
Gemeinsam gegen Gewalt
Jeden Tag werden Menschen Opfer von Gewalt – auch in Österreich. Meist wird Gewalt hierbei aus dem direkten Umfeld der Betroffenen verübt, oft im Rahmen privater Beziehungen. Die erste und direkte Anlaufstelle für Betroffene von Gewalt ist die Polizei. Bei Vorfällen von Gewalt ist unverzüglich der Notruf zu wählen. Die Polizei kann als erste Maßnahmen Wegweisungen und ein Betretungsverbot im Umkreis von 100 Metern aussprechen. Aber oft fällt es gerade Betroffenen von Gewalt im häuslichen Umfeld schwer, sich an die Polizei zu wenden. Effektiver Gewaltschutz gestaltet sich deshalb als komplex: Gesetze allein können Gewalt nicht verhindern. Um neue Wege für den Schutz von insbesondere Mädchen und Frauen vor Gewalt zu finden, veranstaltet die Stadt Innsbruck deshalb regelmäßig gemeinsam mit Partnerorganisationen aus diesem Bereich Runde Tische zum Austausch und zur Weiterentwicklung des Angebots im Innsbrucker Stadtgebiet.
„Beim Thema Gewaltschutz spielen mehrere Aspekte eine Rolle, die über das hinausgehen, was Gesetze bewirken können. Insbesondere wirtschaftliche Abhängigkeiten in privaten Beziehungen können es erschweren, dass Betroffene Unterstützung suchen. Hier setzen wir an, um Opfern von Gewalt rasch und unkompliziert Hilfeleistungen zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.
„Umfassender Gewaltschutz funktioniert nur auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Gesetze allein verhindern keinen Akt der Gewalt: Es braucht niederschwellige Anlaufstellen, an die sich Betroffene wenden können, die gezielt Hilfe bereitstellen. Deshalb stellen wir hier gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen ein breites Feld an Angeboten bereit, die wir kontinuierlich ausbauen.“ Vizebürgermeister Johannes Anzengruber |
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Anlaufstellen in Innsbruck
Zahlreiche Anlaufstellen bietet die Stadt Innsbruck für von Gewalt Betroffene. Der Runde Tisch gegen Gewalt, der regelmäßig von der Stadt Innsbruck organisiert wird, bringt sie zusammen, um mit der gebündelten Expertise der Organisationen und Institutionen aus diesem Bereich neue Wege zur effektiven Prävention und Bekämpfung von Gewalt, sowie zur Unterstützung von Betroffenen zu finden.
„Ein Angebot, das dort wiederholt thematisiert wurde, ist die Notwendigkeit von Wohnraum für von Gewalt betroffenen Frauen. Oft ist es schwierig für Betroffene, sich Hilfe zu suchen, weil sie keine Zufluchtsorte haben. Deshalb schaffen wir hier zum Beispiel gemeinsam mit dem Verein lilawohnt schnelle Abhilfe, indem wir Notwohnungen für betroffene Frauen zur Verfügung stellen“, führt Vizebürgermeister Johannes Anzengruber aus.
Der Verein lilawohnt bietet Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, finanzielle Unterstützung sowie Hilfe bei der Wohnungssuche an. Auch Notwohnungen werden von lilawohnt zur Verfügung gestellt. Erreichbar ist lilawohnt unter der Telefonnummer +43 512 56 2477 oder über: www.lilawohnt.at
Eine Anlaufstelle, an die sich Betroffene von Gewalt wenden können, ist auch das Gewaltschutzzentrum Tirol: Erreichbar von Montag bis Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr unter der Telefonnummer +43 512 57 1313 oder auf www.gewaltschutzzentrum-tirol.at bietet der Verein Unterstützung für alle, die von Gewalt betroffen sind.
Spezielle Hilfsangebote des Gewaltschutzzentrums Tirol zu Fällen von familiärer Gewalt, Stalking oder zur Prozessbegleitung helfen Betroffenen, aus Lebensumständen zu entkommen, in denen sie Gewalt ausgesetzt sind. Alle Angebote des Gewaltschutzzentrums sind kostenlos. Vertraulichkeit ist garantiert. Eine weitere Opferschutzeinrichtung ist das Frauenhaus Tirol. Dieses bietet Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, ebenfalls Unterkunft und Unterstützung auf dem Weg aus ihrer Lage. Das Frauenhaus Tirol ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer +43 512 342 112 erreichbar. Weitere Informationen finden sich unter: www.frauenhaus-tirol.at
Weitere Einrichtungen, Organisationen und Institutionen sind im Innsbrucker Sozialroutenplan unter www.innsbruck.gv.at/sozialroutenplan zu finden. Sortiert nach bestimmten Themenbereichen gibt der Plan Auskunft, wo man sich Beratung und Unterstützung holen kann. Darüber hinaus findet man Kontaktinformationen, Adressen und Öffnungszeiten der jeweiligen Einrichtungen, die in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung bieten. FB