Die anwesenden Gäste bei der Enthüllung der Gedenktafel: (v.l.n.r.) Tyrolia Vorstand Mag. Stephan Bair, Univ.-Prof. Dr. Michael Zimpfer, MBA (ein Verwandter von Diana Budisavljević), Gemeinderätin Irene Heisz (Vorsitzende des Kulturausschusses), Stadträtin Uschi Schwarzl, Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck DDr. Lukas Morscher und Bürgermeister Georg Willi.
Die anwesenden Gäste bei der Enthüllung der Gedenktafel: (v.l.n.r.) Tyrolia Vorstand Mag. Stephan Bair, Univ.-Prof. Dr. Michael Zimpfer, MBA (ein Verwandter von Diana Budisavljević), Gemeinderätin Irene Heisz (Vorsitzende des Kulturausschusses), Stadträtin Uschi Schwarzl, Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck DDr. Lukas Morscher und Bürgermeister Georg Willi.

Gedenktafel für Diana Budisavljević enthüllt

Würdigung für humanitäres Engagement während des Zweiten Weltkriegs

Am 7. April wurde in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße die Gedenktafel für Diana Budisavljević, geb. Obexer enthüllt. Die gebürtige Innsbruckerin bewahrte während des Zweiten Weltkriegs mit weiteren HelferInnen tausende Kinder vor dem Tod in Konzentrationslagern des faschistischen Ustaša-Regimes. „Diana Budisavljević dient uns allen als Vorbild. Mutig und zugleich bescheiden stand sie für das Richtige ein und rettete zahlreichen Kindern das Leben“, betont Bürgermeister Georg Willi.

Diana Obexer wurde 1891 in Innsbruck geboren und wuchs in der Maria-Theresien-Straße 15 auf. Als junge Erwachsene besuchte sie an der Universitätsklinik Innsbruck einen Pflegekurs und lernte dort ihren späteren Mann, den Chirurgen Julije Budisavljević, kennen. Nach dem Krieg folgte Diana ihrem Mann nach Zagreb, wo sie von den Gräueltaten in den Konzentrationslagern des faschistischen Ustaša-Regimes im damaligen „Unabhängigen Staat Kroatien“ erfuhr und nicht zögerte, mit weiteren HelferInnen und unterstützenden Organisationen überwiegend serbische Kinder aus diesen Lagern zu retten.

„Dianas Liste“

Die Namen der befreiten Kinder vermerkte sie in einer Kartei – die später als Anspielung an Oskar Schindler den Beinamen „Dianas Liste“ erhielt –, damit die Eltern ihre Kinder nach dem Krieg wiederfinden konnten. Die Liste enthielt Angaben zu 12.000 Kindern, wurde jedoch vom jugoslawischen Staat beschlagnahmt. Was genau mit der Kartei danach passiert ist, lässt sich nicht eruieren. Manche Quellen sagen, sie sei in eine größere Kartei integriert worden, andere sagen, sie sei verschwunden.

Erst 2010, mehr als dreißig Jahre nach ihrem Tod, wurde ihr humanitäres Engagement in Innsbruck bekannt. „Mit dieser Gedenktafel möchten wir die Geschichte hinter ihrem beeindruckenden Leben sichtbar machen“, erklärt Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl. „Das mutige Wirken von Diana Budisavljević soll auf diese Weise den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht und laufend in Erinnerung gerufen werden.“

Verwandte Budisavljevićs bei der Enthüllung anwesend

Gemeinderätin Irene Heisz, Vorsitzende des Kulturausschusses, ergänzt: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir uns im Kulturausschuss auf dieses wichtige Zeichen einigen konnten und bedanke mich bei allen, die sich in den vergangenen Jahren innerhalb und außerhalb des Gemeinderats um ein angemessenes Gedenken an diese große humanitäre Tat bemüht haben.“ Bei der coronabedingt im kleinen Rahmen vorgenommene Enthüllung der Gedenktafel waren neben politischen RepräsentantInnen auch Verwandte von Diana Budisavljević anwesend. JD

Die Gedenktafel an der Maria-Theresien-Straße 15
Die Gedenktafel an der Maria-Theresien-Straße 15