
Erneut Beschädigung des Leopoldsbrunnens
„Ende gut, alles gut“ dachte man sich Ende April in der Tiroler Landeshauptstadt. Damals wurde eine seit März vermisste fehlende Bronzefigur des frühbarocken Leopoldsbrunnens vor dem Haus der Musik Innsbruck in einer städtischen Grünanlage wieder gefunden. Am Pfingstwochenende ereignete sich erneut ein Vandalenakt beim Leopoldsbrunnen: Dieses Mal wurde die Neptunstatue heruntergerissen, teilweise zerstört und ihr rechter Arm gestohlen.
„Es ist traurig, dass der Leopoldsbrunnen wiederholt beschädigt wurde. Der erneute Vandalenakt ist jedenfalls kein Kavaliersdelikt. Wie bereits im Zusammenhang mit der Mitte März verschwundenen und wiedergefundenen Knabenfigur bitten wir in Bezug auf die Aufklärung um Mithilfe aus der Bevölkerung“, appelliert Innsbrucks Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl.
Für Innsbrucks Stadtarchivar, DDr. Lukas Morscher, ist klar: „Der Vandalismus in Bezug auf den Leopoldsbrunnen hat eine neue, negative Qualität erreicht: Laut einer ersten Einschätzung des Restaurators war die Entnahme der Figur nur mit erheblicher Gewalteinwirkung möglich. Aufgrund des wiederholten Vorfalls sehen wir keine andere Möglichkeit als schärfere Sicherungsmaßnahmen in Form einer Videoüberwachung des Brunnens vorzusehen.“
Hintergrund Leopoldsbrunnen
Namensgebend für das Monument ist der Tiroler Landesfürst Erzherzog Leopold V. (1586–1632). Umgeben wird der Reiter von einem bronzenen Hofstaat von Göttern wie Oceanus, Neptun, Triton, Göttinnen wie Amithride, Diana und einer Moosgöttin samt munteren Knabenfiguren. Das Bildprogramm steht im Zeichen von Universalansprüchen der Habsburger über Land sowie Meer, und Leopold lässt sich als siegreicher Feldherr feiern. Die künstlerisch-technische Meisterleistung liegt in der Pose des sich aufbäumenden Pferdes (Levade), das ohne Stütze balanciert.
Im März 2023 wurde eine Putte in Form einer 40 Kilogramm schweren Knabenfigur mit der Wasserschale entwendet. Diese wurde Ende April 2023 in einer städtischen Grünanlage am Inn wieder aufgefunden. KR