
Feuerwehr: Gemeinsam gegen Katastrophen
Am Samstag, den 23. September, fand ab 7.00 Uhr eine gemeinsame Katastrophenschutz-Übung der Innsbrucker Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) statt. An mehreren Orten im Innsbrucker Stadtgebiet probten Einsatzkräfte der Feuerwehr Innsbruck, des Roten Kreuzes und des Österreichischen Bundesheeres in Zusammenarbeit mit der Leitstelle Tirol, der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) sowie der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) im Laufe des Tages für den Ernstfall. Im besonderen Fokus der Übungen stand der Einsatz von Helikoptern des Bundesheeres sowie Drohnentechnik der Feuerwehr. Für die Bevölkerung der Stadt Innsbruck bestand im Rahmen der Übung zu keinem Zeitpunkt Gefahr.
Der für die Sicherheit der Innsbrucker Bevölkerung zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, Bezirks-Feuerwehrkommandant OBR Gerhard Mayregger und Einsatzleiter OBR Ing. Marcus Wimmer (Berufsfeuerwehr Innsbruck) danken allen Einsatzkräften für ihre wichtige Arbeit.

Seit den frühen Morgenstunden sind Innsbrucks Einsatzkräfte dabei, für den Ernstfall zu üben: In mehreren Katastrophen-Szenarien stellen die Innsbrucker Feuerwehrleute in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer, dem Roten Kreuz, der MÜG und weiteren Behörden und Organisationen mit geballter Kraft unter Beweis, dass sie sowohl einsatz- als auch ausbildungstechnisch top aufgestellt sind.

Die gemeinsame Übung hinsichtlich unterschiedlicher Gefahren- und Katastrophen-Szenarien, die in der Stadt auftreten können, ist notwendig, um für den Ernstfall und jede Eventualität gerüstet zu sein. "Wirksamer Katastrophenschutz funktioniert nur, wenn alle Einsatzorganisationen perfekt zusammenarbeiten und aufeinander abgestimmt sind. Und das wurde heute wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vielen Dank an alle Einsatzkräfte, die jeden Tag für den Schutz und die Sicherheit unserer Stadt und vor allem der Bevölkerung sorgen“, betont Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.
„Katastrophenschutz muss geübt werden – sowohl die tägliche Feuerwehrarbeit, als auch außergewöhnliche Szenarien. Hier sind wir maßgeblich auf Zusammenarbeit angewiesen, sowohl feuerwehrintern als auch mit anderen Einsatzorganisationen. Es freut mich sehr, dass sich die gute Kooperation der Innsbrucker Behörden und Organisationen heute erneut bewährt“, führt Bezirks-Feuerwehrkommandant Gerhard Mayregger aus.

„Gleiche Katastrophen gibt es nicht. Zahlreiche Umstände sind von Einsatz zu Einsatz verschieden. Entsprechend wichtig ist hier, dass unsere Einsatzkräfte auch für spezielle Gefahrensituationen und in den erforderlichen einsatztechnischen Mitteln geschult sind. In insgesamt drei verschiedenen Szenarien proben wir in Innsbruck für den Ernstfall. Durch den Einsatz von Hubschraubern des Bundesheers sowie unseren Feuerwehrdrohnen legen wir bei der heutigen Übung ein besonderes Augenmerk auf Katastrophenszenarien, die Unterstützung aus der Luft erfordern“, erklärt Einsatzleiter Marcus Wimmer von der Innsbrucker Berufsfeuerwehr.

Drei Katastrophen-Annahmen für Innsbruck
Seit 7.00 Uhr sind die Innsbrucker Feuerwehrleute in der Standschützenkaserne bereit zum Einsatz. Unterstützt werden sie von Einsatzkräften des Bundesheers, des Roten Kreuzes, sowie der MÜG. Gleich drei Katastrophenszenarien suchen die Stadt Innsbruck an diesem Tag heim:
Stürme und Starkregen sorgen am Vormittag für Murenabgänge und umgestürzte Bäume im Stadtteil Hungerburg, eine Zufahrt über die Höhenstraße ist nicht möglich. In einem teilvermurten Gebäude auf der Hungerburg sind Personen eingeschlossen, die Feuerwehr ist alarmiert. Nach einer Erkundung des Geländes per Hubschrauber wird der Landeplatz der Einsatzkräfte auf dem Parkplatz eines ehemaligen Lebensmittelmarktes eingerichtet. Mittels Schallortung suchen die Feuerwehrleute nach den im Haus eingeschlossenen Menschen, um die Personenrettung durchzuführen. Der Straßenabschnitt wird für die Dauer der Übung von der MÜG gesperrt.

Parallel dazu erreichen die Leitstelle Tirol Notrufe, dass im Zuge des Unwetters mehrere Personen im Bereich des IKB-Speichersees „Untere Sill“ bis zum Tummelplatz vermisst werden, durch Windwürfe unter Bäumen eingeklemmte Personen werden ebenfalls gemeldet. Die Feuerwehr Innsbruck wird alarmiert und führt einen Erkundungsflug mit dem Hubschrauber durch. Unterstützung erfährt sie von Drohnentechnik der Stützpunkte Innsbruck, Landeck und Kufstein.

Die einzelnen Drohnenteams teilen sich das Suchgebiet auf, gleichzeitig erkunden die Taucher der Berufsfeuerwehr den See nach den vermissten Personen.
Den Abschluss der Katastrophenszenarien bilden Waldbrände auf der Nordkette: In den Bereichen Brandjochboden und Hechenberg brechen Bodenfeuer aus. Bodenbewuchs befeuert die Brandherde, die Gebiete sind nur per Helikopter erreichbar. Die Feuerwehr transportiert ihre Einsatzkräfte und notwendige Löschtechnik zu den beiden Brandplätzen.

Mehr als 3.000 Liter Wasser, eingeflogen in einem speziellen Aluminiumbehälter, sorgen dafür, dass die Feuerwehrleute die Waldbrände löschen können.
Gegen 17.00 Uhr wird die gemeinsame KAT-Übung der Innsbrucker BOS beendet, in einer ausführlichen Nachbesprechung folgt die Analyse.FB