Stadträtin Elisabeth Mayr (M.) lässt sich von einem der FabLab-Gründer, Stefan Strappler (l.), und Schülerinnen der MS Ilse-Brüll-Gasse die Funktionsweise des Laser-Cutters erklären.
Stadträtin Elisabeth Mayr (M.) lässt sich von einem der FabLab-Gründer, Stefan Strappler (l.), und Schülerinnen der MS Ilse-Brüll-Gasse die Funktionsweise des Laser-Cutters erklären.

SchülerInnen werken im Hightech-Labor

Workshops im „FabLab“ für technikbegeisterte Schulkinder

Ein Lehrplan der etwas anderen Art stand für die Schülerinnen der Mittelschule (MS) Ilse-Brüll-Gasse auf dem Programm. Die 18 Mädchen des Kreativzweigs absolvierten drei Workshops im sogenannten „FabLab“, einer offenen Hightech-Werkstatt, und machten sich mit 3D-Druckern, Laser-Cuttern und anderen computergesteuerten Geräten und Techniken vertraut.

„Das Projekt ist aus der Idee heraus entstanden, das tolle Angebot des Fablabs mit dem Unterricht der benachbarten städtischen Schulen zu verknüpfen. Die Kinder bekommen im FabLab technisches Know-how vermittelt und sie können ihre Kreativität voll ausleben. Durch die Förderung der Stadt entstehen den Eltern keine Kosten und es ist auch nicht allein von der Eigeninitiative der Eltern abhängig, ob ein Kind die Möglichkeit hat, das Fablab kennenzulernen und dort seine Talente und Interessen zu vertiefen“, erklärt Bildungsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr, die das Projekt initiiert hat, begeistert.

Im April und Mai wurden insgesamt fünf Workshops mit den SchülerInnen der MS Ilse-Brüll-Gasse, drei mit jenen des Kreativzweigs und zwei mit jenen aus dem Fach Technisches Werken, durchgeführt. Ebenso fanden zwei Workshops mit Schulkindern der Volksschule Franz-Fischer-Straße und vier Workshops mit Kindern der MS Leopoldstraße statt.

Schülerinnen der MS Ilse-Brüll-Gasse beim Schleifen des im Laser-Cutter gefertigten Holzwerkstücks.
Schülerinnen der MS Ilse-Brüll-Gasse beim Schleifen des im Laser-Cutter gefertigten Holzwerkstücks.

Auf den Lehrplan abgestimmt

„Uns ist es wichtig, dass der Workshop-Inhalt in den Lehrplan passt und sich die Ergebnisse auch in gewisser Weise in den Unterricht einfügen“, erklärt DI Stefan Strappler, der den Innsbrucker „Spielraum FabLab“ 2016 mit Oliver von Malm, BSc, Alexander Schuierer, BSc, und DI Heinrich Pan gegründet hat. „Deshalb bieten wir den Lehrpersonen an, gemeinsam mit ihnen die Inhalte zu gestalten. Das bedeutet zwar für beide Seiten etwas mehr Aufwand, führt aber meistens zu den besten Ergebnissen.“

So haben die Schulkinder des Kreativzweigs an der MS Ilse-Brüll-Gasse in den vier Unterrichtseinheiten vor den Workshops Handzeichnungen gefertigt, die dann im FabLab in Vektorzeichnungen umgewandelt, mit dem Vinyl-Cutter aus einer Textilfolie ausgeschnitten und mittels Thermopresse auf Textilien gedruckt wurden. Außerdem beschäftigt sich die Klasse momentan mit sogenannten One-Line-Zeichnungen, ähnlich den Zeichnungen von Pablo Picasso, die dann wiederum in Vektoren, also Linien, umgewandelt und mit dem Laser-Cutter aus Holz ausgeschnitten werden.

Stolz präsentieren die Schülerinnen ihre selbst gefertigten Schriftzüge aus Holz.
Stolz präsentieren die Schülerinnen ihre selbst gefertigten Schriftzüge aus Holz.

Fabrikationslabor

Die Bezeichnung FabLab wurde aus dem englischen „fabrication laboratory“ abgeleitet und bedeutet auf Deutsch Fabrikationslabor. Gemeint ist damit eine offene Hightech-Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen industrielle Produktionsverfahren für die Fertigung von Einzelstücken zur Verfügung zu stellen. Auf 130 Quadratmetern finden sich im FabLab Innsbruck computergesteuerte Geräte wie 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Fräsen und Vinyl-Cutter, mit denen die unterschiedlichsten Materialien und Werkstücke bearbeitet werden können. Nutzen kann die Werkstatt jeder, der Mitglied beim Verein ist. Außerdem werden regelmäßig Workshops mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen durchgeführt.MD