(v.l.n.r.) Heimleiterin Katharina Becke, Jubilar Ludwig Ascher und Bürgermeister Johannes Anzengruber stießen zum Geburtstag gemeinsam an.
(v.l.n.r.) Heimleiterin Katharina Becke, Jubilar Ludwig Ascher und Bürgermeister Johannes Anzengruber stießen zum Geburtstag gemeinsam an.

Ludwig Ascher wird 104

Erinnerungsreiches Leben gebührend gefeiert

Am 6. Oktober 1920 wurde Mag. Dr. Ludwig Ascher geboren, in diesen Tagen konnte er seinen 104. Geburtstag im ISD-Wohnheim Reichenau gebührend feiern. Innsbrucks Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc überbrachte Glückwünsche im Namen der Stadt Innsbruck und ließ es sich nicht nehmen, mit Ludwig Ascher zum Jubelgeburtstag anzustoßen. 

„Lieber Dr. Ascher, es freut mich sehr, dass wir uns heute zu Ihrem 104. Geburtstag wieder sehen. Das Gespräch mit Ihnen ist wirklich sehr inspirierend, die Geschichten aus ihrem beachtlichen Lebensweg und vor allem Ihre tollen Bücher berühren mich sehr. Alles, alles Gute zu Ihrem Jubeltag! Bleiben Sie weiterhin gesund und so agil, inspirieren sie weiterhin so viele Menschen – und nächstes Jahr komme ich sehr gerne wieder zum 105. Geburtstag vorbei“, gratulierte Bürgermeister Johannes Anzengruber, der dem Jubilar eine Glückwunschkarte der Stadt Innsbruck und eine Flasche Wein überreichte.

Lebenslanges Lernen
Ludwig Ascher ist ein musikalisches Ausnahmetalent: Bereits in jungen Jahren lernte er, zu musizieren – insgesamt beherrschte er im Lauf seines Lebens 15 Instrumente, darunter Violine, Klarinette oder Saxophon.

Bürgermeister Johannes Anzengruber (r.) überreichte Ludwig Ascher zum 104. Geburtstag eine Glückwunschkarte der Stadt Innsbruck und eine Flasche Wein.
Bürgermeister Johannes Anzengruber (r.) überreichte Ludwig Ascher zum 104. Geburtstag eine Glückwunschkarte der Stadt Innsbruck und eine Flasche Wein.

Noch heute begleitet er den Chor des Wohnheims Reichenau gerne auf seiner Ziehharmonika, wenn jeden Mittwoch geprobt wird – „für die Klarinette hab ich nicht mehr genug Luft, aber Saxophon geht dafür auch noch“, so der Jubilar mit einem Augenzwinkern. Im Zweiten Weltkrieg, den er bereits in jungen Jahren miterlebte, diente er in der Militärmusik, bevor er in Russland schwer verwundet wurde und fast sein Bein verlor. Noch heute ist er ehrenamtlicher Präsident des Kriegsopferverbandes Pradl, der von ihm mitaufgebaut wurde.  

In der Nachkriegszeit arbeitete Ludwig Ascher als Bediensteter für die Gemeinde Brixlegg, wo er über viele Jahre als Kapellmeister die örtliche Musikkapelle leitete. Seine Verbundenheit zu Brixlegg schlägt sich in zwei dicken Büchern wieder, die er selbst geschrieben hat – eine breite wie genau recherchierte Chronik der Gemeindegeschichte, in der er gemeinsam mit Bürgermeister Johannes Anzengruber beim Geburtstagsbesuch schmökerte.

Eine mehrere Hundert Seiten und zwei Bände umfassende Chronik der Gemeinde Brixlegg stammt aus der Feder von Ludwig Ascher (l.), in der er gemeinsam mit Bürgermeister Johannes Anzengruber (r.) beim Besuch schmökerte.
Eine mehrere Hundert Seiten und zwei Bände umfassende Chronik der Gemeinde Brixlegg stammt aus der Feder von Ludwig Ascher (l.), in der er gemeinsam mit Bürgermeister Johannes Anzengruber (r.) beim Besuch schmökerte.

Nach seiner Tätigkeit für die Gemeinde Brixlegg übersiedelte Ludwig Ascher mit seiner Familie nach Innsbruck, wo er eine Stelle beim Finanzamt antrat, die örtliche Zollbehörde leitete und fleißig Vorlesungen besuchte: Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften mit Mitte 40 promovierte Ludwig Ascher im Alter von 50 Jahren in Jus. 54 Jahre danach sind seine Erinnerungen daran klar und detailliert. Auch für Zeitungen schrieb Ludwig Ascher regelmäßig Texte, etwa für die „Tiroler Nachrichten“.

Aktiver Ruhestand
Seit mittlerweile vier Jahren lebt Ludwig Ascher, der erst mit 100 Jahren aus seiner eigenen Wohnung auszog, im Wohnheim Reichenau, wo er sich sehr wohl fühlt: „Es ist ja herrlich da, hier kann ich auch gut ausschlafen“, lacht Ludwig Ascher und betont gegenüber Bürgermeister Johannes Anzengruber und Heimleiterin Katharina Becke, die zum Geburtstag ebenfalls mit dem Jubilar anstieß: „Mir geht es hier sehr gut, dafür wollte ich mich schon lange einmal bedanken.“

Ludwig Ascher erzählte aus seinem erinnerungsreichen Leben.
Ludwig Ascher erzählte aus seinem erinnerungsreichen Leben.

Neben dem Musizieren auf der Ziehharmonika verbringt er seine Zeit mit Spaziergängen, seiner Familie samt Enkeln und Urenkeln, und seinen reichen Erinnerungen an ein Leben voller Bewegung, Bildung und Musik. FB