Die Teuerung hat große Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft.
Die Teuerung hat große Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft.

Inflation kommt die Wirtschaft teuer

Vieles wird teurer – aber das sorgt nicht für vollere Taschen bei den Wirtschaftstreibenden, ganz im Gegenteil. Auch für sie sind die Kosten in den vergangenen Monaten gestiegen.

Mit 1. Juni ist ein Großteil der Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, gefallen – so zum Beispiel die Maskenpflicht im Handel. Eigentlich sollte nun der Aufschwung der Wirtschaft weitergehen. Doch mehrere Faktoren bremsen die Euphorie: „Die Teuerung betrifft natürlich auch die Wirtschaft. Probleme mit Verfügbarkeiten und Lieferketten kommen ebenfalls hinzu wie die Tatsache, dass der Krieg in der Ukraine neben einer humanitären Katastrophe auch große wirtschaftliche Herausforderungen darstellt“, erklärt Wirtschaftsstadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer.

Die stark gestiegenen Energiepreise sind beispielsweise ein Problem, mit dem auch Wirtschaftstreibende zu kämpfen haben. Hier besteht – wie auch für Privatpersonen – die Möglichkeit unterschiedliche Energiekostenzuschüsse zu beantragen bzw. Erleichterungen in diesem Bereich zu erfahren. So werden die spezifischen Energieabgaben (Erdgasabgabe und Elektrizitätsabgabe) beispielsweise bis Juni 2023 um rund 90 Prozent gesenkt. Auch über eine Treibstoffrückvergütung vom Bund sollen besonders inländische Klein- und Mittelunternehmen mit hohem Treibstoffaufwand entlastet werden. Förderungen für den Umstieg auf dekarbonisierte, also kohlenstoffarme Antriebsformen sollen zudem Anreize und Erleichterungen schaffen.

Liquidität durch Energiepaket

Vor Kurzem wurde vom österreichischen Finanzminister Dr. Magnus Brunner, LL.M. ein Energiepaket präsentiert, das für Liquidität bei Unternehmen sorgen soll. „Dieses Paket ist eine Sofortmaßnahme, die dafür sorgt, dass Unternehmen kurzfristig flüssige Finanzmittel zur Verfügung haben“, fasst Oppitz-Plörer die Maßnahme zusammen. Konkret geht es um die Möglichkeit für Unternehmen, die Vorauszahlung der Einkommens- und Körperschaftssteuern im Jahr 2022 auf 50 Prozent herabzusetzen. Voraussetzung dafür ist entweder, dass für das Kalenderjahr 2021 bzw. das im Jahr 2022 endende abweichende Wirtschaftsjahr ein Anspruch auf Energieabgabevergütung besteht oder der Energiekostenanteil mehr als drei Prozent der Gesamtkosten ausmacht. Mehr Informationen dazu finden sich auf der Webseite des Finanzministeriums www.bmf.gv.at.

„Die Teuerung betrifft auch die Innsbrucker Unternehmerinnen und Unternehmer. Auch für sie sind die Kosten in vielen Bereichen gestiegen. Zusätzlich gehört derzeit der Arbeitskräftemangel auf allen Ebenen zu den größten Problemen für unsere Wirtschaft. Diesen Herausforderungen gilt es, sich zu stellen.“ (Stadträtin Christine Oppitz-Plörer)

Inflation auf Langzeithoch

Während die Inflation – oder auch Teuerung – 2021 in Österreich noch bei 2,8 Prozent lag, stieg sie 2022 auf mehr als sechs Prozent. Das bedeutet, dass VerbraucherInnen weniger für ihr Geld bekommen als beispielsweise im Jahr davor. Während 50 Euro zwar weiterhin 50 Euro sind, gehen sich aufgrund der gestiegenen Inflation dafür nun allerdings beispielsweise an der Zapfsäule weniger Liter Benzin aus als zuvor. Auch bringt der sprunghafte Anstieg der Inflationsrate Verunsicherung mit sich, die Preisentwicklung lässt sich schwer bis kaum vorhersehen. Projekte werden auf Eis gelegt, Investitionen neu bewertet und oftmals zurückgestellt.

Von Bund, Land und Stadt gibt es daher zahlreiche Maßnahmen, um die Teuerung abzufedern und die Wirtschaft anzukurbeln. „Ein bekanntes Sprichwort lautet ,Geht es der Wirtschaft gut, geht es allen gut‘ – allerdings gilt das auch anders herum. Die Bevölkerung muss ebenfalls liquide Mittel zur Verfügung haben, um in die Wirtschaft investieren zu können. Somit kommen die zahlreichen Unterstützungen, die auch seitens der Stadt für Privatpersonen angeboten werden, indirekt natürlich auch der Wirtschaft zugute“, weiß Stadträtin Oppitz-Plörer. Trotz hoher Inflation gibt es auch Positives zu vermelden: „Die Wirtschaft erholt sich – das belegen beispielsweise die Kommunalsteuerzahlen aus dem ersten Quartal. Und natürlich sind auch die wieder hohen Nächtigungszahlen erfreulich.“ DG