
Zweihundertdrei
Am 30. September 1923 wurde Ingeborg Tauscher geboren. Zum Jubelgeburtstag begrüßte die frischgebackene Hundertjährige Innsbrucks Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc zuhause im Innsbrucker Stadtteil Saggen.
„Alles Gute zum Geburtstag – und zu sagenhaften 100 Jahren voller Leben! Frau Tauscher, Sie haben unsere Stadt mit eigenen Augen über die Jahrzehnte wachsen sehen und selbst dazu beigetragen, dass sie blühen kann. Ich wünsche Ihnen ganz viel Glück und bleiben Sie gesund!“, gratuliert Vizebürgermeister Johannes Anzengruber beim Jubiläumsbesuch.
Gemeinsam mit ihrem Sohn feierte Ingeborg Tauscher ihren 100. Geburtstag in ihrer Wohnung, in der sie heute selbstständig lebt. Im Zuge des zweiten Weltkriegs flüchtete sie aus dem Sudetenland nach Innsbruck, wo ihr damaliger Mann Medizin studierte, während sie für die Gärtnerei des Hofgartens arbeitete.

Das Innsbruck der Nachkriegszeit versorgte Ingeborg Tauscher mit bunten Blumen aus der Gärtnerei – bis in höchste politische Kreise: „Jeden Montag bin ich mit dem Lehrbub zum Landhaus gefahren und habe den Persönlichkeiten dort Blumen aus dem Hofgarten gebracht“, berichtet die lebhafte Seniorin. Heute kann sie sich an ihren Kindern und Enkelkindern erfreuen – und an ihrer Umgebung: „Ich freue mich, in diesem Land zu sein. Ich bin so gerne in Tirol! Vielen Dank für den Besuch!“ freut sich Ingeborg Tauscher.
103 Jahre in Bewegung
Mag. Dr. Ludwig Ascher feierte seinen Geburtstag am 6. Oktober – zum 103. Mal: Geboren wurde er im Jahr 1920 in Kramsach. Zu diesem Anlass besuchte ihn Vizebürgermeister Johannes Anzengruber im Wohnheim Reichenau. Gemeinsam mit den Bewohnern, dem Pflegepersonal und der Heimleitung wurde angestoßen – und durch 103 Jahre an reichen Erinnerungen gereist.

Die Kindheit von Ludwig Ascher war geprägt von der Zwischenkriegszeit, aber auch von der Musik. Insgesamt 15 Instrumente lernte er zu spielen. „Vor allem Blasinstrumente, mit 12 habe ich auch Geige gelernt. Später war ich auch an der Musikhochschule in Stuttgart“, berichtet der 103-Jährige.
Im zweiten Weltkrieg diente er in der Militärmusik und wurde schwer verwundet, bis heute engagiert er sich ehrenamtlich als Obmann des Kriegsopferverbandes Pradl. In der Nachkriegszeit war er als Gemeindebediensteter sowie als Leiter der Musikkapelle in Brixlegg tätig. Nach der Übersiedelung mit seiner Familie nach Innsbruck trat er eine Stelle im Finanzamt an. Nebenbei begann er, Jus an der Universität Innsbruck zu studieren: „Mit 50 habe ich dann promoviert“, erzählt Ludwig Ascher, der erst mit 100 Jahren in das Wohnheim Reichenau übersiedelte.

„Herr Dr. Ascher, Ihr Lebensweg ist wirklich beeindruckend. Sie sind immer in Bewegung geblieben und haben dabei nie Scheu gezeigt, auch neue Wege zu gehen. Sie sind jemand, der unsere Gesellschaft durch sein wertvolles Engagement auf vielfältige Weise bereichert hat. Vielen Dank und alles Gute zum 103. Geburtstag!“, wünscht Vizebürgermeister Johannes Anzengruber. FB