
Josef Laming gewinnt den 21. Paul-Hofhaimer-Preis
Der Wettbewerb um den 21. Paul-Hofhaimer-Preis ist entschieden: Nach mehreren Durchgängen, bei denen die TeilnehmerInnen aus aller Welt die historischen Orgeln im Innsbrucker Stadtgebiet erklingen ließen, konnte sich der 29-jährige Organist Josef Laming im finalen Durchgang am Donnerstag, den 4. September durchsetzen, die Fachjury von sich überzeugen – und den in der internationalen Orgelwelt hoch angesehenen Paul-Hofhaimer-Preis gewinnen. Auch zwei zweite Preise wurden heuer vergeben, Nadal Roig i Serralta und Giulia Ricci wurden damit für ihr hochkarätiges Orgelspiel bedacht.
„Herzliche Gratulation an den erstplatzierten Orgelmeister Josef Laming zum Sieg des heurigen Paul-Hofhaimer-Wettbewerbs! Nach mehreren Durchgängen in den letzten Tagen konnte er sich heute im spannenden Finale gegen hervorragende Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen, und die ‚Königin der Instrumente‘ in all ihrer ‚pfeifenden‘ Schönheit erklingen lassen. Gratuliere auch an Nadal Roig i Serralta und Giulia Ricci zu den beiden zweiten Plätzen – und vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt, die die großartige Tradition des Orgelspiels mit viel Talent, Disziplin und Herzblut auf altehrwürdigen Tasten und Pedalen weiterspielen“, gratuliert Innsbrucks Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.

„Im Paul-Hofhaimer-Wettbewerb vereinen wir alle drei Jahre herausragende Orgeltalente aus zahlreichen Ländern, die ihre musikalischen Fähigkeiten auf den großartigen Orgeln unserer Stadt unter Beweis stellen. Es freut mich sehr, dass wir auch mehrere Jahrhunderte nach dem Wirken des legendären Organisten Paul Hofhaimer die Orgelstadt Innsbruck lebendig, frisch und spannend halten. Vielen Dank an alle herausragenden Organistinnen und Organisten, die heuer angetreten sind, sich vernetzen konnten und uns ‚himmlische‘ Töne geschenkt haben – und herzliche Gratulation an Josef Laming, Giulia Ricci und Nadal Roig i Serralta zu ihren Spitzenleistungen“, freut sich Vizebürgermeister Georg Willi.
„Von der hochbarocken Daniel-Herz-Orgel und der zeitgenössischen Verschueren-Orgel in der Stiftskirche Wilten, über die altehrwürdige Renaissance-Orgel in der Hofkirche bis zum Finale auf der ältesten Orgel Innsbrucks, der Ebert-Orgel: Die Teilnehmenden des Paul-Hofhaimer-Wettbewerbs zeigen, dass das Orgelspiel so facettenreich und vielfältig ist wie die Organistinnen und Organisten selbst. Danke an alle, die dies durch ihre Mitwirkung ermöglichen!“, betont Kulturamtsleiterin Dr.in Isabelle Brandauer.
Die PreisträgerInnen
Josef Laming (1. Platz):
- Geboren 19. Jänner 1996 in Großbritannien
- 2024 MA Spezialisierte Performance Alte Musik: Orgel - mit Auszeichnung bestanden (6),Nebenfächer in Generalbass und Orgelimprovisation - mit Auszeichnung bestanden Schola Cantorum Basiliensis, Basel, Lehrer: Tobias Lindner
- 2022 MA Performance Alte Musik: Cembalo - mit Auszeichnung bestanden (6), Nebenfächer in Basso Continuo und Orgelimprovisation - mit Auszeichnung bestanden, Schola Cantorum Basiliensis, Basel, Lehrer: Jörg-Andreas Bötticher
- 2020 MA Historische Aufführungspraxis: Hauptfach Cembalo - mit Auszeichnung bestanden, Royal Academy of Music, London, Lehrerin: Carole Cerasi
- 2018 BA (Hons) Musikwissenschaft, Musiktheorie und Orgel - mit Auszeichnung bestanden (1.1), Oxford University
- 2013-2018 Privatunterricht bei Nigel Allcoat
Nadal Roig i Serralta (2. Platz):
- Geboren 21. Februar 2000 in Spanien
- Master im Alter Musik Orgel und Cembalo (2024-zur Zeit) an der Scuola Civica di Milano bei Prof. Lorenzo Ghielmi
- Orgel Bachelor (2020-2024) an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Paolo Crivellaro und Prof. Pier Damiano Peretti. (Erasmus Sept 23 bis Feb 24 am Conservatorium van Amsterdam bei Prof. Pieter van Dijk)
Giulia Ricci (2. Platz):
- Geboren 12. September 1994 in Italien
- 2025: HEMU Fribourg - Certificate of Advanced Studies, Orgel bei Maurizio Croci
- 2024: FHNW/Schola Cantorum Basiliensis - Ergänzungsstudium, Orgel bei Andrea Marcon
- 2021-2023: FHNW/Schola Cantorum Basiliensis - Master of Arts in Spezialisierter Musikalischer Performance, Orgel und Cembalo bei Andrea Marcon, Fortepiano bei Edoardo Torbianelli, Generalbass bei Tobias Lindner
- 2019-2021: FHNW/Schola Cantorum Basiliensis - Master of Arts in Musikalischer Performance
Paul-Hofhaimer-Preis
18 TeilnehmerInnen aus neun verschiedenen Ländern spielten in den vergangen Tagen um den Einzug ins Finale. Diese wurden vorab aus zahlreichen internationalen Bewerbungen durch die Jury, bestehend aus dem Vorsitzenden Prof. Michael Schöch, Prof. Reinhard Jaud und Stiftsorganist Elias Praxmarer (Stift Stams) zum Wettbewerb zugelassen. Die Kandidatinnen und Kandidaten aus Norwegen, Großbritannien, Deutschland, USA, Spanien, Italien, Japan, Korea und Österreich interpretierten im Wettbewerb bekannte Stücke alter Meister wie Bach, Buxtehude oder Froberger.

Der Paul-Hofhaimer-Wettbewerb findet seit 1969 alle drei Jahre statt und ist nach dem Organisten Paul Hofhaimer (1459-1537) benannt, der in Innsbruck als Orgelspieler für Kaiser Maximilian wirkte und damit große Bekanntheit erlangte. Der erste Preis ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert, Platz 2 und 3 respektive mit 3.500 bzw. 2.000 Euro. Der Paul-Hofhaimer-Preis gehört zu den bedeutendsten internationalen Auszeichnungen für OrganistInnen.
Die offizielle Preisverleihung samt feierlichem Konzert der PreisträgerInnen findet am Freitag, 5. September, um 19.00 Uhr in der Innsbrucker Hofkirche statt. Der Eintritt ist frei.
Orgelstadt Innsbruck
Alle Informationen zum Wettbewerb und zu bisherigen PreisträgerInnen finden sich online unter: www.innsbruck.gv.at/hofhaimerpreis
Einen detaillierten Überblick über alle Innsbrucker Orgeln, das heurige Innsbrucker Orgelprogramm sowie die Innsbrucker Orgelkarte findet sich unter: www.innsbruck.gv.at/orgelstadt-innsbruck
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