Markus Pinter (Referent Grünanlagen – Planung und Bau), Ricardo Leuschel (Grünanlagen – Planung und Bau) und Alexander Legniti (Referent Friedhöfe; von links) haben den Garten des Friedens gemeinsam geplant.
Markus Pinter (Referent Grünanlagen – Planung und Bau), Ricardo Leuschel (Grünanlagen – Planung und Bau) und Alexander Legniti (Referent Friedhöfe; von links) haben den Garten des Friedens gemeinsam geplant.

Ruhe finden im Garten des Friedens

Naturbestattungen gibt es bereits in vielen europäischen Städten. Mit dem Garten des Friedens kommen wir dem steigenden Bedürfnis nach einer naturnah gestalteten Trauerumgebung auch in Innsbruck nach.

Auch am Friedhof Pradl, dem so genannten Ostfriedhof, ist diese Form der Bestattung künftig möglich. Der sogenannte „Garten des Friedens“ entsteht auf einer 1.800 Quadratmeter großen Teilfläche des Friedhofs und wird vom Amt für Grünanlagen gestaltet. Ende April erfolgte der Spatenstich „Mit der Neugestaltung schlagen wir einen zukunftsweisenden Weg ein, der auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht. Als grüne Lunge und Biotop wird der Friedhof zusätzlich aufgewertet. Gerade in Zeiten der Verdichtung werden solche Ruhe- und Erholungsräume für die Bevölkerung immer wichtiger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein sehr durchdachtes Konzept erarbeitet, von dem sowohl Trauernde als auch Friedhofsbesucherinnen und
-besucher sowie die Umwelt profitieren“, freut sich Stadträtin Mag.ª Uschi Schwarzl.

Nachhaltige und wirtschaftliche Gräber

„Im Gegensatz zu konventionellen Urnenanlagen wird bei dieser Bestattungsform nicht eine Urnennische namentlich vergeben – damit ist auch kein Namensschild vorhanden. In der Natur gibt es ja schließlich auch keine Schilder“, erklärt der Referatsleiter für städtische Friedhöfe, Mag. Alexander Legniti, und fügt hinzu: „Das ist nicht nur naturnah gedacht, sondern auch nachhaltig. Langfristig sind dadurch auch Einsparungseffekte zu erzielen, da Einrichtungskosten für teure Urnenwände reduziert werden können."

Trauerweg räumlich erlebbar

Die neue Wegeführung verläuft durch vier Kreisräume, die den Prozess der Trauer darstellen und in sich eine liegende Acht in Form des Unendlichkeitssymbols darstellen. Für eine Verabschiedung ist ein gepflasterter Platz vorgesehen. Ein darin zentral platzierter Granitblock kann als Verabschiedungsstein verwendet werden.
„Ergänzende Sitzbänke in der Anlage laden dazu ein, den Naturbestattungsbereich als Parkanlage wahrzunehmen und auf sich wirken zu lassen. Mit verschiedenen Bepflanzungen wird die Anlage auch räumlich erlebbar und bekommt einen atmosphärischen Rahmen“, unterstreicht Ing. Thomas Klingler, Leiter des Amtes für Grünanlagen.

„Naturbestattungen gibt es bereits in vielen europäischen Städten. Mit dem Garten des Friedens kommen wir dem steigenden Bedürfnis nach einer naturnah gestalteten Trauerumgebung auch in Innsbruck nach.“ (Stadträtin Uschi Schwarzl)

Ganzjährig betreut

Für das Urnensammelgrab ist einmalig eine Gebühr zu bezahlen. Der Garten wird von den MitarbeiterInnen des Friedhofs betreut, auch die Wege werden während des Winters geräumt. „Das hat auch den Vorteil, dass die oft aufwendige Grabpflege entfällt Eine verrottbare Urne braucht etwa zwei bis drei Jahre, bis sie verrottet. Die Verstorbenen kehren dann wieder in den Kreislauf des Lebens, in die Natur, zurück“, schließt Legniti, der für den Namen „Garten des Friedens“ verantwortlich zeichnet. AD

Poetische Gedanken

Dieser Spatenstich
ist sicherlich
mehr als nur
kleine Spur
von Natur
in der Stadt,
weil er in der Tat
Vielfalt in sich trägt,
die er in den Garten legt
den er uns bringt,
wodurch ihm Nachhaltigkeit gelingt.
von Alexander Legniti