
Gut vernetzt = optimal betreut
18 Prozent der Gesamtbevölkerung Innsbrucks waren laut Statistik Austria im Vorjahr 65+. Bis zum Jahr 2033 soll sich dieser Anteil um weitere 20 Prozent erhöhen – von 24.988 Personen im Jahr 2023 auf 29.990 Personen Ein durchaus positiver Aspekt, der aber auch seine Schattenseiten hat: Denn je älter die Bevölkerung wird, desto mehr Menschen sind auf Pflegeleistungen angewiesen.
Care Management
In Innsbruck dient das Care Management Tirol als Ergänzung des bestehenden und gut funktionierenden Pflege- und Betreuungsangebots. Die beiden Innsbrucker Care ManagerInnen Veronika Glatzl und Florian Ebenbichler unterstützen betroffene Personen und pflegende Angehörige und bieten kostenlose Erstinformationen über Pflegeeinrichtungen, Pflegeorganisationen sowie sozialrechtliche Grundlagen rund um die Pflege zu Hause, Hausbesuche sind kostenlos möglich. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Vernetzung und Beratung von Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen.
Das seit Jänner 2023 vom Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol (LIV) etablierte Programm ist neben anderen Anlaufstellen wie dem Sozialservice der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD) eine wichtige Säule im Pflegebereich und steht in keiner Konkurrenz zu anderen Institutionen „Wir wollen sicherstellen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft die bestmögliche Pflege erhalten. Dabei setzen wir auf innovative Konzepte und eine enge Vernetzung aller beteiligten Stakeholder“, betont der für Soziales zuständige Vizebürgermeister Georg Willi.
Das Care Management ist darüber hinaus eine Schnittstelle für die Bearbeitung von gemeinschaftlichen Themen innerhalb des Stadtgebietes. Durch den Aufbau eines starken Netzwerks, das öffentliche Einrichtungen, private PflegeanbieterInnen, soziale Organisationen und ehrenamtliche Vereine sowie HelferInnen umfasst, werden Synergien genutzt. Regelmäßige Austauschformate und gemeinsame Projekte fördern die Kooperation und den Wissenstransfer zwischen den Beteiligten. Dabei setzt das Care Management unter anderem auf das bewährte System von Fallbesprechungen und Helferkonferenzen. Ab Herbst dieses Jahres finden dazu in regelmäßigen Abständen und in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern entsprechende Termine statt In diesen Formaten können Situationen einzelner Pflegebedürftiger (anonym) umfassend analysiert und maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden.
Das Care Management hilft durch gute Vernetzung zwischen den Einrichtungen, dass pflegebedürfte Menschen in Innsbruck professionell und langfristig versorgt werden. Vizebürgermeister Georg Willi |
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Bedarfsgerechte Betreuung
Auch in der Zusammenarbeit mit der städtischen Pflegekoordination bringt das Care Management seine Expertise und Erfahrung ein. Gemeinsam mit Stadt und Land werden neue Versorgungskonzepte erarbeitet. Dabei stehen mögliche Lösungsansätze wie beispielsweise wohnortnahes Case Management, das aktuell diskutiert wird, auf der Tagesordnung. „Diese Form der Versorgung ist ein weiteres zentrales Element im pflegerischen System. Es zielt auf eine individuell angepasste und bedarfsgerechte Betreuung direkt im Wohnumfeld und den eigenen Stadtteilen ab. In Kombination mit der mobilen Sozialarbeit der ISD, die Sozialberatung in den eigenen vier Wänden anbietet, werden damit nachhaltige Strukturen geschaffen“, erläutert der städtische Pflegekoordinator Michael Urschitz, BSc MSc.
Die Landeskoordinatorin des Care Management Tirol, Gabi Schiessling DSAin, freut sich über die Zusammenarbeit mit dem für Pflege zuständigen Vizebürgermeister Georg Willi und der städtischen Pflegekoordinationsstelle: „Wir bündeln unsere Anstrengungen und arbeiten mit den Einrichtungen und Institutionen sehr gut zusammen. So können wir Schritt für Schritt gemeinsame, effektive Lösungen für die Herausforderungen in der Pflege in der Landeshauptstadt entwickeln und umsetzen." MD
Koordinationsstelle für Pflege und Betreuung Bezirk Innsbruck
Schlachthofgasse 1, 6020 Innsbruck
Telefon +43 664 88 985 018
oder +43 664 88 985 019
E-Mail: care.innsbruck@liv.tirol