20 Jahre MÜG – ein Jubiläum, das gefeiert gehört: Die MÜG-Mitarbeitenden Simone Schmidt und Kevin Sprung mit Bürgermeister Johannes Anzengruber, Abteilungsleiter Ferdinand Neu (2. v.l.), Amtsleiter Christian Schneider (3. v.r.) und Referent Thomas Koland (1. v.l.) freuen sich auf den Festakt am 4. Juni.
20 Jahre MÜG – ein Jubiläum, das gefeiert gehört: Die MÜG-Mitarbeitenden Simone Schmidt und Kevin Sprung mit Bürgermeister Johannes Anzengruber, Abteilungsleiter Ferdinand Neu (2. v.l.), Amtsleiter Christian Schneider (3. v.r.) und Referent Thomas Koland (1. v.l.) freuen sich auf den Festakt am 4. Juni.

20 Jahre Mobile Einsatzgruppe – MÜG

Städtischer Ordnungsdienst feiert Jubiläum

24 Stunden und sieben Tage in der Woche ist die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) für die BürgerInnen der Stadt Innsbruck im Einsatz. Die MÜG ist damit eine wichtige Partnerin für die Sicherheit in der Landeshauptstadt: Gestartet wurde im Jahr 2005 mit fünf MitarbeiterInnen. Inzwischen sind ein 50-köpfiges Team (davon 10 Frauen) bei der MÜG im Einsatz. Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc lässt gemeinsam mit Mag. Ferdinand Neu (Abteilungsleiter MA II), Ing. Christian Schneider (Amtsleiter Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen) und Thomas Koland (Referent Öffentliche Ordnung) die vergangenen zwei Jahrzehnte im Rahmen eines Pressegespräches sowie bei einem Festakt im Plenarsaal des Rathauses Revue passieren.

„Die MÜG ist eine wichtige und mittlerweile unverzichtbare Einheit im Bereich der städtischen Sicherheit. Sie unterstützt im Ernstfall andere Einsatzorganisationen wie Polizei und Feuerwehr. Es war wichtig und zukunftsweisend, die MÜG zu gründen: Innsbruck war die erste Stadt vergleichbarer Größe in Österreich, die ortspolizeiliche Verordnungen durch Gemeindeorgane kontrollieren ließ. Heute, 20 Jahre nach der Gründung, war es eine Entscheidung, die wesentlich zum subjektiven Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung beigetragen und die Sicherheit in der Landeshauptstadt wesentlich erhöht hat“, gratuliert Bürgermeister Johannes Anzengruber, Ressortverantwortlicher für das Thema Sicherheit, zum Jubiläum.

„Mir ist es besonders wichtig zu betonen, dass die gute und wertvolle Arbeit der MÜG nichts wert wäre, würde nicht die Vernetzung und die Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) – insbesondere mit der Polizei – so gut funktionieren. Es herrscht ein Gesprächsklima auf Augenhöhe, sodass auch herausfordernde Situationen gemeinsam professionell angegangen und abgearbeitet werden können“, betont der seit 2023 zuständige Amtsleiter, Christian Schneider.

Die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) feiert 20 Jahre: Ein 50-köpfiges Team – davon 10 Frauen – ist bei der MÜG im Einsatz.
Die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) feiert 20 Jahre: Ein 50-köpfiges Team – davon 10 Frauen – ist bei der MÜG im Einsatz.

20 Jahre auf einen Blick

Mit fünf Mitarbeitenden wurde am 1. Juni 2005 in der Salurner Straße gestartet. Organisatorisch war die MÜG damals noch dem Amt für Präsidialangelegenheiten zugeordnet. Ab September 2006 wurde die MÜG ins Amt „Allgemeine Sicherheit, Veranstaltungen und Gewerbe“ eingegliedert und um vier weitere Mitarbeitende aufgestockt.

Das erste Dienstfahrzeug wurde im Jahr 2008 angeschafft, 2009 erfolgte die erste wesentliche Personalerweiterung: 18 weitere Personen traten zum Dienst am Standort Salurner Straße an und der Dienstbetrieb wurde auf 24/7 umgestellt. Als Aufgabengebiet kam die Überwachung des ruhenden Verkehrs dazu. Fahrradstreifen sind seit 2011 im Einsatz und die heute noch verwendete Uniform wurde im Jahr 2012 eingeführt. Die Außenstelle Hötting West wurde im Jahr 2016 in Betrieb genommen.

„Seit dem Jahr 2015 bin ich als Referent verantwortlich für den reibungslosen Ablauf des Dienstbetriebes bei der MÜG. Die Anzahl der Einsätze hat sich in diesen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2015 kamen wir auf 7.196 Einsätze, 2024 waren es 16.067. In den vergangenen Jahren hat sich zudem die Akzeptanz der MÜG im Bewusstsein der Bevölkerung wesentlich erhöht. Mittlerweile überwiegen die Meldeeingänge von Bürgerinnen und Bürgern klar. 2024 lagen sie bei 84 Prozent. Nur mehr 14 Prozent kommen über die Polizei“, führt Koland aus. 

Eine maßgebliche Erweiterung des Aufgabengebietes war die Dienstzuweisung einer Radargruppe an die Landesverkehrsabteilung im Jahr 2017. Seit damals führt die MÜG mobile Radarmessungen im Stadtgebiet durch. Die Inbetriebnahme der Sicherheitsschleuse für das Sozialamt und die Kinder- und Jugendhilfe im Jahr 2019 erweiterte das Aufgabengebiet abermals.

