Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (2.v.l.), Branddirektor Helmut Hager (l.), Feuerwehr-Bezirkskommandant Gerhard Mayregger (r.) mit den Innsbrucker Feuerwehrfrauen Marlene Haider, Nadja Flemming und Marion Liebl (v.l.n.r.)
Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (2.v.l.), Branddirektor Helmut Hager (l.), Feuerwehr-Bezirkskommandant Gerhard Mayregger (r.) mit den Innsbrucker Feuerwehrfrauen Marlene Haider, Nadja Flemming und Marion Liebl (v.l.n.r.)

Frauen bei der Feuerwehr

Weibliche Verstärkung für Berufsfeuerwehr Innsbruck – 10% Feuerwehrfrauen bei der Freiwilligen Feuerwehr sind wesentliche Stütze

Die Berufsfeuerwehr Innsbruck kann im österreichweiten Vergleich den zweithöchsten Frauenanteil vorweisen und gehört zu den wenigen heimischen Berufsfeuerwehren, die bereits weibliche Einsatzkräfte beschäftigen. Mit dem Dienstantritt von Innsbrucks jüngster Berufsfeuerwehrfrau Nadja Flemming konnte diese Vorreiterinnenrolle nun weiter ausgebaut werden. Der für die Feuerwehr ressortzuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und Innsbrucks Branddirektor Mag. Helmut Hager begrüßen die positiven Entwicklungen und reflektieren gemeinsam mit Bezirks-Feuerwehrkommandant OBR Gerhard Mayregger sowie weiblichen Einsatzkräften der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr über Herausforderungen, Chancen und Erfolge in der Förderung von Feuerwehrfrauen.

„Für uns ist es selbstverständlich, dass Frauen hervorragende Leistungen im Einsatzdienst erbringen können – die mutigen Feurwehrfrauen der Innsbrucker Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren zeigen das jeden Tag. Wir arbeiten bereits mit dem Bezirksverband an weiteren Möglichkeiten, das Interesse für Mädchen und Frauen für den Einstieg in die Feuerwehr zu erhöhen und so auch den Weg für künftige Berufsfeuerwehrfrauen zu bereiten – schließlich braucht die Stadt Innsbruck auch in Zukunft Lebensretterinnen“, betont Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (2.v.l.): „Für uns ist es selbstverständlich, dass Frauen hervorragende Leistungen im Einsatzdienst erbringen können“
Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (2.v.l.): „Für uns ist es selbstverständlich, dass Frauen hervorragende Leistungen im Einsatzdienst erbringen können“

„‘Geschlecht‘ ist keine Kategorie, die für den Feuerwehrberuf relevant ist. Entsprechend diskriminieren oder bevorzugen wir selbstverständlich niemanden aufgrund des Geschlechts oder anderer persönlicher Merkmale. Im Einsatz zählen ganz andere Eigenschaften: Körperliche und geistige Belastbarkeit, die Fähigkeit zu schnellem, umsichtigen Handeln in brenzligen Situationen und die fachspezifischen Qualifikationen der Feuerwehrleute. Bei uns sind alle Frauen und Männer willkommen, die die Anforderungen an den Beruf erfüllen“, erklärt Branddirektor Helmut Hager.

Innsbrucker Feuerwehrfrauen
Innsbrucks neueste Berufsfeuerwehrfrau ist die 27-jährige Nadja Flemming, die – gemeinsam mit vier Kameraden – den mehrmonatigen Ausbildungslehrgang der Berufsfeuerwehr im Mai erfolgreich abschließen konnte und nun im Dienst für die Stadt Innsbruck tätig ist. Die aus Deutschland stammende gelernte Verfahrensmechanikerin für Kunststoff, die davor schon Berufsferfahrungen bei der Polizei und in der Produktion von Flugzeugteilen sammeln konnte, übersiedelte für ihren Traumberuf in die Tiroler Landeshauptstadt – mit einem klaren Ziel: Feuerwehrfrau für die Innsbrucker Berufsfeuerwehr zu werden.

Innsbrucks neueste Berufsfeuerwehrfrau ist die 27-jährige Nadja Flemming (2.v.r.).
Innsbrucks neueste Berufsfeuerwehrfrau ist die 27-jährige Nadja Flemming (2.v.r.).

