt Innsbruck dafür, dass auch beim Spielen keine Hürden entstehen. FB