Mindestens 23 Feuerwehrleute sind rund um die Uhr auf der Hauptfeuerwache im Dienst.
Mindestens 23 Feuerwehrleute sind rund um die Uhr auf der Hauptfeuerwache im Dienst.

Hohe Kompetenz das ganze Jahr

Die Berufsfeuerwehr kann mit mehr als 4.700 Alarmierungen auf ein einsatzintensives Jahr 2019 zurückblicken. Fortlaufende Investitionen in eine moderne Infrastruktur erhöhen zudem die Sicherheit für alle InnsbruckerInnen.

Wussten Sie, dass Innsbruck die erste Stadt auf dem Gebiet des heutigen Österreichs mit einer Freiwilligen Feuerwehr war? Schon in den Innsbrucker Feuerordnungen aus den Jahren 1567 und 1642 sind inhaltliche Schwerpunkte zur Gefahrenprävention und zur Organisation hinsichtlich einer aktiven  Brandbekämpfung enthalten. Die Gründung einer Feuerwehr in Innsbruck erfolgte letztlich 1857 auf Eigeninitiative des Innsbrucker akademischen Turnlehrers Franz Thurner. Erst 40 Jahre später wurde 1897 die erste hauptberufliche Innsbrucker Feuerwehreinheit aus sechs besoldeten Männern installiert.

Auch mehr als 120 Jahre nach ihrer Gründung leisten die Frauen und Männer der Berufsfeuerwehr Innsbruck (BFI) Jahr für Jahr einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Landeshauptstadt und ihrer BewohnerInnen. Die Vielfältigkeit der Bandbreite an Einsätzen erfordert Fachleute, die bei einem Minimum an Zeit die richtige Entscheidung treffen. Mit modernen Gerätschaften und Fahrzeugen sowie großer Bereitschaft haben die Feuerwehrkräfte im vergangenen Jahr ihre  Schutzaufgabe stets erfolgreich gelöst. Denn, wenn’s – im wahrsten Sinn des Wortes – brennt, wird schnell und kompetent geholfen.

Das gilt nicht nur im Brandfall,  sondern auch bei besonderen Ereignissen wie den massiven Schneefällen im Jänner oder dem Hochwasser im Sommer des Vorjahres. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr tagtäglich für das Wohl der Bevölkerung bereitstehen.

Intensives Einsatzjahr 2019

Der schneereiche Winter sowie das Inn-Hochwasser im Juni haben sowohl BürgerInnen der Stadt Innsbruck als auch die Einsatzkräfte verschiedener Organisationen in Atem gehalten. Auch der Brand des denkmalgeschützten Hofgarten-Cafés Anfang Juli bleibt in Erinnerung. Mehr als 4.700 Einsätze verzeichnete die  Berufsfeuerwehr im abgelaufenen Jahr, wobei insbesondere drei Bereiche zu erwähnen sind. Zu technischen Einsätzen wurde die Feuerwehr mit 1.760  Alarmierungen am öftesten gerufen, zu Brandeinsätzen rückte sie ca. 1.300 mal aus. Im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes, das sind Maßnahmen zur Brandverhütung und Sicherstellung der benötigten Löschmittel und Wege, verbuchte die BFI mehr als 1.100 Einsätze.

„Das Team der Berufsfeuerwehr leistet in Zusammenarbeit mit den zehn Freiwilligen Feuerwehren und den Betriebsfeuerwehren des Flughafens und der Justizanstalt hervorragende Arbeit. Ich bedanke mich bei allen für ihr tagtägliches Engagement“, betont der für Feuerwehragenden zuständige Vizebürgermeister Franz X. Gruber.

