
Themen des Stadtsenates vom 9. Februar 2022
Klimafitter Wald am Brunnelboden
Sogenannte „KlimaTope“ wie jenes am Brunnelboden, unterhalb des Rechenhofs im Stadtteil Arzl, sind Versuchsstandorte, anhand derer die Auswirkungen und Anforderungen des Klimawandels veranschaulicht werden. „Der Klimawandel macht auch vor der Lunge Innsbrucks, also vor seinen Wäldern, nicht halt“, bringt es der ressortzuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc auf den Punkt. „Mit gezielten Maßnahmen werden daher der stadtnahe Wald klimafit gemacht und das Bewusstsein für den Lebensraum Wald gestärkt.“ Am Brunnelboden wurde der reine Fichtenwald, der durch den Klimawandel vor allem in niedrigen Lagen zunehmend in Bedrängnis gerät, durch einen Laubmischwald ersetzt. Letzterer bietet bessere Voraussetzungen, um mit dem zukünftigen Klima zurechtzukommen. Außerdem wurden am Brunnelboden ein überdimensionaler Borkenkäfer sowie drei Schautafeln aufgestellt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Bergwald aufzuzeigen. Eine entsprechende naturschutzrechtliche Bewilligung wurde vom Stadtsenat einstimmig befürwortet.
Kulturelle Belebung der Innsbrucker Stadtteile
Trotz einer angedachten Verschiebung auf Herbst 2021 konnte das „Kulturstadtfest“ im Vorjahr nicht durchgeführt werden. Die Vorlaufzeit für eine professionelle Durchführung erwies sich letztlich als zu ambitioniert – insbesondere jene des Glockenkonzerts. Schließlich einigte man sich auf eine Verschiebung bzw. Neuausrichtung des zugrundeliegenden Konzepts. Unter der Devise „stadt.teil.kultur“ werden nun über das Jahr verteilt Kulturinterventionen in den Innsbrucker Stadtteilen organisiert. Dafür stehen die ursprünglich für das Kulturstadtfest gewidmeten Mittel in der Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung. „Die Kampagne ist über mehrere Jahre hinweg geplant und soll damit längerfristig zu einer Belebung der Stadtteile führen. Der Startschuss erfolgt mit dem Stadtteilfest in Wilten am 14. Mai“, informiert Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl. Vom Stadtsenat wurde die abgeänderte Kampagne einstimmig angenommen.
Investition in Hochwasserschutz
Am linken Innufer, im Bereich zwischen Freiwilliger Feuerwehr Mühlau und Mühlauer ÖBB-Brücke, werden der Randbalken, die Schwergewichtmauer und der Vorwurf des Hochwasserschutzes saniert. Der Stadtsenat nahm einstimmig zur Kenntnis, dass sich der ursprünglich bewilligte Interessentenanteil, welcher von der Stadt getragen wird, von 183.000 auf 297.000 Euro erhöht. Die Mehrkosten beruhen auf einer Leistungsabweichung bei der Baustraßenherstellung, einer Leistungsänderung des durch die Verkehrsbehörde vorgeschriebenen Sicherheitspersonals und dem zusätzlichen Fällen zweier Fichten.
Mit Wasserdampf gegen Unkraut
Mit einstimmigem Beschluss des Stadtsenats soll Unkraut auf städtischen Friedhöfen künftig mit Heißwasserdampf der Garaus gemacht werden. Konkret handelt es sich um einen autark einsetzbaren Heißwasserdampferzeuger. Wird dieser auf einem elektrisch angetriebenen fahrbaren Untersatz aufgebaut, ist er auch mobil einsetzbar. „Dieses Gerät baut ausschließlich auf die Eigenschaften von erhitztem Wasser. Deshalb ist diese Methode eine besonders natürliche Variante zur Unkrautbekämpfung“, begrüßt die ressortzuständige Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl das umweltfreundliche System. Ein bis zu 130 Grad heißes Wasserdampfgemisch sorgt dafür, dass sowohl die oberirdischen Pflanzenteile als auch das Wurzelwerk dieser Pflanzen bekämpft werden. Die Kosten dafür betragen rund 36.000 Euro.
Weitere mobile Unterstützung für Familien
Vor knapp einem Jahr startete das Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration das Projekt „SOS Kinder.Welt Mobil“. Diese niederschwellige, aufsuchende Familienassistenz bietet Unterstützung für benachteiligte Familien mit Migrationshintergrund. Sie hilft dabei, soziale Isolation zu überwinden und den Zugang zu Angeboten von Vereinen im Bereich Sport, Kultur usw. zu erleichtern. „Wie der Bericht zeigt, war das Pilotprojekt voller ein Erfolg und wurde bestens angenommen“, freut sich Integrationsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. „Durch die engmaschige Betreuung konnten bisher insgesamt 15 Familien erreicht und unterstützt werden, das Angebot soll auch in Zukunft zur Verfügung stehen und Familien, die es schwerer haben, unterstützen.“ Der Stadtsenat hat daher die Weiterführung des Projekts einstimmig beschlossen. Die Kosten von rund 33.000 Euro werden je zur Hälfte vom Land und der Stadt getragen.
Gutes Klima in Bildungseinrichtungen
Unter dem Titel „Zukunftspaket klimafitte Bildungseinrichtungen“ ist für die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) ein Budget in der Höhe von 3,6 Millionen Euro für die Jahre 2022 und 2023 vorgesehen. Der Stadtsenat sprach sich einstimmig dafür aus, dass die IIG Maßnahmen prüft, plant und umsetzt, die zu einer klimatechnischen Verbesserung in städtischen Pflichtschulen, Kindergärten und Schülerhorten führen. Ziel ist die weitere und nachhaltige Verbesserung von Energieversorgung, Dämmung, Hitze-Isolierung sowie Raumluftqualität.MD