In Bezug auf die Ausstattung gab es in den Jahren 2022 und 2023 Meilensteine: Die MÜG- Einsatzfahrzeuge wurden mit Defibrillatoren ausgestattet und zur Sicherheit der Mitarbeitenden wurden Bodycams eingeführt.

„Mit der laufenden Erweiterung des Tätigkeitsfeldes mussten auch die organisatorischen Strukturen nachgezogen werden: Als jüngste Änderungen in diesem Bereich gelten die Schaffung des Referates Parkraumüberwachung und die Installation von Teamleitungen in allen drei Dienstgruppen der MÜG“, erläutert Mag. Neu.

Neuer, zentraler Standort seit 2023

Die Zentrale des Amtes für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen war mit den Referaten Allgemeine Sicherheit sowie Veranstaltungen und Erhebungsdienst bis Ende 2022 in der Museumstraße untergebracht. Die Dienststellen bis auf die Parkraumüberwachung (Hötting West) sind seit 2023 in die Schlachthofgasse 1 beheimatet.

Die MitarbeiterInnen der MÜG sind an 365 Tagen rund um die Uhr für die Bevölkerung im Einsatz.
Die MitarbeiterInnen der MÜG sind an 365 Tagen rund um die Uhr für die Bevölkerung im Einsatz.

Zuständigkeit

Zu den wesentlichen Aufgabenbereichen zählen Kontrollen und der Streifendienst im Stadtgebiet, die Lärmregelung oder auch die Überwachung des ruhenden Verkehrs, das heißt, die MÜG ist zuständig für die meisten Verparkungen, Lärmbelästigungen, Vorfällen mit Tieren (Hunden) und bei einigen Vorfällen auf städtischen Spielplätzen oder in Parks. Zentral ist die ganzjährige und rund um die Uhr bestehende Bereitschaft. Die BürgerInnen haben bei Problemen die Möglichkeit, die MÜG telefonisch zu kontaktieren. Die 16.067 Einsätze im Jahr 2024 fielen zu 30 Prozent in den Bereich „Sonstiges“, bei 29 Prozent handelte es sich um Präventionsmaßnahmen, 19 Prozent waren der Kategorie „Verkehr“ zuzuordnen. Lärmeinsätze bzw. Maßnahmen im Bereich der Parkanlagen und Spielplätze schlugen mit neun Prozent zu Buche, Assistenzeinsätze mit vier Prozent.

„Flexibilität ist das Schlagwort, wenn es um die Einsatzbereiche der MÜG geht. Mit der Einheit kann von Seiten des Stadtmagistrates auf akute Erfordernisse und Herausforderungen reagiert werden. Es werden Lösungen gefunden, auch wenn die Zuständigkeiten einmal nicht ganz klar sind“, führt Schneider die Stärke der MÜG aus.

Besondere Eckpunkte aus der Einsatzstatistik

Sehr einschneidend und eine besondere Herausforderung war die Migrationslage 2015. Damals wurden bis zu 82 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von MÜG-Mitarbeitenden auf der Hungerburg sowie in städtischen Einrichtungen in Westendorf und Wildmoos betreut und versorgt. Weiters wurden Transporte unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge von Innsbruck nach Traiskirchen durchgeführt und dabei pro Woche bis zu 15.000 Kilometer zurückgelegt.

Die COVID-Pandemie im Jahr 2020 war weltweit eine größte Herausforderung. So auch in Innsbruck. Bei der Abwicklung verschiedenster Unterstützungsmaßnahmen, war die MÜG als operative Einheit oftmals beteiligt. Vom Fiebermessen über Verkehrsregelungen für Screeningstraßen bis zu Bescheid-Zustellungen und der Mithilfe bei Polizeikontrollen am Bahnhof im Zuge der Ausgangsverbote war die MÜG im Einsatz.

„Fälle, die als ‚harmlose‘ Lärmeinsätze für die MÜG starteten, stellten sich im Laufe des Einsatzes als Mordfall heraus oder entwickelten sich zu Einsätzen des Einsatzkommando (EKO) Cobra, weil es zu einer Bombendrohung kam“, erklärt Referatsleiter Koland und erinnert auch an den Einsatz beim Großbrand im Jahr 2017 am Hechenberg, bei dem die MÜG für die Verkehrsregelung aufgrund der Löschwasseraufnahme der Löschhubschrauber im Einsatz war.

Weitere Informationen unter www.innsbruck.gv.at/mueg

Kontakt

Referat Öffentliche Ordnung
Schlachthofgasse 1
Tel.: +43 512 5360 1272
E-Mail: post.sicherheit@innsbruck.gv.at

Öffnungszeiten
Parteienverkehr:
Montag-Donnerstag 8.00-12.00 und 13.00-16.00 Uhr
Freitag 8.00-12.00 Uhr

Telefonische Auskunft:
Montag - Sonntag: 0.00-24.00 Uhr

Hinweis: Der offizielle Festakt zum Jubiläum findet am Mittwoch, 4. Juni, ab 18.00 Uhr, im Plenarsaal des Rathauses (6. Stock, Lift in den RathausGalerien) statt.

Jedes Fahrzeug der MÜG ist mit einem Defibrillator (Defi) ausgestattet und das Personal entsprechend für den Einsatz geschult.
Jedes Fahrzeug der MÜG ist mit einem Defibrillator (Defi) ausgestattet und das Personal entsprechend für den Einsatz geschult.

20 Jahre MÜG - Präsentation

250604_praesentation_pk_mueg.pdf   (2157 KB)