
Johanna Müller: Ein Pradler Original seit 100 Jahren
Johanna Müller wurde am 14. September 1922 in Pradl geboren. In Pradl ist sie auch geblieben: Ihr ganzes Leben verbrachte sie in dem Innsbrucker Stadtteil. „Geboren und getafft“ sei sie dort geworden, wie sie im jovialen Gespräch mit Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc verrät. Erst vor einigen Monaten ist sie aus ihrer Wohnung am Leipziger Platz in das Wohnheim Innere Stadt gezogen, davor lebte sie – freilich noch zweistellig – zuhause.
Nicht nur ihr Lebensmittelpunkt, auch ihr früherer Arbeitsplatz befand sich in Pradl: Die Textilfabrik Herrburger und Rhomberg stand bis 1983 am heutigen Sillpark-Areal und bot der Seniorin in jüngeren Jahren eine feste Arbeitsstelle. Ob sie je verheiratet war? „Nein, nur ein paar Mal“ antwortet sie mit einem verschmitzten Lachen.

Auf den Bergen war sie immer gerne. Gemeinsam mit ihrem Mann erstürmte Johanna Müller so manchen Gipfel – und auch im Alter lässt sie diese Leidenschaft durchscheinen. „Es gibt nichts Schöneres!“, meint die frischgebackene Hundertjährige. Mittlerweile sind aus den Bergtouren regelmäßige Ausflüge mit dem SeniorInnenheim geworden – etwa zum Baggersee oder an den Natterer See. Zum Geburtstag wünscht sie sich, stets bescheiden, eine neue Hose.
„Johanna Müller ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass man nie seinen Humor verlieren sollte! Auch im hohen Alter hat sie einen trockenen ‚Schmäh‘ drauf, vor dem man nur den Hut ziehen kann“, betont Vizebürgermeister Anzengruber beim Jubiläumsbesuch.

Bei einem fröhlichen Ausklang mit Kaffee und Kuchen wurde der „Hunderter“ im Beisein von Freunden, Bekannten und Pflegebediensteten gebührend gefeiert – und bereits der nächstjährige Termin vereinbart: „Nächstes Jahr komme ich wieder, zum 101. Geburtstag“, kündigt Anzengruber an. „Danke für den Besuch, ich freue mich darauf!“, bedankt sich Johanna Müller lächelnd – ihre Lebensfreude wird sie sich bis dahin auf jeden Fall bewahren. FB