
Damit Bäume keinen Sonnenbrand kriegen
Der Frühling ist nicht nur die Zeit des Wachstums, sondern auch Hochsaison für die Baumpflege. Schädlinge, Temperaturschwankungen und sogar die Sonne können jungen wie alten Bäumen das Leben schwer machen. Das Amt für Grünanlagen ist daher derzeit verstärkt mit der Baumpflege beschäftigt. Zum Schutz vor Rindenschäden erhalten die Stämme der frisch gepflanzten Jungbäume einen Anstrich mit weißer Schutzfarbe.
„Die weiße Farbe schützt die jungen Baumstämme vor Frostrissen und sonnenbedingten Schäden der Rinde. Die Farbe wirkt für mehrere Jahre wie ein großflächiges Pflaster. Der Schutz ist notwendig, weil sich durch das Aufplatzen der Rinde Pilze ausbreiten und die Bäume auf Dauer schädigen würden“, erklärt der für Pflege und Service zuständige Referatsleiter Stefan Engele vom städtischen Amt für Grünanlagen. Die Schutzfarbe, die die Stadt verwendet, ist ein in Österreich hergestelltes, biomechanisches und giftfreies Produkt, das für die Bäume gut verträglich ist.

Die Kastanienminier-Motte: Ein gefährlicher Baumfeind
Nicht nur Frost und Sonne, auch tierische Schädlinge machen den Bäumen in der Stadt zu schaffen. Als besonders hartnäckiger Feind der Kastanien hat sich etwa die sogenannte Kastanienminier-Motte entpuppt, die seit den 1990er Jahren Einzug in mitteleuropäische Städte gehalten hat. Die Miniermotte ist ein Kleinschmetterling, deren Larven und Raupen sich in den Blättern der Rosskastanie entwickeln – was wiederum Schäden wie Blattbräunepilz und verfrühten Blattfall zur Folge hat.
„Wir setzen keine Chemie ein, sondern Mottenfallen, welche an den Stämmen angebracht werden und mittels Pheromonen männliche Motten anlocken. Diese bleiben an den Fallen kleben. Damit hoffen wir, die starke Vermehrung der Miniermotte in den Griff zu bekommen“, erläutert Stefan Engele. Die Fallen kommen an rund 300 Kastanienbäumen im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz.WG