„Eine besondere Herausforderung, die sich bei der Steigerung des Frauenanteils in der Berufsfeuerwehr ergibt, ist die Notwendigkeit von Qualifikationen im technischen Bereich. Hier stehen leider statistisch gesehen immer noch weniger Frauen als Männer zur Verfügung, die sich bei uns bewerben können. Umso mehr freut es uns, wenn sich qualifizierte und motivierte Frauen für den Dienst bei der Berufsfeuerwehr interessieren – und bei uns stehen alle Türen offen für weitere weibliche Einsatzkräfte“, führt Branddirektor Helmut Hager aus.

"Bei uns stehen alle Türen offen für weitere weibliche Einsatzkräfte“, führt Branddirektor Helmut Hager (r.) aus.
"Bei uns stehen alle Türen offen für weitere weibliche Einsatzkräfte“, führt Branddirektor Helmut Hager (r.) aus.

Neben der Berufsfeuerwehr Innsbruck, die mit Offz.in Maria Nuener auch eine von österreichweit nur zwei Berufsfeuerwehrfrauen in einer Führungsposition vorweisen kann, sind bereits zahlreiche Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren der Landeshauptstadt aktiv, der Gesamtanteil an Frauen bei den Innsbrucker Feuerwehren liegt bei rund zehn Prozent.

Förderung künftiger FlorianijüngerInnen
Ein runder Tisch mit VertreterInnen der Stadt, Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren Innsbrucks zur Eruierung von weiteren Möglichkeiten zur Steigerung des Frauenanteils bei der Berufsfeuerwehr ist für den Sommer anvisiert.

„Mit unserem Runden Tisch zur Attraktivierung des Feuerwehrberufes für Frauen und Mädchen suchen wir nach neuen Möglichkeiten, um aufzuzeigen, wie vielfältig die Feuerwehr ist, und welche Perspektiven und Einsatzgebiete es für Frauen und Mädchen gibt. In Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren, die bereits einen guten Frauenanteil aufweisen, schauen wir hier auf die Herausforderungen und Chancen in diesem Bereich. Insbesondere wollen wir das öffentliche Bewusstsein dahingehend stärken, dass es bereits mit zehn Prozent bei der Freiwilligen Feuerwehr tolle Frauen und Mädchen bei der Feuerwehr gibt, die aufzeigen, wie ihr Weg zur Feuerwehr war und damit anderen Mut geben bzw. die Barriere nehmen, sich zu engagieren. Hier gilt es vor allem, bei der Nachwuchsförderung anzusetzen und gezielt auch Frauen und Mädchen anzusprechen“, so Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.

Froh um Frauen und Mädchen bei der Feuerwehr ist Bezirkskommandant Gerhard Mayregger. „Ohne die Frauen und Mädchen bei der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck, die bereits zehn Prozent ausmachen, würden wir ganz schön ins Schwitzen kommen – sie sind mittlerweile eine wesentliche Stütze für den Schutz und Sicherheit in der Stadt Innsbruck bzw. der Innsbrucker Feuerwehr“, so der Bezirkskommandant.

Nachwuchs zu Gast
Eine Sensibilisierungsmaßnahme, die sich gezielt an die jüngsten BürgerInnen Innsbrucks richtete, wurde bereits im letzten Jahr durchgeführt: Ein Malwettbewerb zum Feuerwehr-Jubiläumsjahr unter Innsbrucker Volksschulkindern stieß auf rege Teilnahme – das Bewusstsein der Mädchen und Buben der Innsbrucker Volksschulen für den Feuerwehrberuf konnte so bereits sehr früh geschärft werden.

Bei einem gemeinsamen Besuch in der Hauptfeuerwache konnten sich nun die SiegerInnen des Malwettbewerbs, eine Klasse der VS Mühlau, einen umfassenden Eindruck des Arbeitsumfeldes samt Einsatzfahrzeugen und technischen Geräten machen – und so bereits mögliche erste Schritte auf dem Weg zum Dienst als Berufsfeuerwehrfrauen und –männer tätigen. FB