Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Der Equal Pay Day, der Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern, kennzeichnet rechnerisch den Tag, an dem Männer bereits die Gehaltssumme erreichen, für die Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen, und verdeutlicht damit die bestehenden Einkommensunterschiede. „Heuer ist zum ersten Mal Innsbruck die ‚lohngerechteste‘ Landeshauptstadt in Österreich. Die Stadt Innsbruck begeht den Equal Pay Day 2025 am spätesten von allen, am 23. November. Dennoch ist überall, auch in Innsbruck, noch viel Luft nach oben in Sachen Einkommensgerechtigkeit“, betont die für Frauen und Gleichstellung ressortzuständige Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr.
Für Einkommensgerechtigkeit
Wie aus der Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria zu ersehen ist, verdienen Frauen in Innsbruck – bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung und im Vergleich der Brutto-Jahreseinkommen – durchschnittlich 10,5 Prozent weniger als Männer. Umgelegt auf die Kalendertage heißt das, dass Frauen in Innsbruck ab dem 23. November statistisch gesehen für den Rest des Jahres 2025 gratis arbeiten. Oder anders ausgedrückt: Frauen verdienen im Jahr 2025 um rund 3.266 Euro weniger als Männer. Im Bundesland Tirol sieht es noch trister aus, hier sind es 18,6 Prozent oder rund 8.503 Euro weniger, der Equal Pay Day fiel auf den 25. Oktober. Seit Einführung des Equal Pay Day im Jahr 2009 hat sich die Einkommenssituation der Frauen in Tirol und in Innsbruck schon etwas verbessert, dennoch wird es mit diesem Tempo noch lange dauern, bis echte Einkommensgerechtigkeit erreicht werden kann.
Lebenslange Folgen
Die ungleiche Bezahlung sowie die ungerechte Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Arbeit sind eine enorme Belastung für die Frauen, mit Folgen, die sie ein Leben lang begleiten. Jede Reduzierung oder Unterbrechung der Erwerbstätigkeit wirkt sich empfindlich auf die Höhe der Pension aus; in vielen Fällen droht Altersarmut. Im Durchschnitt liegen Frauenpensionen im Laufe eines Erwerbslebens 39,7 Prozent unter jenen der Männer. Laut Städtebund-AK-Gleichstellungsindex gibt es österreichweit nur zwei Gemeinden, in denen das Medianeinkommen der Frauen nicht unter dem der Männer liegt.
Bewusstsein schärfen, Chancen aufzeigen
In Kooperation mit dem Österreichischen Städtebund und im Verbund mit den Frauenbeauftragten der österreichischen Städte werden heuer wieder die „Halbe/Halbe“-Taschen sowie praktische „Equal Pay ist angemessen“-Multifunktionsmaßbänder verteilt, die auf dieses Manko aufmerksam machen. Dadurch sollen Frauen wie Männern Impulse gegeben werden, die Zukunft gemeinsam gerechter zu machen.
„Der Equal Pay Day ist ein wichtiger Tag, um darauf hinzuweisen, dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer. Um diese Lücke zu schließen, müssen wir weiter für gleichen Lohn für gleiche Arbeit einstehen. Wir möchten mit der heutigen Verteilaktion aber auch darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, sich schon früh für die eigene finanzielle Sicherheit zu interessieren, sich Unterstützung zu holen und sich ohne Ängste und Barrieren zu informieren“, appelliert Vizebürgermeisterin Mayr.
Spot des Frauenausschusses
In anschaulicher Art und Weise verdeutlicht auch 2025 ein Spot des Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes, wie sehr die ungerechte Bezahlung und die ungerechte Verteilung der unbezahlten Arbeit Frauen ein Leben lang benachteiligt.MD
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=aa-UEo96kLc
Weitere Informationen:
Referat Frauen, Gleichstellung und Queer
Referatsleiterin Isabella Mitter, MA
Tel.: +43 512 5360 8366
post.frauen.gleichstellung.queer@innsbruck.gv.at