„Das Innsbrucker Feuerwehrwesen ist sehr gut aufgestellt. Investitionen wie die Anschaffung von Fahrzeugen und Gebäudesanierungen wie etwa in Vill sowie eine gute Ausbildung der Feuerwehrkräfte sind notwendige Maßnahmen für die Sicherheit in der Stadt.“ (Vizebürgermeister Franz X. Gruber)

Vill rüstet auf

Damit die Einsatzorte auch in Zukunft rasch erreicht werden, müssen bei der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Vill neue Einsatzfahrzeuge angeschafft werden, da bereits zwei der insgesamt drei am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind. Aus diesem Grund müssen das Tanklösch- sowie das Mannschaftstransportfahrzeug ausgetauscht werden. Ersteres wird aus dem Bestand der Berufsfeuerwehr zur Verfügung gestellt, zweiteres wird neu angeschafft. Da die Fahrzeuge aufgrund ihres hohen technischen Standards mehr Platz benötigen, ist eine Sanierung der Feuerwehrhalle unumgänglich. Voraussichtlich soll im Sommer 2020 mit den Baumaßnahmen gestartet werden. Die Fertigstellung ist im Herbst geplant.

Sicherheit durch Ausbildung

Neben Investitionen in technische Infrastruktur ist auch eine gute Ausbildung der Feuerwehrfrauen und -männer von großer Bedeutung. „Besonders wichtig ist, dass sich unsere Feuerwehrkräfte laufend aus- und fortbilden. Das ist die unabdingbare Grundlage, um auf Gefahrensituationen professionell reagieren zu können“, weist Branddirektor Mag. (FH) Helmut Hager auf die Bedeutung dieses Schwerpunktes hin. So schlossen Ende April elf Berufsfeuerwehrmänner nach sechsmonatiger  Ausbildung den Chargenlehrgang erfolgreich ab und können nun als Führungskräfte eingesetzt werden. MF

„Hohe Professionalität“

Anlässlich der kürzlich stattgefundenen Bauverhandlung für den Ausbau des Innsbrucker Altstadthotels Weißes Kreuz wurde im Besonderen auch über die Brandschutzmaßnahmen gesprochen. Dabei wurde von der Besitzerfamilie der erfolgreiche Brandeinsatz  im August 2018 erwähnt. Auslöser für den damaligen Einsatz war ein Brand in einem Elektroverteilerkasten, der von den  Einsatzkräften ohne Personenschäden bzw. größere Sachbeschädigungen abgewickelt wurde. Wie der BFI im Nachhinein mitgeteilt wurde, zeigte sich ein amerikanischer Gast, der selbst als Berufsfeuerwehrmann in New York tätig ist, vom Einsatz und der hohen  Professionalität seiner FeuerwehrkollegInnen und der Polizei sehr beeindruckt. Dem Hotelgast hat nicht nur das rasche Eintreffen der Einsatzorganisationen am Brandort, sondern das kompetente ineinandergreifende Zusammenwirken von Feuerwehr und Polizei imponiert. Er soll dabei auch  erwähnt haben, dass die Feuerwehr in New York ausgezeichnet ist, die Berufsfeuerwehr in Innsbruck aber mindestens ebenso  professionell agiert. MF

Vizebürgermeister Franz X. Gruber (Bildmitte), gemeinsam mit  Branddirektor Helmut Hager (l.), Branddirektor-Stellvertreter Johann Zimmermann (3. v. r.), den Hotelbesitzern Brigitte Tschoner (2. v. l.) und Thomas Hudovernik (4. v. l.) sowie eine Mannschaft der Berufsfeuerwehr vor dem altehrwürdigen Hotel Weißes Kreuz in der Altstadt.
Vizebürgermeister Franz X. Gruber (Bildmitte), gemeinsam mit Branddirektor Helmut Hager (l.), Branddirektor-Stellvertreter Johann Zimmermann (3. v. r.), den Hotelbesitzern Brigitte Tschoner (2. v. l.) und Thomas Hudovernik (4. v. l.) sowie eine Mannschaft der Berufsfeuerwehr vor dem altehrwürdigen Hotel Weißes Kreuz in der Altstadt.