Die Steuerungsgruppe des Forschungsprojekts EU City Count Homelessness mit Vizebürgermeister Georg Willi (zuständig für Soziales) und Projektleiter Dr. Philipp Schnell (ÖAW) traf sich im Stadtteiltreff Wilten. Das Lebensmittelunternehmen MPREIS, vertreten durch Geschäftsführer David Mölk (r.), unterstützt die Maßnahme mit Einkaufsgutscheinen.
Die Steuerungsgruppe des Forschungsprojekts EU City Count Homelessness mit Vizebürgermeister Georg Willi (zuständig für Soziales) und Projektleiter Dr. Philipp Schnell (ÖAW) traf sich im Stadtteiltreff Wilten. Das Lebensmittelunternehmen MPREIS, vertreten durch Geschäftsführer David Mölk (r.), unterstützt die Maßnahme mit Einkaufsgutscheinen.

Startschuss für EU City Count Homelessness in Innsbruck

MPREIS unterstützt Projekt mit 300 Euro Einkaufsgutscheinen

(IKM) Für die Mitglieder der Steuerungsgruppe des Forschungsprojekts sowie Mitarbeitende von Sozialvereinen fand am Donnerstag, 25. September 2025, unter der Leitung von Projektleiter Dr. Philipp Schnell (Österreichische Akademie der Wissenschaften) im ISD-Stadtteiltreff Wilten eine Schulung zur Umsetzung des europaweiten Forschungsprojekts EU City Count Homelessness in Innsbruck statt. Damit fiel zugleich der Startschuss für die Umsetzung der von der Europäischen Kommission geförderten Initiative in der Tiroler Landeshauptstadt.

Die Stadt Innsbruck beteiligt sich als eine von mehreren europäischen Städten an der Erhebung, die erstmals vergleichbare Daten zur Wohnungslosigkeit schaffen soll. Die Befragungen finden von 6. bis 24. Oktober 2025 statt und umfassen Wohnangebote der Wohnungslosenhilfe, niederschwellige Einrichtungen, Beratungsstellen sowie einen „Street Survey“ im öffentlichen Raum. Anschließend erfolgt die Auswertung von November 2025 bis Jänner 2026, die Ergebnisse werden im Frühjahr 2026 vorliegen.

Wer ist betroffen?

Ziel ist es, ein umfassendes Bild der aktuellen Situation und Bedarfe von Menschen, die von akuter Wohnungsnot betroffen sind, zu gewinnen – als Grundlage für künftige Strategien und politisches Handeln. Die Spannweite der betroffenen Personengruppe ist groß: Dazu zählen etwa Menschen, die in prekären oder unsicheren Wohnverhältnissen leben, bei Freunden, Familie oder Bekannten unterkommen, von Delogierung bedroht sind oder ohne Mietvertrag wohnen, ebenso Personen, die in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, in Frauenhäusern, in Übergangswohnungen, in Notunterkünften oder im öffentlichen Raum auf der Straße leben.

Einheitliche Datenerhebung

Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung und Anwendung einer einheitlichen Zählmethode. Durch die vergleichbare Datenerhebung sollen europaweit Muster, Trends und Unterschiede besser erkannt werden. Die Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für faktenbasierte politische Entscheidungen.

Damit auch die Betroffenen unmittelbar von der Teilnahme profitieren, erhält jede befragte Person einen 5-Euro-Einkaufsgutschein. Zusätzlich wird das Projekt von der Tiroler Firma MPREIS mit einem Sponsoring in Höhe von 300 Euro unterstützt. „Jede und jeder, der an der Befragung teilnimmt, leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Wissen und bessere Maßnahmen für Menschen, die von akuter Wohnungsnot betroffen sind. Ein großes Dankeschön auch an das Lebensmittelunternehmen MPREIS für die Unterstützung – gemeinsam setzen wir ein starkes Zeichen für Solidarität in unserer Stadt“, betont der für Soziales zuständige Vizebürgermeister Georg Willi.

David Mölk, Mitglied der MPREIS-Geschäftsführung unterstreicht: „Zukünftige Hilfsansätze für Menschen in prekären Wohnsituationen bauen auf den wertvollen Daten des Forschungsprojekts EU City Count Homelessness auf. Als regional verwurzeltes Tiroler Unternehmen sehen wir uns in der Pflicht, Unterstützung im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu leisten.“

„Vergleichbare Zahlen zu Obdach- und Wohnungslosigkeit sind ein wichtiger Schritt, um die aktuelle Lage richtig einschätzen und zielgerichtete Unterstützungsleistungen bereitstellen zu können. Dies gilt vor allem in Zeiten steigender Wohn- und Lebenshaltungskosten, die die Prekarisierung von Wohnverhältnissen immer weiter befeuern. Wir freuen uns daher über die rege Unterstützung des Projekts vonseiten der Stadt Innsbruck, der Organisationen der Wohnungslosenhilfe wie auch privatwirtschaftlicher Akteure wie die Firma MPREIS, die die Realisierung dieses bedeutenden Projekts erst ermöglichen“, erklärt Projektleiter Philipp Schnell von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. MF